Trendwende geschafft: Energiebedarf sinkt, Wirtschaft und Bevölkerung wachsen

Landesenergiebeauftragter Stephan Oblasser, Energiereferent LHStv Josef Geisler und Energieexperte Ernst Fleischhacker (von li.) bei der Präsentation des Energiemonitorings 2014: Seit 2005 Energiebedarf in Tirol um 3,6 Prozent gesunken, Wirtschaft um fast 30 und Bevölkerung um vier Prozent gewachsen. | Foto: Land Tirol/Sidon
  • Landesenergiebeauftragter Stephan Oblasser, Energiereferent LHStv Josef Geisler und Energieexperte Ernst Fleischhacker (von li.) bei der Präsentation des Energiemonitorings 2014: Seit 2005 Energiebedarf in Tirol um 3,6 Prozent gesunken, Wirtschaft um fast 30 und Bevölkerung um vier Prozent gewachsen.
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Die Trendwende erfolgte im Jahr 2005: „Der Energiebedarf sinkt, während Wirtschaft und Bevölkerung wachsen. Saubere Energie ist auf dem Vormarsch“, erklärt LHStv Josef Geisler. In den vergangenen zehn Jahren konnte der Energiebedarf in Tirol um insgesamt 3,6 Prozent reduziert werden. Und das obwohl das Bruttoregionalprodukt um fast 30 Prozent gestiegen ist und die Bevölkerung um vier Prozent zugenommen hat. Der Anteil an heimischer, erneuerbarer Energie ist seit 2005 um 22 Prozent gestiegen und liegt derzeit bei etwa 40 Prozent des Gesamtenergiebedarfs.

Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung auf eine Vielzahl energiepolitischer Maßnahmen, die nunmehr auch um die breite Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung im Rahmen der Initiative „Tirol 2050 – energieautonom“ ergänzt werden.

Ganz Tirol mit dabei

„Es gibt kaum eine Region in Tirol, die sich nicht in irgendeiner Form mit der Energiefrage auseinandersetzt“, freut sich LHStv Geisler. Die Anzahl der Klima- und Energiemodellregionen hat sich in nur zwei Jahren vervierfacht. Tirol hat bereits acht Modellregionen mit 126 Gemeinden, die auch vom Klima- und Energiefonds auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit unterstützt werden. 28 Tiroler Gemeinden beteiligen sich an der Effizienzinitiative „A++“, weitere 23 – darunter die Landeshauptstadt Innsbruck – sind so genannte e5-Gemeinden, die vor allem von der Energie Tirol betreut werden.

Energiebedarf meist durch vor Ort vorhandene Ressourcen deckbar

Bereits 38 Gemeinden haben vom Angebot des Landes Gebrauch gemacht und ein Ressourcenbewirtschaftungskonzept anfertigen lassen. Dieses zeigt das vor Ort nutzbare Potenzial von sauberen Energiequellen von der Wasserkraft bis zur Sonnenenergie, Biomasse und Umweltwärme auf. Mit einem erfreulichen Ergebnis: Eine Halbierung des Energiebedarfs vorausgesetzt könnte in allen bisher untersuchten Gemeinden der Energiebedarf technisch zur Gänze aus den vor Ort vorhandenen Ressourcen gedeckt werden.

Am Beispiel der Zillertaler Gemeinde Schwendau zeigt sich das große Potenzial. Durch thermische Sanierung wurde der Energiebedarf der dortigen Neuen Mittelschule um ein Drittel gesenkt. Der Heizwärme- und Warmwasserbedarf wird zur Gänze über eine Wärmepumpe, Solarthermie und Biomasse gedeckt. Ein Fünftel des benötigten Stroms wird am Schuldach über Photovoltaik erzeugt.

Erfolgsgeschichte Wohnbauförderung

Seit 2005 konnten im Gebäudebereich 842 Gigawattstunden (GWh) Energie eingespart werden, das entspricht in etwa dem Heizenergiebedarf von 100.000 Haushalten oder zehn Prozent des gesamten Heizenergiebedarfs im Gebäudebereich. Darüber hinaus wurden 309 GWh Energie aus fossilen Energiequellen durch saubere Energie ersetzt. Allein in der Wohnhaussanierung gab es in den vergangenen zehn Jahren rund 85.000 Ansuchen.

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