"Wadlbeißen" unter Tierschützern

Mit Kandidat Lauscher solidarisieren sich die Mitarbeiter des Tierheims und erheben Vorwürfe gegen seine Konkurrentin.
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  • Mit Kandidat Lauscher solidarisieren sich die Mitarbeiter des Tierheims und erheben Vorwürfe gegen seine Konkurrentin.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

(acz/gstr). Mitarbeiter sammeln Unterschriften gegen die amtierende Obfrau Elisabeth Baldauf-Bracke, der Vorstand löst sich auf. Zwei Parteien treten am Donnerstag zur Neuwahl des Obmanns an. Obwohl der Tierschutzverein finanziell endlich aufatmen könnte, geht's jetzt zwischen den Vorstandsmitgliedern rund.

Gegenseitige Vorwürfe

"Wir wollten einen eleganten Abtritt für die Obfrau", sagte Dr. Peter Schweiger vom Team Lauscher im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN zu den Differenzen innerhalb des Tierschutzvereins. Die derzeitige Obfrau Elisabeth Baldauf-Bracke fühlt sich jedoch von den Vorstandsmitgliedern und einzelnen Mitarbeitern hintergangen und lehnt einen Rücktritt ab. Vorwürfe, dass sie als Obfrau des Tierschutzvereins inkompetent sei, weist sie ebenfalls zurück. "Warum würde ein Finanzberater (Anm. d. Red.: Dr. Christoph Lauscher – tritt als Obmann an) mehr von Tieren verstehen?" Wenn ihre Liste gewinnt, werden keine Köpfe rollen, verspricht sie. "Ein persönliches Gespräch mit bestimmten Mitarbeitern wird es jedoch sicher geben."
Die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und "EBB", wie sie intern im Tierheim Mentlberg genannt wird, scheint auf alle Fälle gescheitert zu sein. Baldauf-Bracke sei persönlich nie erreichbar gewesen, hätte sich nur selten gezeigt und wenn, dann nur, wenn die Presse vor Ort war. "Dabei ist sie bei Aussagen zu Tieren zu oft ins Fettnäpfchen getreten", so Dr. Schweiger – das soll zu glühenden Telefonleitungen im Tierheim geführt und Unruhe bei den Mitarbeitern ausgelöst haben. Folge war dann die Unterschriftensammlung gegen ihre Wiederwahl als Obfrau. Baldauf-Bracke berichtet hingegen von "Drohmails und -anrufen" gegen ihre Person und immensem Druck, der auf andere Mitarbeiter ausgeübt worden sei.
Vor kurzem sei der Tierschutzverein am Rande der Insolvenz gestanden. Dank zwei größeren Erbschaften und der Finanzierungen durch die öffentliche Hand sei man diesem entgangen. Aber das soll nicht der seit zirka 1,5 Jahren amtierenden Obfrau zuzuschreiben sein. Die Verhandlungen mit Stadt und Land habe Dr. Schweiger geführt, die Erbschaften wären Inge Welzig (frühere langjährige Obfrau des Vereins) zu verdanken und nur kleine Spenden der gegenwärtigen Obfrau – so aus dem Lager "Team Lauscher". Wer die Neuwahlen für sich entscheiden kann, hängt auch davon ab, wer bei der Vollversammlung mehr Delegierte (insgesamt wären alle 4000 zahlenden Vereinsmitglieder stimmberechtigt) für sein Team aufbieten kann. Tatsächlich wird der oder die "Neue" ein schweres Erbe antreten müssen. Das Klima im Verein ist vergiftet, das öffentliche Bild katastrophal.

Mit Kandidat Lauscher solidarisieren sich die Mitarbeiter des Tierheims und erheben Vorwürfe gegen seine Konkurrentin.
Ein Bild, wie es ihn nicht mehr geben wird: "Noch-Obfrau" Baldauf-Bracke mit Dr. Schweiger im Hintergrund (sie waren gemeinsam im Vorstand, nun tritt er in der anderen Liste an)
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