PCR-Testchaos in der Schule
"Vom relativ sicheren Ort zu einem potenziellen Superspreader"

Die offensichtlichen Probleme im Datenmanagement des Testanbieters sind bis Montag, 17.1.2022 vollständig zu lösen. | Foto: Hochmuth/APA
  • Die offensichtlichen Probleme im Datenmanagement des Testanbieters sind bis Montag, 17.1.2022 vollständig zu lösen.
  • Foto: Hochmuth/APA
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Nach dem Corona-Testchaos in den Schulen sollen drei Forderungspunkte das Vertrauen in die schulischen PCR-Testungen wieer herstellen und den Kindern und Jugendlichen größtmögliche Normalität gewährleisten.

Testchaos

"Fassungslos müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der vom Bildungsministerium für die schulischen PCR-Testungen nach den Weihnachtsferien neu engagierte Dienstleister nicht in der Lage ist, valide und vollständige PCR-Testergebnisse den Schulen rückzumelden", erklärt Matthias Hofer, Specher der AHS-Lehrerinnen und Lehrer: "Vielmehr stehen wir nun vor der Tatsache, dass offensichtlich eine unbekannt große Anzahl negativer rückgemeldeter Ergebnisse tatsächlich positiv ist."

Dilettantismus

Die betroffenen Schülerinnen und Schüler haben aber auf Basis dieser Testrückmeldungen einen blauen Sticker in den Ninjapass erhalten und tragen nun das Virus in Familie, Vereine oder stark frequentierte Orte wie Gastronomie oder Handel. "Die Schule wurde dadurch binnen weniger Tage von einem relativ sicheren Ort zu einem potenziellen Superspreader. Warum man nach den Weihnachtsferien ein zuletzt gut funktionierendes Testverfahren umstellen und den Dienstleister wechseln musste, sei dahingestellt", erklärt Hofer weiter. "Lehrerinnen und Lehrer sowie Direktorinnen und Direktoren arbeiten professionell und teils weit über dem Limit, um unsere Schulen offen zu halten und den Kindern und Jugendlichen größtmögliche Normalität zu gewährleisten. Das scheitert nun am Dilettantismus eines Testanbieters."

Forderungen

In der Aussendung hält Hofer fest: "Wir fordern daher vom Dienstgeber wie folgt:

  • Die offensichtlichen Probleme im Datenmanagement des Testanbieters sind bis Montag, 17.1.2022 vollständig zu lösen. Der schulische PCR-Testablauf muss ab diesem Tag flächendeckend für Tirol gewährleistet sein.
  • Um das Vertrauen in die Richtigkeit der schulischen PCR-Testungen wiederherzustellen, sind parallel zu den schulischen PCR-Testungen auch Antigen-Testungen durchzuführen. Die dafür notwendigen Testkits sind den Schulen rechtzeitig und in ausreichender Anzahl zur Verfügung zu stellen, zumal die Schulen angehalten waren, die Vorräte an Testmaterialien nicht zu hamstern, sondern eher knapp zu kalkulieren.
  • Die PCR-Testungen der Aktion „Tirol gurgelt“ müssen auch im schulischen Bereich anerkannt werden.

Abschließend stellt Hofer fest: "Sollte das Vertrauen in die schulischen PCR-Testungen nicht wieder hergestellt werden können und zudem Antigen-Testungen zur Mangelware werden, ist die Sicherheit von Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr gewährleistet. Die Konsequenz wäre dann Distance Learning."

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.