Weiße Gefahr hält im Bezirk an

Foto: Mühlbacher
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BEZIRK (cia). Die Möglichkeiten für Skitouren bzw. Fahrten im freien Gelände sind in Innsbruck-Land äußerst vielfältig, doch die Sicherheit ist in diesen Tagen keinesfalls gegeben. Laut dem Lawinenwarndienst Tirol gilt weiterhin in den meisten Bereichen die Warnstufe 3 (erhebliche Lawinengefahr) denn die Schneedecke ist aufgrund der Witterungsverhältnisse der letzten Wochen sehr instabil.
So waren Lawineneinsätze in den vergangenen Wochen, wie im Sellrain oder in der Axamer Lizum, keine Seltenheit, weiß Andreas Eller von der Bergrettung des Bergsteigerdorfes St. Jodok, Schmirn- & Valsertal. "Der Schnee nimmt Richtung Süden ab, eigentlich wäre es bei uns fast nur in Schmirn möglich, eine Schitour zu machen. Da ist es aber brandgefährlich!", weist Eller darauf hin, dass hier sogar schon die Stufe 4 (große Gefahr) erreicht worden ist.
"Der schneearme Winter ist sehr tückisch, denn der Schneedeckenaufbau ist sehr schlecht, und daran wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern", erklärt Rudi Mair, der Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes. Schuld seien die frühen Schneefälle und das sehr wechselhafte Wetter mit geringen Neuschneezuwächsen über 2000 m Seehöhe. "Am besten wäre mit großen Neuschneemengen geholfen, aber auch diese sind über das Wochenende hinaus nicht in Sicht. Die Lawinensituation in Tirol bleibt daher äußerst angespannt", sagt Mair.

Leichtsinnige Skifahrer

"Durch den starken Wind wurde viel Schnee verfrachtet und in Rinnen geblasen. Leider gibt es Tourengeher, die ungeduldig oder unerfahren sind und einfach dort fahren, wo es genug Schnee gibt und dann diese Rinnen abfahren. Das ist bei den derzeitigen Verhältnissen aber völlig unverantwortlich", weiß Gerald Aichner, Obmann des Tiroler Alpenvereines.
Aichner rät, sich vor dem Beginn einer Skitour genau zu erkundigen. Eine Alternative stellen auch Skitouren entlang von Skipisten dar. In vielen Skigebieten sind Touregeher willkommen, etwa bei der Mutter Alm, wo es sogar einen eigenen Parkplatz und eine Aufstiegsspur gibt oder am Glungezer. "Wer auf der mit roten Stöcken markierten Aufstiegsspur auf die Glungezerhütte bleibt, ist auf der sicheren Seite", erklärt Aichner.

Gefahr bleibt

Die erhöhte Lawinengefahr könnte noch einige Wochen oder sogar über den ganzen Winter bestehen. Das Problem ist das die unterste Schnneschicht schlecht bindet und das sich sich zum Teil zwischen den Schneeschichten Kristalle gebildet haben, die wie Kugellager wirken und die oberen Schneeschichten leicht abrutschen lässt

Kostenloser Lawineninfoabend

Der Verein zur Förderung und Sport, der hinter dem Projekt SNOWHOW Schullawinenkurse steckt, vermittelt jeden Winter die wichtigsten Strategien fürs alpine Gelände. Bei einem Lawineninformationsabend am 22. Jänner um 19 Uhr im Hyposaal Wilten gibt der Bergführer und SNOWHOW-Initiator Klaus Kranebitter sein Wissen weiter. Im Rahmenprogramm erzählt der Extrembergsteiger und Felskletterer Wolfgang Nairz von den Bergen und anderen Abenteuern seines Lebens. Gerhard Platzer referiert übers Absichern und zur Einstimmung zeigt der Innsbrucker Filmer Johannes Hoffmann einen Ausschnitt aus dem aktuellen Filmwerk „Georgien – ein Excerpt aus Trial & Error“.

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