Zeitgeschichte
Wo Jochen Rindt seine Karriere begann und Niki Lauda gewann

Jochen Rindt bei seinem ersten Flugplatzrennen in Innsbruck mit seinem SIMCA MONTLHÉRY, Endergebnis 6. Platz. | Foto: jochenrindt.com
2Bilder
  • Jochen Rindt bei seinem ersten Flugplatzrennen in Innsbruck mit seinem SIMCA MONTLHÉRY, Endergebnis 6. Platz.
  • Foto: jochenrindt.com
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Einst gab es in Innsbruck internationale Auto- und Motorradrennen. Ein besonderer Teil der Geschichte:  Jochen Rindt begann seine  Karriere 1961 auf der Rennstrecke Innsbruck-Kranebitten mit einem privaten Simca. Mit dabei in der langen Liste an Teilnehmern waren u. a. Kurt Ahrens, Picko Troberg, Erwin Gassler, Dieter Quester, Helmut Marko oder Niki Lauda und rund 250.000 Zuschauer.

Flugplatzrennen

Im nächsten Jahr ist das 45-jährige Jubiläum des letzten Innsbrucker Flugplatzrennens. Von 1958 bis 1977 war der Innsbrucker Flughafen Heimat für zahlreiche spannenden Motorduelle in den verschiedensten Klassen. Das erste internationalen Autorennen wurde am 5. Oktober 1958 auf der 1700m langen und 14m breiten Landebahn ausgetragen. Im Jahr 1962 wurde die Stecke auf 2800m ausgebaut und auch Motorradrennen in das Programm mit aufgenommen.

Karrierestart

Jochen Rindt startete seine Karriere 1961 auf der Rennstrecke Innsbruck Kranebitten. Er fuhr dann auch einen Formel-Junior-Cooper vom Team Ecurie Vienne; 1963 erreichte er den 19. Platz. 1965 konnte er sich in gleich drei Klassenwertungen den Sieg sichern (Abarth 2000 GT, Abarth Prototyp GT, Alfa Romeo GTA). Der Start der Flugplatzrennen erfolgte 1958. Die damalige Stadtpolitik hat die Idee von Wilhelm Löwinger (Präsident Österreichischer Automobil Sport Club) begeistert aufgenommen, da sich Innsbruck als Sportstadt platzieren wollte. 90 Teilnehmer aus 8 Nationen nahmen vor rund 25.000 bis 30.000 Zuschauern am ersten Rennen  teil. Unter den ersten Siegern der unterschiedlichen Klassen waren Walter Schatz (Autorennfahrer aus Innsbruck) oder Ernst Vogel. Ebenfalls mit dabei war der damals bekannte Schauspieler Adrian Hoven. 1960 sprach sich die Kammer der gewerblichen Wirtschaft aus fremdenverkehrspolitischen Überlegungen gegen die Flugplatzrennen aus. Beim Rennen am 8. Oktober 1960 nahmen 150 Nennungen aus elf Nationen teil, rund 20.000 Besucher waren vor Ort. Den ersten Auftritt von Jochen Rindt verfolgten am 8. Oktober 1961 rund 17.000 Zuschauer. 

Int. Flugplatzrennen Innsbruck 1959 | Foto: Credit: Technisches Museum Wien
  • Int. Flugplatzrennen Innsbruck 1959
  • Foto: Credit: Technisches Museum Wien
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Neue Strecke

Der Neubau des Flughafens, auch unter der Berücksichtigung der bevorstehenden Olympische Winterspiele 1964, führte zu einer neuen, längeren Streckenführung für das Flugplatzrennen. Die Strecke hatte jetzt eine Gesamtlänge von 2,8 km. 28.000 Zuschauer verfolgten die Rennen mit 165 Motorsportlern. 1965 stand das Flugplatzrennen ganz im Zeichen von Jochen Rindt, der in drei Klassen siegreich blieb und sich auch den Preis von Tirol sicherte. 1966 stellte Jochen Rindt mit einer Zeit von 1:09:08 einen Rundenrekord auf und 1968 hielt Rindt seinen ersten Fahrlehrgang für 21 Polizei- und 3 Gendarmieriebeamte am Flughafengelände ab. 1967 gab es zwei Flugplatzrennen. Im Mai waren u.a. Markus Meisinger und der Skilegende Toni Sailer am Start.Im Oktober lag der Wert der am Start stehenden Fahrzeuge bei 25 Millionen Schilling und Dieter Quester stellte mit 1:05:60 einen neuen Rundenrekord auf. Fast 200 Auto- imd Motorradfahrer waren 1968 am Start. Nach dem Rennen 1969, u.a. mit Karl Wendlinger sen., wurde eine zweijährige Pause gemacht.

Lauda als Sieger

1972 fand das Rennen im Juli und ohne Motorräder statt., die Besucherzahl von 8.000 Zuschauer war ein Tiefpunkt. 1973 fand das Rennen wieder im September statt, unter den Nennungen zum Rennen finden sich auch Niki Lauda. Das direkte Rennduell gegen Dieter Quester verlor Lauda, Quester wurde aber nachträglich disqualifiziert und Lauda zum Sieger ernannt. 1974 wurde mit 5.000 Zuschauern ein neuer Tiefpunkt erreicht. 1975 wurde das Flugplatzrennen wegen Bauarbeiten abgesagt, 1976 nahmen 150 Auto- und 110 Motorradrennfahrer teil. Mit 1:01:57 wurde von Hans Meier ein neuer Rundenrekord aufgestellt. 

Das letzte Rennen

Das letzte Flugplatzrennen fand am 9. Oktober 1977 statt. 6.000 Besucher feierten mit 150 Fahrer den Abschied von Flughafenrundkurs. Mit am Start waren u.a. Walter Delle-Karth und Harald Stuefer. Insgesamt wurden am Flughafen 18 internationale Autorennen durchgeführt. Dieter Quester eroberte fünf Klassensiege. In der Rennwagenklassen waren Formel-Ford, Formel-Escort, Formel-III und Formel-II Autos in Innsbruck. Obwohl es einige spektakuläre Unfälle gab, war kein Todesopfer zu beklagen. 

Infos zur Motorsportgeschichte in Tirol finden Sie hier

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Jochen Rindt bei seinem ersten Flugplatzrennen in Innsbruck mit seinem SIMCA MONTLHÉRY, Endergebnis 6. Platz. | Foto: jochenrindt.com
Int. Flugplatzrennen Innsbruck 1959 | Foto: Credit: Technisches Museum Wien
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.