Theaterfestival
Theaterluft im Zeughaus

Das Minifestival im Zeughaus-Innenhof ist eröffnet. | Foto: Nuran Yildirim-Bauschke
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INNSBRUCK. Bis einschließlich 22. Juli wird der Zeughaushof-Innenhof zur Spielstätte eines kleinen feinen Theaterfestivals. „Plötzlich ging doch alles ganz schnell“, erzählt Bogentheater-Obfrau Stephanie Larcher-Senn, die gemeinsam mit ihrem engagierten Organisationsteam auf Anregung und Einladung von Museumsdirektor Peter Assmann und Kuratorin Claudia Sporer-Heis nun binnen vier Wochen dafür sorgte, dass es in diesem Corona-Sommer bereits im Juli regelmäßig Theater und Kabarett unter freiem Himmel zu erleben gibt. Noch ehe der gerade eifrig Sterne verkaufende Nobert Pleifer gemeinsam mit dem Leokino ab Ende Juli sein Kino unter Sternen startet, präsentiert sich der Zeughaus-Innenhof also erst mal als pandemiekompatibler Freiluft-Theaterraum – angenehm weitläufig und irgendwie doch nah genug dran am Bühnengeschehen.

Lange vermisst

Natürlich ist das Procedere anders als sonst: Denn das Organisationsteam hält sich penibel und achtsam an die Regeln. Man bittet im Vorfeld um Reservierungen (einfach zu bewerkstelligen über die Seite des Bogentheaters www.bogentheater.at), fragt an der Kasse nach der Telefonnummer, damit im Ernstfall auch eine schnelle Nachverfolgung möglich ist, und führt jeden Besucher einzeln zu seinem vorgesehenen Platz. Dann ist es fast so wie immer und eben doch nicht, weil man sich natürlich unwillkürlich an seinen letzten Theaterbesuch vor dem Shutdown erinnert. Auch Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Uschi Schwarzl, die zur Eröffnung am vergangenen Freitag vom Organisationsteam kurz auf die Bühne geholt wurde, erzählt von ihrem letzten Theatererlebnis, der Premiere von „Drei Winter“ am 7. März im Westbahntheater, das nun ebenfalls in dieser Woche hier zu sehen sein wird und meinte sichtlich berührt: „Wir haben das Lebensmittel Kunst lange missen müssen, doch der Bildschirm kann Theaterluft einfach nicht ersetzen.“

Vielfältig unterhaltsam

Das Programm, das Stephanie Lacher-Senn, die auch Bezirksobfrau des Theaterverbandes ist, gemeinsam mit ihrem Team auf die Beine stellte, ist im besten Sinne vielschichtig, integrativ, sozialkritisch und dabei trotzdem wunderbar unterhaltsam. Insgesamt 13 Vereine und Formationen bestreiten die 24 Veranstaltungen bis einschließlich 22. Juli: u.a. die Puppenbühne Tupilak (Der Riese Haymon), das Figurentheater Namlos (Hans im Glück), AnaTirolia (Kind), das Noa´h Theater (Schneewittchen braucht Asyl), Innversion (Rauchzeichen), die Innsbrucker Ritterspiele (Der schurkische Kuno), das Feinripp-Ensemble (Shakespeare reloaded), das Westbahntheater (Drei Winter), Christopher Zierl & Michéle Jost (Captain Buntbart). Dazu gibt es Impro von Innpro und Impropool, Kabarett von Johannes Schmid, den Lachwurz’n und den KabareDisteln. Zum Auftakt holte das Bogentheater seine coronabedingt ebenfalls verschobene Premiere der französischen Erfolgskomödie „Der Vorname“ nach, welche vor fünf Jahren schon am Landestheater zu sehen war. Und entzückte und verblüffte mit einer derart pointensicheren und spielerisch hinreißenden Nonchalance, dass einem trotz der anschleichenden Abendkühle ganz warm ums Herz wurde.

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