„Wohin mit unseren Kindern?“

INNSBRUCK. In Innsbruck gibt es acht Kindergärten, die im Sommer geöffnet sind. Die Kinder vom O-Dorf gehen hier aber leer aus. Ihr nächster Sommerkindergarten ist in der Reichenau. Ein großes Problem für arbeitende Eltern.

10.000 Menschen wohnen im O-Dorf, darunter viele Familien mit Kindern. Um die Familie versorgen zu können, müssen die meisten Eltern arbeiten. Ferienzeiten werden da zum Problem. „Viele hier sind berufstätig und haben kein Auto. Es ist für sie schlicht nicht möglich, in den nächsten Sommerkindergarten zu gehen. Der ist in der Reichenau, zu Fuß ist das mit einem Kleinkind sicher eine halbe Stunde Gehzeit. Das sind zwei Stunden, die verloren gehen“, so Lidija Milutnovic, eine betroffene Mutter.

Unterschriftenaktion
Der Bedarf für einen Sommerkindergarten im O-Dorf sei gegeben. Das beweist Milutnovic mit einer Unterschriftenliste der Eltern der Kinder im Kindergarten Walderkammweg, auf der sich knapp 40 Mütter für einen Sommerkindergarten ausgesprochen haben. GR Christian Kogler unterstützt die Mütter des Walderkammweg-Kindergartens und hat bereits einen Antrag für einen Sommerkindergarten im O-Dorf im Gemeinderat eingebracht. „Die Stadt wurde 2008 beim Städte-Ranking als familienfreundliche Stadt ausgezeichnet. Diese Auszeichnung darf nicht nur zur Etikette werden“, warnt Kogler. Über den Antrag soll im nächsten Gemeinderat abgestimmt werden.

Zu wenig Personal für Öffnung
Der für dieses Ressort zuständige Vizebgm. Christoph Kaufmann wirbt mit acht Sommerkindergarten, die geöffnet haben und bedauert, dass nicht mehr Personal im Sommer zur Verfügung steht, um einen weiteren Kindergärten im O-Dorf über die Ferien offen zu halten. „Die Stadt hat aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen ihren Personalbedarf vollkommen ausgeschöpft“, begründet Kaufmann.

Kindergärten an Private geben
GR Kogler lässt diese Begründung nicht gelten. Man müsse eben Personal anstellen oder, so schlägt Kogler vor: „Man sollte die Kindergartenräumlichkeiten, die ja im Sommer einfach leerstehen, kostenlos zur Verfügung stellen, damit vielleicht Private die Kinder darin betreuen können.“ Zum Beweis, dass dies eine Möglichkeit wäre, will Kogler eine Pädagogin für das O-Dorf im Sommer bereitstellen. Diskutieren Sie mit auf meinbezirk.at

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