Soziales
Zahl der Winternotschlafstellen seit 2016 verdoppelt – mit Video!

LR Gabriele Fischer, Andrea Cater-Sax und Michael Hennermann in einem Zimmer der TSD-Winternotschlafstelle Schusterbergweg | Foto: Land Tirol/Sidon
  • LR Gabriele Fischer, Andrea Cater-Sax und Michael Hennermann in einem Zimmer der TSD-Winternotschlafstelle Schusterbergweg
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LR Gabriele Fischer: "Die TSD bietet sichere, beheizte und nah gelegene Notschlafplätze"

INNSBRUCK (cia). „Menschen, die in Tirol obdachlos sind, brauchen – insbesondere im Winter – eine beheizte, möglichst nah gelegene und sichere Übernachtungsmöglichkeit“, betont Soziallandesrätin Gabriele Fischer. Vergangenen Winter stellte sich die Situation so dar, dass die Kapazitäten in den Notschlafstellen nicht ausreichten, was dazu führte, dass Menschen abgewiesen werden mussten oder die Notschlafstellen erst gar nicht aufsuchten.

Mit dem Ausbau und der Regionalisierung der Notschlafstellen habe sich dies nun geändert: „Von 2016 auf 2019 wurden die Notschlafstellenplätze verdoppelt“, berichtet Fischer. Im Jahr 2016 standen 70 Plätze in der Winternotschlafstelle Schusterbergweg zur Verfügung. „Wir haben die Notschlafstellen sukzessive ausgebaut und regionalisiert und verfügen inzwischen tirolweit über 146 Plätze“, so Fischer.

Die bisherige Auslastung in den Bezirken sowie in Innsbruck zeige, dass jede und jeder, der eine dringende beheizte und sichere Unterkunft für die Nacht sucht, einen Platz bekommt. „Ohne die Tiroler Soziale Dienste GmbH wäre dies in der Eile und in der Form wohl nicht möglich gewesen“, ist Fischer überzeugt.

Zahl der Wohnungslosen gestiegen

In den vier Notschlafstellen der Tiroler Sozialen Dienste (TSD) arbeiten neun BetreuerInnen. Sie leisten insgesamt wöchentlich 300 Stunden Arbeit. Seit Öffnung der Notschlafstellen verzeichnen die TSD insgesamt 4.569 Übernachtungen (Stand 15. Jänner 2019).

„Die Zahl der wohnungslosen Menschen ist in den letzten Jahren gestiegen“, bestätigt Michael Hennermann, Geschäftsführer des Vereins für Obdachlose. „Aus diesem Grund sind wir sehr froh um das niederschwellige und unbürokratische Angebot der TSD-Winternotschlafstellen. Dieses deckt die akute Not. Gleichzeitig braucht es auch mehr weiterführende Angebote, um die Menschen in stabile Wohnverhältnisse zu bringen“.

Letztes Netz

„Auch heute Nacht haben wir wieder 85 Menschen beherbergt“, berichtet Andrea Cater-Sax, die Leiterin der Innsbrucker Winternotschlafstelle am Schusterbergweg. Bei Einlass um 18 Uhr werden die Menschen registriert, bekommen ein Zimmer zugewiesen, sie erhalten eine warme Mahlzeit und am nächsten Tag ein Frühstück. „Wir sind das letzte Netz – wenn wir jemanden abweisen müssten, stünde er oder sie in den kalten Nächten auf der Straße“, so Cater-Sax. 

Bis auf die Winternotschlafstelle am Schusterbergweg in Innsbruck sind die Notschlafstellen in Lienz, Imst und Kufstein bestehenden Grundversorgungseinrichtungen angeschlossen.

Adressen:

Winternotschlafstelle Innsbruck: Schusterbergweg 73, 6020 Innsbruck (seit 1. November geöffnet)
Winternotschlafstelle Imst: Auf Arzill 155, 6460 Imst (seit 17. Dezember geöffnet)
Winternotschlafstelle Kufstein: Carl-Schurff-Straße 7, 6330 Kufstein (seit 26. November geöffnet)
Winternotschlafstelle Lienz: Tiroler Straße 21, 9900 Lienz (seit 1. November geöffnet)

Öffnungszeiten: Täglich von 18 bis 8 Uhr –Einlass ist bis 21 Uhr.

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