Vortrag

Umweltberater informierten sich in Innsbruck über Mikroplastik

Das Land bildet seit 2021 in einer Ausbildungsoffensive Tiroler Abfall- und Umweltberater aus – sie geben ihr Wissen an Gemeinden und die Bevölkerung weiter. Kürzlich informierten sie sich zum Thema Mikroplastik.

INNSBRUCK, TIROL. Wie trennt man richtig in der eigenen Gemeinde? Diese und weitere Fragen der Tiroler Gemeinden beantworten mehr als 100 Abfall- und UmweltberaterInnen sowie zertifizierte „Fachkundige Personen“.

Land bildet aus

Nachdem unter den Umweltberatern in Tirol eine Pensionierungswelle ansteht, bietet das Land seit 2021 mehrere Ausbildungskurse pro Jahr an. Ein wichtiger Schritt, denn „diese Fachpersonen sind für die positive Entwicklung in Sachen Abfallvermeidung, Abfalltrennung und natürlich auch bei Fragen zur Müllabfuhr- und Abfallgebührenordnung für die Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger unabdingbar“, unterstreicht der zuständige Umweltschutzlandesrat René Zumtobel.
Die Bilanz seit 2021 kann sich sehen lassen, haben doch schon  120 Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Ausbildung zu „Fachkundigen Personen“ absolviert. Hat man diesen Schritt geschafft, ist es zudem möglich, sich zum „Tiroler Abfall- und UmweltberaterIn“ ausbilden zu lassen. 14 Personen haben sich 2022 dazu entschieden, diesen vertiefenden Kurs zu besuchen. Der Ausbildungskurs 2023 findet Ende des Jahres statt.

Fünfzig kamen nach Innsbruck

Kürzlich waren erneut mehr über fünfzig Fachpersonen am Grillhof bei Innsbruck zu Gast, um sich über aktuelle Themen in der Abfallwirtschaft zu informieren.

„Die allermeisten Menschen in Tirol nehmen sich die korrekte Abfalltrennung zu Herzen – damit das weiterhin gelingen kann und wir die Trennquote weiter erhöhen, braucht es immer Personen, die auf diesem Themengebiet auf dem neuesten Stand sind und ihre Expertise weitergeben",

sagt LR Zumtobel, der auch vor Ort war.
Gerade in Zeiten wie diesen, ist die stete Fortbildung besonders wichtig. Deswegen findet zwei Mal jährlich eine Fortbildung statt. Die laufende Aus- und Weiterbildung der Abfall- und UmweltberaterInnen und der „Fachkundigen Personen“ wird vom Land Tirol in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltverein Tirol angeboten. Zu den aktuellsten Themen gehören etwa Maßnahmen, um die Menge an sortenrein gesammelten Bioabfällen zu erhöhen. Diese können besser verwertet und im Idealfall sogar als Energiequelle genutzt werden.

Mikroplastik und Bioplastik im Fokus

Im Zentrum der Fortbildung stand diesmal ein Vortrag zum Thema „Mikroplastik und Bioplastik“. Schon seit Anfang der 90er-Jahre berät der Umweltverein Tirol bei Fragen der Abfallwirtschaft. "In diesen über 30 Jahren haben neue Materialien und auch neue Erkenntnisse über deren Auswirkungen auf die Umwelt immer dazu geführt, dass wir uns entsprechend anpassen und immer weiterbilden müssen“, erklärt der Geschäftsführer des Umweltvereins Martin Baumann. „Mikroplastik und Bioplastik – das in vermeintlich biologisch abbaubaren Säcken enthalten ist – sind brandaktuelle Themen. Das heute erlangte Wissen kann nun von unseren Beraterinnen und Beratern in die Gemeinden und somit direkt an die Menschen herangetragen werden.“

Mit fünfzig Prozent gefördert

Das Land Tirol fördert die Ausbildung der Experten mit 50 Prozent der Kosten und stellt dafür im Jahr 2023 mehr als 22.000 Euro zur Verfügung. Die Ausbildung wird vom Umweltverein Tirol in Kooperation mit dem Bildungsinstitut Grillhof, dem Tiroler Gemeindeverband, den Tiroler Abfallverbänden, der Umweltwerkstatt Landeck und der ATM GmbH angeboten. Das Bildungsinstitut Grillhof ist ein zertifizierter Veranstaltungsort von Green Events und wurde auch mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Die heurigen Kurse sind bereits ausgebucht. Informationen zu den Ausbildungskursen im kommenden Jahr sind in Kürze unter www.umwelt-tirol.at zu finden.

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