Rückblick Jänner 2016: Niederschlagsplus im schneearmen Süden, Sonnenscheindefizit im Westen
Der Jänner 2016 wird trotz zweier winterlicher Kälteperioden laut Wetterdienst UBIMET in Summe zu mild ausfallen, auch wenn im Westen die Sonnenstunden unterdurchschnittlich gering waren.
Kälte zu Jahresanfang
Der Winter begann 2016 vielversprechend. Kalte und trockene Luft strömte von Russland nach Österreich. Allerdings wurden in Tirol am 3. Jänner Plusgrade gemessen. Ab 7. Jänner wurde es wieder wärmer, ab der Monatsmitte dann richtig kalt. Beachtlich waren dabei vor allem die Nachttemperaturen: Mit Werten von unter -20 Grad wurden sogar die kältesten Nächte seit drei bis vier Jahren registriert.
Hochdruck sorgte für klare und windschwache Verhältnisse. In der Nacht auf den 18. Jänner sank das Quecksilber in Seefeld und Tannheim auf -23,3 bzw. -23,2 Grad. Am 23. Jänner war dann Schluss mit dieser Kältephase.
Schneefall und Tauwetter
Nach kurzem und kräftigem Schneeall setzte bald wieder Tauwetter ein. Diese milden Temperaturen werden sich nun bis zum Monatsende halten. „Im Flachland bleibt es verbreitet bei zweistelligen Plusgraden. Selbst der heurige Jänner-Höchstwert von 17,7 Grad am 26. Jänner in Pottschach-Ternitz (NÖ), könnte noch in Gefahr sein“, sagt Josef Lukas von UBIMET.
Fazit: Jänner ist im 30-jährigen-Mittel zu mild
Der Jänner wird letztendlich zu mild ausfallen, wobei er derzeit noch im Bereich des 30-jährigen-Mittels liegt. In manchen Gebieten liegt das Mittel allerdings schon jetzt rund 2 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
Endlich Schnee im zweiten Jännerdrittel
Zwischen 15. und 17. Jänner brachte eine Nordwestströmung der Alpennordseite immer wieder Niederschlag. Die Schneearmut war zu Ende, es fielen bis zu einem Meter Neuschnee. Teilweise musste in Tirol und Vorarlberg Lawinenstufe 4 ausgerufen werden.
Im Gesamten bleibt der Jänner aber zu trocken, beispielsweise im Wipptal.
Sonnenarmut und starke Winde
Mit den häufigen Nordwestlagen wurden feuchte Luftmassen an die Alpennordseite geführt, dementsprechend tat sich die Sonne vom Rheintal bis in die Obersteiermark oftmals schwer. Hier kamen nur 50 bis 80% der Sonnenstunden zusammen. Die milde Westlage im zweiten Monatsdrittel brachte teilweise auch starke Winde. Am Patscherkofel wurden Windstärken von 122km/h gemessen. Auch das Monatsende könnte noch einmal stürmisch werden. Die bisherigen Spitzenwerte könnten dabei noch übertroffen werden.
Extremwerte für Jänner 2016 in Tirol (Stand 27.01.2016, 08:00 Uhr)
- Tiefste Temperaturen
- -23,3 Grad Seefeld (18.01.)
- -23,2 Grad Tannheim (18.01.)
- 122 km/h Patscherkofel (2247 m, 11.01.)
Höchste Windspitzen im Gebirge
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