O-Dorf
Stadt nahm Information der Post nicht ernst

Das O-Dorf ist ohne Postamt, Stadt wußte aber schon seit 2018 Bescheid. | Foto: post.at
  • Das O-Dorf ist ohne Postamt, Stadt wußte aber schon seit 2018 Bescheid.
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INNSBRUCK. Die geschlossenen Postfiliale im O-Dorf sorgt für politische Nachwehen. Wie das Stadtblatt im Jänner berichtete, war die Stadt Innsbruck über die Postamtschließung im voraus informiert. Das Schreiben der Post wurde aber nicht weiter verfolgt.

Fehlendes Postservice

Seit Anfang Jänner müssen die rund mehr als 9000 Einwohnern, wobei 27,8 % älter als 65 Jahre sind, auf das Postamt verzichten. Wie die Post mitgeteilte, war die Schließung des Postamtes im O-Dorf aufgrund der Änderungen im Mietvertrag mit der Bawag nötig. Laut Postverantwortlichen gibt es "konkrete Gespräche und Verhandlungen um möglichst rasch einen neuen Standort zu eröffnen." Die Schließung sorgte für zahlreiche politische Diskussionen. 

Anfragebeantwortung

Eine Unterschriftenaktion der SPÖ-Innsbruck,  der Lokalaugenschein und Gesprächen mit Postverantwortlichen durch die ÖVP-Innsbruck oder eine Anfrage im Gemeinderat der FPÖ-Innsbruck. Die Bürgervertreter versuchen Lösungen zu finden. Wie die Anfragebeantwortung von Bürgermeister Georg Willi an GR Kunst von der FPÖ-Innsbruck zeigt, wurde die Stadt bereits 2018 informiert: "Am 29.11.2018 hat ein Schreiben der Österreichischen Post AG die Stadt Innsbruck (Büro des Bürgermeisters) erreicht, in dem informiert wird, dass die Postfiliale 6031 nicht dauerhaft wirtschaftlich zu führen sei und daher eine Schließung beabsichtigt werde. Im Schreiben wird angekündigt, dass die Post dazu Gespräche führen wolle und "in den nächsten Tagen" auf die Stadt (Büro des Bürgermeisters) zukommen werde. Diese Kontaktaufnahme ist nicht erfolgt, ein Gespräch kam nicht zustande.Das Büro des Bürgermeisters hat das Schreiben an die Mag.-Abt. I, Präsidialangelegenheiten, zur Prüfung von rechtlichen Möglichkeiten weitergeleitet. Da in der Folge keine weitere Kontaktaufnahme erfolgt ist, wurde davon ausgegangen, dass die Post die Schließung nicht weiterverfolgt.
Auf Anfrage des Büros des Bürgermeisters wurde am 21.01.2020 seitens der Post AG ein Schreiben übermittelt, in dem angeführt wird, dass am 03.12.2018 ein "persönliches Gespräch" mit einem Bediensteten im Büro des Magistratsdirektors stattgefunden hätte. Dies kann vom Büro des Magistratsdirektors nicht bestätigt werden, es liegt keine – sonst übliche – Dokumentation des Gesprächsergebnisses vor. Am 04.09.2019 wurde von der Post AG telefonisch Kontakt mit dem Büro des Magistratsdirektors aufgenommen, ohne einen Zusammenhang mit der Schließung der Filiale Olympisches Dorf herzustellen."

Standortsuche

Wie aus der Antwort auch hervorgeht, soll zumindest in Zukunft die Kommunikation zwischen Stadt und Post funktionieren: "Ab dem Zeitpunkt des breiten Bekanntwerdens der Schließung wurde die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, mit der Standortsuche beauftragt. In Zukunft werden regelmäßige Treffen mit der Post AG stattfinden." Die FPÖ-Innsbruck will eine erneute Anfrage einbringen, in dem über den aktuellen Stand umfassend informiert werden soll.

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