Eiskanal Igls
Rot, Grün und Schwarz wollen Olympische Winterspiele

Wird der Eiskanal in Igls Teil der Olympischen Winterspiele 2026? Tirols Politik scheint dafür zu sein. | Foto: OSVI
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  • Wird der Eiskanal in Igls Teil der Olympischen Winterspiele 2026? Tirols Politik scheint dafür zu sein.
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LHStv Dornauer will Olympia 2026 in Igls, das hat er in einem Schreiben an Italiens Sportminister Abodi untermauert. Für Dornauer steht eine nachhaltige, schnelle und grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Fokus. Bereits im August 2023 war Bgm. Georg Willi unter der Devise ""Innsbruck chiama Cortina" aktiv. Auch die ÖVP steht dem Projekt Igls und Olympische Winterspiele 2026 positiv gegenüber.

INNSBRUCK. Die italienische Abgeordnetenkammer hat die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni verpflichtet, alternative Lösungen zum Bau der Bobbahn in Cortina zu prüfen. „Es ist wichtig, an eine Alternative zum kostspieligen Projekt einer neuen Bobbahn in Cortina zu denken“, erklärt die Trentiner Abgeordnete von Fratelli d'Italia, Alessia Ambrosi, auf stol.it. "Von 2019 bis heute haben sich die Kosten für die geplante Anlage in Cortina auf 124 Millionen Euro verdreifacht. Was die Bürger aber am meisten beunruhigt, sind die künftigen Betriebs- und Wartungskosten“, so Ambrosi.

Laut einem Antrag an die italienische Regierung, der von der Abgeordnetenkammer in Rom gebilligt wurde, soll der für die Olympischen Winterspiele zuständige Regierungsbeauftragte Alternativen zur Bobbahn in Cortina bewerten.

Standort Igls

Tirols Sportreferent LHStv. Georg Dornauer begrüßt die Entscheidung des Italienischen Parlaments: „Im Sinne einer nachhaltigen, zweckmäßigen und länderübergreifenden Zusammenarbeit sind wir natürlich bereit, einen Teil der Bewerbe auszutragen“, LHStv Dornauer. 1976 für die Olympischen Winterspiele erbaut, biete die einzige Kunsteis-Bobbahn Österreichs nach der geplanten Generalsanierung optimale Bedingungen für die anstehenden Bewerbe 2026: „Sollte die Infrastruktur Innsbruck-Igls benötigt werden, falls die neue Bob- und Rodelbahn in Cortina nicht sinnvoll ist oder nicht rechtzeitig realisiert werden kann, ist die Tiroler Landesregierung angesichts der geografischen Nähe der Gebiete offiziell offen für eine ernsthafte nachbarschaftliche und freundschaftliche Zusammenarbeit.“

Offizielles Schreiben

Dornauer wendet sich mit einem offiziellen Schreiben an Andrea Abodi, den zuständigen Minister für Sport und Jugend in Italien. Diesen will der Landeshauptmannstellvertreter auch in den nächsten Wochen in Rom besuchen. Im Schreiben betont Dornauer ebenfalls Tirols Bereitschaft einer nachbarschaftlichen und freundschaftlichen Zusammenarbeit und „durch unsere Unterstützung – im Sinne einer nachhaltigen, schnellen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – einen positiven Beitrag zur Realisierung der Olympischen Winterspiele 2026 zu leisten.“

Das MeinBezirk Dossier zu den Olympischen Winterspielen 2026 und Igls finden Sie hier

VP optimistisch

"Diese politische Entwicklung ist sehr erfreulich. Offensichtlich haben sich jene politischen Kräfte vor Ort durchgesetzt, die sowohl die Kosten- als auch die Umweltaspekte fest im Blick haben. Ich war und bin weiterhin optimistisch, dass die Verantwortlichen für die Olympischen Winterspiele 2026 letztlich zu dem Schluss kommen werden, dass die Nutzung des Igler Eiskanals für die olympischen Bahnbewerbe die effizienteste und ressourcenschonendste Variante ist. Für Italien, Tirol und das IOC wäre es sinnvoller, die olympischen Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe auf der bestehenden Bahn in Igls auszutragen, als einen teuren Neubau zu errichten. Die Tiroler Variante wäre eine echte Win-Win-Situation für Steuerzahler, Sportler und das Olympische Komitee", reagiert der Innsbrucker VP-Sportsprecher GR Andreas Wanker auf die aktuellen, sportpolitischen Entwicklungen in Sachen Olympische Winterspiele 2026 in Italien.

Bgm. Willi aktiv

Auf Einladung von Eroupa Verdi traf sich Bgm. Georg Willi im August 2023 mit der italienischen Senatorin Aurora Floridia und der venezianischen Regionalrätin Cristina Guarda. Die OSVI, Betreiber der Bob- und Rodelbahn in Innsbruck, arbeitet an einem Angebot an die italienischen Organisatoren der Olympischen Spiele 2026, berichtete salto.bz. Mit einer Beteiligung von 12,5 bis 15 Millionen Euro sollen die Wettkämpfe in Igls ausgerichtet werden, eine Zusammenarbeit nach den Olympischen Spielen könne geplant werden.

Hintergrund

Im Februar hat der Tiroler Landtag die Freigabe von 9,14 Millionen Euro für die notwendige Sanierung des Eiskanals in Innsbruck-Igls beschlossen. Diesem Beschluss folgte im März eine mehrheitliche Entscheidung des Innsbrucker Gemeinderats (mit den Gegenstimmen von Fritz und Gerechtes Innsbruck). Die Landeshauptstadt Innsbruck verpflichtete sich dabei auch zu einem Beitrag von insgesamt 9,14 Millionen Euro. Der Rest wird vom Bund übernommen. Am 14.12.2024 läuft das "Homologations"-Dekret, ausgestellt am 15.12.2019 aus. Ohne die sportliche Abnahme der Bahn durch die International Bobsleigh & Sekelton Federation (IBSF) sowie dem Internationalen Rodelverband (IRV) können keine internationalen Bewerbe auf der Bahn mit der Länge von 1.220 m für die Herrenrodler, 1.207 m für die Bobsportler, 1218 m für Skeletonsportler sowie 898 m für Rodlerinnen durchgeführt werden. Der Olympia Eiskanal wurde für die Olympischen Winterspiele 1976 errichtet. Die Anlage wurde in den folgenden Jahren mehrfach erweitert. Neben der Errichtung des ersten Bob-Cafés wurde im Jahr 1981 der Auslauf um eine weitere Kurve verlängert. Der neue Damenstart ist in der Saison 1990/91 in die fünfte Kurve verlegt worden. 1998 wurde die Verlängerung des Ziel-Auslaufes fertiggestellt. Im Jahre 2004/2005 wurde die Generalsanierung der Betonröhre abgeschlossen und bis zum Jahr 2007 die Erneuerung der Hochbauten im Bereich Damen- und Herrenstart umgesetzt. Bei der letzten Homologierung des Eiskanals, durchgeführt durch die beiden internationalen Weltverbände FIL (Fédération Internationale de Luge de Course) und IBSF (International Bobsleigh and Skeleton Federation) im Jahr 2019, wurde festgestellt, dass die Bahn nicht mehr den internationalen Richtlinien entspricht und die Homologierung mit Ende 2024 ausläuft. Eine Verlängerung über diesen Zeitpunkt hinaus ist nicht mehr möglich.

Volksbefragung

Am 15.10.2017 wurde tirolweit eine Volksbefragung zu Olympia 2026 durchgeführt. Tirolweit nahmen 63,84 Prozent an der Volksbefragung teil. Auf die Frage: "Soll das Land Tirol ein selbstbewusstes Angebot für nachhaltige, regional angepasste sowie wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Olympische und Paralympische Winterspiele Innsbruck-Tirol 2026 legen?" antworteten 46,75 % mit Ja, 53,25 % mit Nein und sprachen sich somit gegen Olympia 2026 in Tirol aus. In Innsbruck waren 86.639 Bürgerinnen und Bürger abstimmungsberechtigt, die Beteiligung lag bei 52,76 %. Eine Zustimmung für Olympia 2026 gaben 32,59 %, abgelehnt wurde Olympia 2026 von 67,41 Prozent.

LHStv. Dornauer ist mit einem Schreiben für den Standort Igls aktiv geworden. | Foto: BezirksBlätter
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