Recyclinghof
Runder Tisch wegen Verkehrs- und Abfall-Chaos

Verkehrschaos Recyclinghof: Vizebürgermeister Anzengruber beim Lokalaugenschein. | Foto: Wex
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Der große Andrang beim städtischen Recyclinghof in der Rossau nach den Weihnachtsfeiertagen ist für Vizebürgermeister Johannes Anzengruber ein klarer Auftrag, die Planungen für einen zusätzlichen Standort im Westen der Landeshauptstadt endlich anzugehen: „Im letzten Gemeinderat vor Weihnachten hat sich eine klare Mehrheit dafür ausgesprochen. Die IKB ist jetzt am Zug, die vorliegenden Konzepte zu konkretisieren und in Verhandlungen mit möglichen Grundeigentümern zu treten.“

Zusammenarbeit

Anzengruber kann sich hier etwa auch eine Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Völs vorstellen: „Ich habe bereits Gespräche mit Bürgermeister Erich Ruetz geführt, der einer Kooperation nicht abgeneigt ist. Ein Standort im Bereich des verkehrsmäßig bereits gut angeschlossenen Einkaufszentrums Cyta wäre zum Beispiel eine Option.“ Gemeinsam mit den Verantwortlichen der IKB möchte Anzengruber jetzt Nägel mit Köpfe machen und hat für Anfang Jänner zu einem runden Tisch geladen, beim der weitere Fahrplan fixiert werden soll: „Die Zeit drängt, die bestehende Infrastruktur in der Rossau hat mit bis zu 1000 Zutritten pro Tag in den letzten Tagen ihr Limit erreicht. Unsere Stadt kann in Zeiten wie diesen solche Investitionen auch gut brauchen. Der Planungsverband Innsbruck und Umgebung begrüßt solche überregionalen Projekte und hat durchaus Ambitionen dieses Projekt zu unterstützen."

Paketsteuer

Der Vizebürgermeister ist angesichts der enormen Müllmengen vor Weihachten auch einer Paketsteuer für den Online-Handel nicht abgeneigt. In Deutschland gibt es bereits entsprechende Pläne: „Der stationäre Einzelhandel hat zum mittlerweile dritten Mal geschlossen, viele Betriebe werden möglicherweise gar nicht mehr aufsperren. Hier müssen wir uns gemeinsam Ansätze für eine Unterstützung dieser besonders betroffenen Branchen überlegen, damit die Innenstädte nicht aussterben.“

Gemeinderatsbeschluss

Eine Mehrheit hat im Gemeinderat den Antrag von Helmut Buchacher, SPÖ, beschlossen: "die IKB umgehend anzuweisen, die Arbeiten für die Realisierung eines zweiten Recyclinghofes im Westen Innsbrucks fortzuführen, die entsprechend Kosten für die möglichen Varianten zu ermitteln und diese sodann bis spätestens Ende März 2021 zur endgültigen Entscheidung im Gemeinderat vorzulegen, auf dass dieser dann die konkrete Umsetzung beschließen kann." Helmut Buchacher fordert seit Jahren einen zweiten Recyclinghof. „Das ist verkehrs-, umwelt- und bevölkerungspolitisch sinnvoll und nachhaltig“, ist Buchacher überzeugt. Zuletzt räumt Buchacher mit der Suggestion des Bürgermeisters auf, welcher unterstellt, Buchacher würde einen zweiten Recyclinghof in Kranebitten fordern: „Das ist haltlos, eine solche Erwägung hat es nie gegeben. Der beste und geeignetste Standort soll es werden. Ein Vorschlag meinerseits zielt auf den Bereich des alten Flughafens ab. Unsere Forderung hat vergangenen Donnerstag eine Mehrheit gefunden, in diesem Sinne gilt es den Antrag jetzt auch umzusetzen“, hält Buchacher fest.

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