Koatlackn Christkindlmarkt
Vorfreude auf Adventsstimmung durch Verbalattacken gestört

Christkindlmarkt St. Nikolaus: Statt Adventstimmung gibt es böses Blut nach Attacken in der Gemeinderatssitzung. | Foto: christkindlmarkt.cc
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INNSBRUCK. Die letzten Nägel werden mit dem Hammer versenkt, die letzten Schrauben angezogen. Der Christkindlmarkt St. Nikolaus nimmt seine gewohnten Formen an. Die Vorfreude auf fünf Wochen Adventsstimmung ist bei der Familie Litterbach groß, wären da nicht die verbalen Attacken von Grün-Gemeinderat Manfred Roner.


Koatlackler Markt

Eine Bühne in Form einer Tiroler Stubn, drei Marktstände mit Geschenken, Bäckereien und Glühwein, die Essensausgabe sowie die Kastanienbrennerei. Der Christkindlmarkt am Hans-Brenner-Platz in St. Nikolaus präsentiert sich auch heuer in seiner gewohnten Form. Vom 19. November bis 23. Dezember, täglich von 16 bis 21 Uhr hat der Markt geöffnet. Seit 2013 sorgt die Familie Litterbach vor vorweihnachtliche Stimmung und erfreut sich dabei großen Zuspruch der Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Die Sandwirt-Familie investiert nicht nur viel Zeit in die Vorbereitungen für den Markt, sondern auch entsprechend finanzielle Mittel. Die Anmeldegebühren betragen rund 1.000 Euro, die Auf- und Abbauarbeiten in etwa 4.500 Euro, Stromanmeldegebühren sowie Stromkosten, Lagerkosten und die Kosten für das musikalische Rahmenprogramm müssen kalkuliert und bezahlt werden.

Adventsstimmung

Neu dazu kommen bei den Ausgaben die Kosten für die Sicherheitskräfte, die am Eingang des Marktes die 2-G-Regel kontrollieren und die Sicherheitsbänder ausgeben. Nach der coronabedingten Pause im letzten Jahr, hofft die Sandwirt-Familie auf eine vorweihnachtliche Zeit in diesem Jahr. Franz und Evi Litterbacher freuen sich trotz der Situation auf den Markt, vor allem da Kathi und Hannes ihnen viel Arbeit abnehmen und mit neuen Ideen und Kreativität die Sandwirt-Tradition weiterleben. Umso überraschter war Franz Litterbacher von den verbalen Attacken des Grünen Gemeinderates Manfred Roner in der Gemeinderatssitzung.

Die Stubn als Bühne für die Musik und auch schon Ort von Stadtteilgesprächen mit prominenter Besetzung. | Foto: BezirksBlätter
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Gemeinderat

Der Verein "Beziehungsweise Lernen" ist in der Innstraße 2 angesiedelt. Der Verein wurde von Ayse Maluhan gegründet. "Reale Einsätze ermöglichen den TeilnehmerInnen, die deutsche Sprache in unterschiedlichen Niveaus in einer ungezwungenen Atmosphäre alltags- und praxisorientiert zu lernen und direkt anzuwenden. Das intensive achtwöchige Programm mit Sozialberatung geht auf Interessen und Bedürfnisse der Lernenden ein, stärkt Eigenverantwortlichkeit und fördert die Teilhabe in öffentlichen, gemeinnützigen Räumen." informieren die Verantwortlichen über ihre Tätigkeit. Im Gemeinderat gab es eine Diskussion über die finanzielle Förderung des Vereins, in der die Arbeit des Verein durchaus gelobt wurde.

"Grenzwertige Schweinerei"

Nach einer Wortmeldung von StR Elisabeth Mayr zum Thema meldete sich der Grüne Ersatz-Gemeinderat Manfred Roner zu Wort, der den Verein mit seiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützt. In seiner Wortmeldung greift Roner den Sandwirt Franz Litterbach direkt an. Hintergrund: Laut Angaben von Manfred Roner hätte sich der Verein "Beziehungsweise Lernen" um einen Stand beim Christkindlmarkt St. Nikolaus bemüht. Roner in der Gemeinderatssitzung: "Die Stadt stellt dem Sandwirt den Platz für den Christkindlmarkt gebührenfrei zur Verfügung und der Sandwirt versucht hintenherum das so weiter zu vermieten und das Geld groß abzukassieren." Laut Roner hätte der Sandwirt für die Vermietung 1.200 Euro verlangt. "Der Sandwirt lässt die, die es dringend bräuchten, einfach im Regen stehen. Ich bitte Sie, gehen Sie dem nach. Ich halte das für eine grenzwertige Schweinerei", führt Roner im Gemeinderat weiter aus. Nach der Aufforderung des sitzungsführenden Vizebgm. Markus Lassenberger, zieht Roner diese Aussage zurück und meint: "Dann ist es keine Grenzwertigkeit, ich halte es aber für eine Zumutung."

Einstimmiger Beschluss

Die für den Markt erforderlichen Grundstücksflächen im Bereich des Hans-Brenner-Platzes werden – von der Stadt Innsbruck als Grundeigentümerin – nach einstimmigem Beschluss des Stadtsenates vom 7. Oktober unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Aufbauarbeiten haben am 12. November begonnen, die Abbauarbeiten werden am 30. Dezember beendet. Die anfallenden Kosten werden vom Marktorganisator, der Familie Litterbach getragen. Die Häuschen des Marktes stehen im Privatbesitz, die üblichen Kosten von Anmeldung über Strom bis hin zu den Mitarbeitern sind bekannt. Aufgrund familiärer Veränderungen, aber auch gesundheitlichen Gründen hat die Familie Litterbach heuer über die Vermietung eines Standes nachgedacht. Zahlreiche Interessenten haben sich gemeldet. Darunter auch der Verein Beziehungsweise Lernen. "Aufgrund der Gegenleistungen mit Stand, Heizung, Strom und Licht habe ich dem Verein mitgeteilt, dass die Miete für fünf Wochen 1.200 Euro, also täglich rund 34 Euro beträgt. Inkludiert ist dabei auch das Sicherheitspersonal, die Schneeräumung und die Versicherung", informiert Franz Litterbach. Leicht verwundert nahm Litterbach zur Kenntnis, dass es wohl politische Interventionen in dieser Frage gegeben habe. Litterbach hat jedoch, nach entsprechender Erklärung der Situation, die Angelegenheit für erledigt betrachtete. Vor allem, da der Stand an niemanden vermietet wurde.

Herzlich willkommen

"Die Aussagen von Manfred Roner in der Gemeinderatssitzung entsprechen nicht der Wahrheit", zeigt sich Litterbach erschüttert über die Vorgangsweise des Gemeinderates. "Ich bin entsetzt und enttäuscht darüber, dass derartige Unwahrheiten in einem politischen Gremium behauptet werden. Wir haben alle Anfragen von der Behörden und der Politik immer offen, transparent und ehrlich beantwortet", hält Litterbach fest: "Ich bin mir aber sicher, dass die Innsbruckerinnen und Innsbrucker sich gerne selbst ein Bild von der Qualität des Christkindlmarkts St. Nikolaus machen werden." Ab 19. November, 16 Uhr, hat der Markt seinen Türen geöffnet. Die Innsbrucker Hexen sorgen für die heißen Kastanien sorgen und die Familie Litterbach handgefertigte Geschenke, selbstgemachtes Sauerkraut, Kiachl, Kekse, und Glühwein servieren, gibt es am ersten Tag musikalische Unterhaltung der Klarinettenweihnacht. Am 23.11. ist ab 18 Uhr Franz Posch mit seinen Innbrüggler zu hören.

Die letzten Vorbereitungen für die Öffnung am 19.11. ab 16 Uhr. | Foto: BezirksBlätter
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