Gemeinderat
Corona-Wirtschaftsimpulspaket mit 1,06 Mio. beschlossen

Auch die Neugestaltung des Marktplatzes fällt unter das Corona Wirtschaftsimpulspaket. | Foto: Stadtmarketing
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INNSBRUCK. Im Mittelpunkt des Corona-Wirtschaftsimpulspaket steht vor allem die personelle Aufstockung des Stadtmarketings. Zahlreiche Ideen befassen sich mit strukturellen Maßnahmen wie ein Medien- und Kommunikationspaket um 75.000 Euro, das Standortmanagement um 350.000 Euro, Maßnahmen zur Aufenthaltsqualität für 100.000 Euro sowie die Unterstützung des Davis Cup mit 50.000 Euro.

Diskussion

Um die Wirtschaft in Innsbruck während der Corona-Pandemie zu unterstützen, hat die Stadt gezielt Maßnahmen zur Stärkung des lokalen Handels gesetzt. „Das beginnt bei der Gastgartenregelung, geht über zusätzliche Gelder im Nachtragshaushalt 2020 und endet beim Impulspaket für die nächsten drei Jahre in Höhe von 81 Millionen Euro“, erklärt Bürgermeister Georg Willi. Nachdem sich der Stadtsenat geeinigt hat, wurde das Wirtschaftsimpulspaket von zusätzlichen 1,06 Millionen Euro im Gemeinderat diskutiert. Die Stadt Innsbruck sichert mit dem Corona-Wirtschaftspaket 2021 u. a. die personelle Aufstockung des Stadtmarketing. Die einzelnen Projekte selbst sollen nach der Projektkonkretisierung durch das Stadtmarketing vom Stadtsenat beschlossen werden. GR Thomas Mayer (Liste Fritz)  sieht mit dem Impulspaket einen ersten kleinen Schritt, will aber weitere konkrete Schritte sehen. GR Mariella Lutz (ÖVP) fordert die langfristige Absicherung der neuen Arbeitsplätze beim Stadtmarketing. GR Benjamin Plach (SPÖ) erinnert an die Wichtigkeit der Bekämpfung des Leerstandes im Wirtschaftsbereich, GR Julia Seidl (NEOS) fordert eine Strukturdiskussion über die künftige Ausrichtung des Stadtmarketings. Mesut Onay (ALI) sieht die Wirtschaftsgespräche als positives Beispiel in Sachen Kommunalpolitik. StR Rudi Federspiel (FPÖ) erinnert an die Diskussion im Stadtsenat und an die Wichtigkeit der Entscheidungshoheit über die Projekte durch die Stadt. StR Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) erinnert an das wichtigste "Wirtschaftsimpulspaket": den Einkauf lokaler und regionaler Produkte:


"Jeder einzelne von uns hat die Möglichkeit direkt vor der Haustüre durch den tagtäglichen Konsum die heimische Wirtschaft zu unterstützen."
StR Christine Oppitz-Plörer

 
GR Helmut Buchacher (SPÖ) würde sich gerne "ein bissl mehr sein" und sieht die ungleiche Behandlung der Unternehmen kritisch und fordert auch eine Servicestelle für Unternehmen im städtischen Bereich. GR Markus Stoll (Für Innsbruck) fordert bei Maßnahmen eine Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen, wie beispielsweise die WK und fordert auch "motivierenden" und positive Diskussionen. GR Reinhold Falch (Seniorenbund) fordert einen Leerstandskataster und einen Leerstandsverantwortlichen. GR Mariella Lutz informiert über die Leerstandsentwicklung in der Alstadt: Im Juli 2020 gab es 30 Leerstände, die bis jetzt halbiert werden konnten. Bgm. Georg Willi zeigt sich erfreut über das lösungsorientierte Denken und erinnert an die Bitte der Wirtschaft, statt Leerstand Freiflächenmanagement zu verwenden. Die Positionierung des Stadtmarketing neu soll im zweiten Quartal in Angriff genommen werden.  "Das jetzige Paket ist ein Beitrag zur Wirtschaftshilfe." Das Corona-Wirtschaftsimpulspaket 2021 wurde einstimmig im Gemeinderat angenommen. 

Das Paket

"Bei dem vorliegenden Wirtschaftsimpulspaket geht es um punktuelle und zielgerichtete Wirtschaftsförderungsmaßnahmen der Stadt Innsbruck. Diese betreffen Initiativen im Bereich Kommunikation und Medien, Standortmanagement, strukturelle Prozesse und Digitalisierung. Darüber hinaus soll die Aufenthaltsqualität an Plätzen , wie beispielsweise dem Marktplatz, verbessert und das Team der IMG durch Aufstockung für Standort und Marke gestärkt werden. Schließlich sind diverse Unterstützungen (Davis-Cup) im Wirtschaftsimpulspaket enthalten. Abweichungen aufgrund von Anpassungen an aktuelle Gegebenheiten sind dabei möglich. Die genannten Maßnahmen werden mit unterschiedlichen Partnern umgesetzt. So sind an der Implementierung des Standortmanagements die Wirtschaftskammer, die Standortagentur, der Tourismusverband und diverse Vereine beteiligt."

Die Projekte

Diverse Kampagnen zur Unterstützung des Handels werden fortgesetzt, Beispiel: „Shop and Win“ (Februar und März 2021); Gezielte Promotion des Wirtschaftsstandortes Innsbruck (Bestandspflege und Betriebsansiedlungen)

Innsbrucks Gemeinderat diskutiert das Corona-Wirtschaftsimpulspaket. | Foto: Stadtblatt
  • Innsbrucks Gemeinderat diskutiert das Corona-Wirtschaftsimpulspaket.
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Initiative Standortmanagement

  • Aufbau eines professionellen Standortmanagement
  • Einrichtung einer Task Force Freiflächenmanagement
  • Definition von Verantwortlichkeiten
  • Implementierung Mitarbeiter/in in der Innsbruck Marketing GmbH
  • Implementierung von Instrumenten (digitaler Immoplattform)

"Proof of Concept“ – Modell in den Stadtteilen Anpruggen, Wilten und Pradl

  • In drei Stadtteilen (Anpruggen, Wilten und Pradl) wird von der IIG eine Immobilie angemietet – diese Immobilie wird an „Neuunternehmerinnen und -unternehmern“ für eine Laufzeit zwischen 14 Tagen und maximal 6 Monaten zu einer reduzierten Miete weitervermietet.
  • Neuunternehmerinnen und -unternehmer können ihr Produkt und den Markt in realen Bedingungen testen
  • Laufzeit drei Jahre
  • Parallel dazu wird ein Mentoringprogramm initiiert
  • Partner des Projektes: Stadt Innsbruck, WK-Tirol, Innsbruck Marketing , Stadteilvereine

"Mietfördermodell" von Neuunternehmerinnen und -unternehmern

  • Der Mieter zahlt nur 30 Prozent der Miete, der Vermieter verrechnet nur 70 Prozent. Die Differenz von 40 Prozent übernimmt die Stadt respektive das Land
  • Laufzeit drei Jahre
  • Deckelung des Förderbetrages
  • In definierten Stadtteilen
  • first come – first serve Ansatz

Strukturelle Prozesse

  • Konzept Wirtschaftsentwicklung Rossau
  • Markenreview Marke Innsbruck (bis Ende Sept. 2021)
  • Altstadtimpulsprogramm (inkl. begleitendes Baustellenmarketing – bis Juni 2021)
  • Neupositionierung Innsbruck Marketing (Beginnend mit 2. Quartal 2021)

Initiative digitales Innsbruck

  • Verdichtung von WLAN-Standorten bei relevanten öffentlichen Plätzen (Anpruggen, Wiltener Platz´l, diverse Stadtteilzentren (EUR 3.000,- pro Standort)
  • Unterstützung von Glasfaser-Neuanschlüssen für Unternehmen in der Stadt
  • Ausbau der SWARM-Technology als Frequenzmessinstrumentarium
  • Digitaler Masterplan für Unternehmen (3-stufiges Modell)

Masterplan für Unternehmen

  • Schritt 1: Erfassung der Digitalisierungskompetenz des Innsbrucker Handels
  • Schritt 2: Schulungs- und Weiterbildungsangebote (Onlinesichtbarkeit,
  • Onlinepräsenzchecks etc.)
  • Schritt 3: Maßgeschneiderte Angebote von Kursen und Seminaren

Die Kosten
Der Umfang des Wirtschaftsimpulspaketes 2021 wird mit EUR 1.060.000,00 beziffert. In den Kosten sind u. a. folgende Position berücksichtigt: Medien- und Kommunikationspaket 75.000 Euro, Standortmanagement 350.000 Euro, Zukunftsbild Altstadt 40.000 Euro, Baustellenmarketing 50.000 Euro, Projekte des digitalen Innsbruck 255.000 Euro, Maßnahmen zur Aufenthaltsqualität 100.000 Euro sowie die Unterstützung des Davis Cup mit 50.000 Euro.

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