Wasserrettung Innsbruck
Strömung und Kälte werden unterschätzt

- MeinBezirk spricht mit der Wasserrettung über die größten Gefahren in Innsbruck.
- Foto: Wasserrettung Innsbruck
- hochgeladen von Marlene Huber
Während die meisten Menschen Wasser mit Badespaß und Urlaub verbinden, gibt es dabei einiges zu beachten. Die Wasserrettung Innsbruck spricht deshalb mit MeinBezirk über Gefahren, den Klimawandel und gibt Tipps für einen verantwortungsbewussten Umgang.
INNSBRUCK. Dass die Bevölkerung die Gefahren des Wassers häufig unterschätzt, erlebt die Innsbrucker Wasserrettung täglich hautnah. Dabei wird den Personen häufig nicht nur die Flussströmung, sondern auch die niedrige Temperatur zum Verhängnis.
Der Klimawandel als zunehmende Gefahrenquelle
Am Inn neben der Hallerstraße in Mühlau gelegen, schlägt die Innsbrucker Wasserrettung weite Wellen. Das Einsatzgebiet umfasst neben Innsbruck auch noch Innsbruck Land und Imst. Mit knapp über 500 Mitgliedern ist sie laut eigenen Angaben die größte Österreichs. Einmal die Woche wird für den Ernstfall geübt. Zwischen April und September neben dem Hallenbadtraining auch im Inn oder der Sill.

- Zwischen April und September trainiert die Wasserrettung einmal pro Woche im Inn oder in der Sill.
- Foto: Wasserrettung Innsbruck
- hochgeladen von Marlene Huber
Eine zunehmende Gefahrenquelle der letzten Jahre stellt vor allem der Klimawandel dar. Aufgrund der veränderten Bedingungen kommt es zu einer Häufung an Hochwasserereignissen. Der Hochwassereinsatz sei "DIE" Kompetenz der Wasserrettung, wie die sie betont. Aufgrund der klimatischen Veränderungen gibt es seit einem Jahr ein EU-Modul der Österreichischen Wasserrettung, das derzeit noch zertifiziert werden soll.
Der Bundes-Wasserrettungszug wird vom Innsbrucker Markus Kostner angeführt und soll künftig von der EU als sogenanntes FRB-Modul direkt angefordert werden können, um internationale Unterstützung in Krisengebieten zu ermöglichen. Die Innsbrucker Wasserrettung ist darauf besonders stolz, denn:
"Die Wasserrettung Innsbruck stellt dort einen Teil des Führungsmoduls, einen Trupp mit einem Rettungsboot und einen mit speziell ausgebildeten WildwasserretterInnen Strömungsrettertrupp. Zusätzlich konnte heuer mit Unterstützung von Stadt Innsbruck und Land Tirol ein Hochwassertaugliches Einsatzfahrzeug angeschafft werden."
Das unterschätzen viele Menschen

- Die niedrigen Temperaturen sowie die starken Strömungen in der Sill und im Inn machen die beiden Flüsse zu den Hauptgefahrenquellen in Innsbruck.
- Foto: Wasserrettung Innsbruck
- hochgeladen von Marlene Huber
Für die Wasserrettung gibt es in Innsbruck vor allem zwei Hauptgefahrenquellen. Sowohl bei der Sill als auch beim Inn werden Strömung und Temperatur meist unterschätzt. Die Wasserrettung Innsbruck warnt:
"Ohne Schutzausrüstung kühlt der Körper extrem schnell aus und man wird nach wenigen Minuten unfähig, selber aus dem Wasser zu kommen."
Die Einsatzorganisation nennt dafür eine einfache Faustregel: Die Wassertemperatur in Grad Celsius sollte in etwa der Aufenthaltsdauer in Minuten entsprechen. Also bei 10 Grad Celsius Wassertemperatur ist eine Verweildauer von circa 10 Minuten akzeptabel.
Auch die Farbe des Flusses weist auf Gefahren hin: je brauner der Inn, desto mehr Sedimente, die das Schwimmen erschweren. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass der Inn ein Gebirgsfluss ist. Sowohl die Sill als auch der Inn bergen deswegen Steine mit hohem Verletzungsrisiko.
Trendsportarten werden häufig zum Verhängnis
Die Belastbarkeit der Einsatzkräfte wird nicht selten auf die Probe gestellt. Bade- und Wassersportunfälle, Fahrzeuge sowie Personen, die unabsichtlich in den Fluss fallen – rund 60 Mal im Jahr rückt die Innsbrucker Wasserrettung aus. Dabei sieht sie sich ganzjährig auch mit dem Thema Suizid konfrontiert.
Die Innsbrucker Wasserrettung gibt an, dass eine besondere Häufung an Unfällen der letzten Jahre auf Trendsportarten zurückzuführen sei. Durch Aktivitäten wie Stand-Up Paddel, Kajak oder Raften erlebt der Wassersport einen Aufschwung. Das wirkt sich auch auf die Anzahl der jährlichen Einsätze aus.
Als solide Basis für sicheren Badespaß sieht die Innsbrucker Wasserrettung die Einhaltung der Baderegeln. Dazu zählt auch, sich niemals alleine auf Abenteuer zu begeben und stets die entsprechende Ausrüstung mitzuführen.

- Mit der steigenden Beliebtheit von Wassersportarten häufen sich auch die Unfälle.
- Foto: ZOOM.TIROL
- hochgeladen von Elisabeth Mederle
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