Andreas-Hofer Straße
Wirtschaftsverein: Hansjörg Wolf im Interview

Hansjörg Wolf ist stellvertretender Obmann, des Wirtschaftsvereins Wilten West.  | Foto: Michael Steger
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  • Hansjörg Wolf ist stellvertretender Obmann, des Wirtschaftsvereins Wilten West.
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In der Andreas-Hofer Straße wird das ganze Jahr über gebaut. Von den Bauarbeiten sind auch die Wirtschaftsbetriebe in der Andreas-Hofer Straße betroffen. Im BezirksBlätter Interview gibt der stellvertretende Obmann des Wirtschaftsvereins Wilten West, Hansjörg Wolf, Einblicke in die aktuelle Situation, thematisiert aber auch die eigentlichen Probleme der Betriebe.

INNSBRUCK. Hansjörg Wolf ist mit seinem Bergsport Fachgeschäft - Sport Wolf - bei Sportbegeisterten über die Stadtgrenzen hinaus, auf Grund seines Sortiments und seiner Expertise, bekannt. Als Stellvertretender Obmann des Wirtschaftsvereins Wilten West, pflegt er auch regen Kontakt mit allen anderen Geschäften und Lokalen in der Andreas-Hofer Straße und spricht viel über die aktuellen und generellen Probleme, mit denen die Mitglieder des Vereins konfrontiert sind.

BezirksBlätter: Herr Wolf, bevor wir über die aktuelle Situation sprechen würde es unsere Leser sicher interessieren, was der Wirtschaftsverein Wilten West macht. Können Sie hier ein paar Einblicke geben?

Hansjörg Wolf: Lustigerweise haben wir Geschäftstreibenden uns vor rund 13 Jahren, im Zuge anderer Bauarbeiten an den Straßenbahngleisen, zusammengesetzt, uns kennengelernt und in weiterer Folge den Verein "Marketingkreis Wilten West" gegründet, um gemeinsam gegenüber der Stadt aufzutreten und Aktionen zu schaffen, um die Gegend hier attraktiver zu machen. Dazu gehört beispielsweise das Oktoberfest, das jährlich in der Müllerstraße stattfindet. Aber wir machen auch gemeinsame Einschaltungen in den Zeitungen.

Wieviele Mitglieder hat der Verein?

Insgesamt sind es 50 Mitglieder. Davon sind aber nur mehr zehn bis 15 Wirtschaftstreibende. Die restlichen Mitglieder sind im Verein, da sie sich auch wünschen, dass die Gegend attraktiviert wird. Dieses Gebiet war mal ein Spezialisten-Gebiet. Es gibt beispielsweise eine Schneiderin in der Straße, die platzt aus allen Nähten, da Leute kommen um Sachen ändern oder reparieren zu lassen. Oder auch Uhrmacher Huber, der gerade einen schweren Brandschaden in seinem Geschäft hatte, ist ein Beispiel für die Spezialisierung. Es gab aber auch ein tolles Fahrradgeschäft oder einen Geschirrladen, die nicht mehr hier sind.

Die Baustelle in der Andreas-Hofer Straße beeinträchtigt auch den Sportfachhändler Wolf, er versucht es positiv zu sehen, und bietet aktuell Baustellenrabatt.  | Foto: Michael Steger
  • Die Baustelle in der Andreas-Hofer Straße beeinträchtigt auch den Sportfachhändler Wolf, er versucht es positiv zu sehen, und bietet aktuell Baustellenrabatt.
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Bis Ende des Jahres wird in der Andreas-Hofer Straße gebaut, was bedeutet das für die Geschäfte?
Das ist richtig, es werden gerade neue Wasseranschlüsse gelegt, es werden viele Elektrokabel verlegt und wahrscheinlich wird dann auch die Straßenbahn neu gedämmt. Ob und welche Auswirkungen das hat, ist schwer zu sagen. Generell ist die Andreas-Hofer Straße eine Durchzugsstraße, was es schwieriger macht für die Betriebe hier. Dazu kommen die horrenden Pachtkosten. Da fallen für 100 Quadratmeter gleich mal drei- bis viertausend Euro an. Am Südende der Straße wird gerade ein neuer Komplex gebaut, da soll auch ein Nahversorger reinkommen, das könnte die Situation entspannen und lockt vielleicht neue Kunden und Geschäftstreibende an.

Das klingt nicht so als, ob sie die Baustelle groß beunruhigt?
Wir sind ein kleines Krätzl und leben sicher zu einem großen Teil von unseren Stammkunden und den Menschen aus der Umgebung. Die Andreas-Hofer Straße ist wie erwähnt eine Durchzugsstraße und daher besonders für Gastronomen kaum attraktiv, was wiederum auch schlecht für andere Geschäftstreibende ist.

In welche Richtung sollte sich die Andreas-Hofer Straße entwickeln?
Es ist ein Bedürfnis von uns, dass sich die Stadt weiterentwickelt. Das Thema Auto müsste aus den Köpfen raus. Es ist klar, dass nicht jeder auf sein Auto verzichten kann, aber ein sportlich aktiver Mensch zwischen 20 und 60 kann das leicht. Dann gäbe es Möglichkeiten, dass man die Straßen umgestaltet, Bäume pflanzt und auch beispielsweise einem Kaffeehaus einen Raum gibt und die ganze Gegend verkehrsberuhigt. Es ist auch mir klar, dass jemand, der zu mir kommt und sieben Paar Ski bringt, ein Auto braucht, aber das passiert ja nur einmal im Jahr. Eine Zufahrt am Vormittag wie in der Maria-Theresien-Straße wäre eine Option. Um ehrlich zu sein vermisse ich da auch die stadtplanerische Weitsicht. 

Hansjörg Wolf ist der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Innenstadt autofrei zu bekommen. Damit kann auch Gastro zuziehen und in Summe profitiert auch die Wirtschaft.  | Foto: Michael Steger
  • Hansjörg Wolf ist der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Innenstadt autofrei zu bekommen. Damit kann auch Gastro zuziehen und in Summe profitiert auch die Wirtschaft.
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Was meinen sie damit konkret? 
Ganz generell könnte man die Andreas Hofer Straße und die Speckbacherstraße jeweils auch als Einbahnen führen, dann hätten auch Fahrradfahrer mehr Platz, die sind momentan auf ihren 50 Zentimetern die ihnen zwischen Autos, der Straßenbahn und Haltestellen bleibt, abschussgefährdet.

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