Gedenktafel für Émile-Béthouart-Steg
Wer war Marie Emile Antoine Béthouart?

Das Bild zeigt eine kleine Abordnung französischer Soldaten die dem General Meldung vor dem Gefallenendenkmal der St.-Nikolaus-Kirche machen.  | Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-A-8-77
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  • Das Bild zeigt eine kleine Abordnung französischer Soldaten die dem General Meldung vor dem Gefallenendenkmal der St.-Nikolaus-Kirche machen.
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Seit kurzem hängt an beiden Uferseiten des Émile-Béthouart-Stegs eine neue Gedenktafel. Mit diesem besonderen Geschenk besiegelte das französische Lycée Jean Dupuy die Schulpartnerschaft mit der Handelsakademie (HAK) Innsbruck. Wer ist der Namensgeber des Stegs? 

INNSBRUCK/ST. NIKOLAUS. Die Namen von Straßen und Plätzen werden oft nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt, die sich durch Verdienste um das Allgemeinwohl ihrer Mitbürger ausgezeichnet haben. So wurde auch der Steg, der vom nördlichen Hofgarten über den Inn nach St. Nikolaus führt, nach Marie Emile Antoine Béthouart (1889-1982) benannt ist.

Wer ist Marie Emile Antoine Béthouart?

Béthouart diente als Oberkommandeur der französischen Besatzungstruppen und später als Hochkommissar in Österreich.Er betonte stets, nicht als Besatzer, sondern als Befreier gekommen zu sein und trat für einen unabhängigen österreichischen Staat ein. So ließ er an den Grenzen Schilder mit der Aufschrift „Autriche, pays ami“ (Österreich, befreundetes Land) anbringen.

Gemäß den alten Tiroler Traditionen

Hochangerechnet wurde ihm, dass er den traditionellen Schützenverbänden bereits 1947 bewilligte, an der Fronleichnamsprozession „gemäß den alten Tiroler Traditionen“ wieder als Ehrengeleit „mit Gewehren“ teilzunehmen. Im Jahr 1950 legte er sogar vor dem Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel einen Kranz nieder. Und das, obwohl Andreas Hofer 1809 gegen die Franzosen kämpfte. Auch das Befreiungsdenkmal am Innsbrucker Landhausplatz, das mit der Aufschrift „Pro Liberate Austriae Mortuis" an alle für die Freiheit Österreichs Gestorbenen erinnert, geht auf seine Initiative zurück. Im Jahr 1960 erhielt General Béthouart das Große Ehrenzeichen mit dem Stern für seine Verdienste um die Republik Österreich. Im Jahr 2003 wurde der Innsteg von Prominenz und Ehrenformationen aus Österreich und Frankreich feierlich nach ihm benannt.

Vor kurzem hängt an beiden Uferseiten des Émile-Béthouart-Stegs eine neue Gedenktafel. | Foto: Stadt Innsbruck
  • Vor kurzem hängt an beiden Uferseiten des Émile-Béthouart-Stegs eine neue Gedenktafel.
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Gedenktafel wurde angebracht 

Vor kurzem wurde eine neue Gedenktafel am Émile-Béthouart-Steg angebracht. Gemeinsam mit ihrem Lehrer haben Schülerinnen und Schüler aus Tarbes in Frankreich die Tafel im Gedenken an Émile Antoine Béthouart angefertigt. Die Inschrift auf der Gedenktafel am Nordende des Stegs lautet (französchisch):

"Als Sieger gekommen. Als Beschützer geblieben. Als Freund in seine Heimat zurückgekehrt."

Die deutsche Version des Textes ist auf der gegenüberliegenden Seite zu lesen: "Als Sieger gekommen. Als Beschützer geblieben. Als Freund in die Heimat zurückgekehrt." Diese Version soll ein Symbol für die Freundschaft und die Verbundenheit zwischen den beiden Schulen, den Städten und den Ländern sein, erklärten der französische Schulleiter Cyrille Courade und sein Innsbrucker Kollege Jochen Hoist bei der Übergabe.

Enkelin war bei Zeremoie anwesend

Valérie Béthouart Dolique, die Enkelin von Émile Antoine Béthouart war bei der Zeremonie anwesend. Sie erzählte, dass ihr Großvater viele Leben geführt habe: Er sei nicht nur ein Militär, sondern auch ein talentierter Diplomat, Politiker, Schriftsteller und Reporter für die französische Zeitung Le Figaro gewesen. Seine Zeit in Tirol habe ihn zutiefst berührt und Österreich wurde zu seiner zweiten Heimat. Weiters sagte sie, sie habe zu ihrer Geburt ein Tiroler Dirndl bekommen – und ihr Bruder eine Lederhose. Valérie Béthouart Dolique bedankte sich abschließend mit den Worten:

„Im Namen meiner ganzen Familie möchte ich mich bei den Innsbruckerinnen und Innsbruckern bedanken, dass das Andenken an meinen Großvater weitergetragen wird.“

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