Mieten
Schönes, teures Innsbruck
Seit Jahren spitzt sich das Problem des leistbaren Wohnraums in Innsbruck zu.
Die Mieten in Tirols Landeshauptstadt sind bekanntlich horrend und wer keine Möglichkeit auf eine Sozial- bzw. Stadt-/Gemeindewohnung bekommt, muss tief in die Tasche greifen, tiefer als im Rest Österreichs. Gemeinderat Benjamin Plach (SPÖ) beobachtet die Entwicklung in Innsbruck besorgt: „Die Corona-Krise hat gezeigt, wie knapp viele Innsbrucker*innen kalkulieren müssen, um monatlich über die Runden zu kommen. Viele verdienen nun durch Kurzarbeit weniger oder sind durch Arbeitslosigkeit in die Enge getrieben. Nun laufen die Telefone bei Hilfsorganisationen heiß. Sobald das Einkommen auch nur minimal einbricht, sind viele nicht mehr in der Lage ihre Fixkosten zu bezahlen, geschweige denn sich was anderes zu leisten. Man merkt: Wenn jetzt 20 Prozent des Einkommens fehlen, dann waren das genau die 20 Prozent, wovon die Innsbrucker*innen gelebt haben.“
Kein Spielraum
Die Wirtschaftskrise zeigt, wie wenig Spielraum vorher schon bei Innsbrucks Bevölkerung war: Wenig Einkommen, hohe Mietpreise - da bleibt nicht mehr viel Geld übrig. Nun sind viele am Limit und müssen sich an Hilfsorganisationen wenden, wie zum Beispiel die Ferdinand Obenfeldner - Stiftung. An diese kann man sich über die Innsbrucker SPÖ wenden, wenn man sich in einer Notsituation befindet und z. B. das Geld für eine Kaution fehlt. Die Zurückzahlung kann dann beispielsweise in Raten erfolgen. Für Plach ist jedoch klar, dass die Stadt ihrer Bevölkerung mehr zur Seite stehen muss, so stellte Parteikollegin Stadträtin Elisabeth Mayr 2019 im Gemeinderat einen Antrag auf einen Kautionsfonds. Plach selbst hat erst diesen Jahres im Februar einen Antrag auf „Konkurrenz für Private Wohnbauträger“ gestellt: Die Stadt soll möglichst viel Wohnraum in eigener Hand behalten bzw. bekommen, um den Wohnraum leistbar zu halten und unbefristete Mietverträge zur Verfügung stellen zu können.
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