„Ein Gehsteig, den keiner will und keiner braucht“
Anwohner fühlt sich von der Stadt übergangen – Gehsteig soll ohne Einverständnis der Anwohner gebaut werden – Stadt weist Anschuldigungen zurück
Bei Kranebitten am Harterhofweg wird derzeit ein Gehtsteig gebaut. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es bereits einen solchen – ein Anwohner versteht nicht, warum es jetzt noch einen weiteren geben muss und dafür einige Gartenbesitzer enteignet werden.
(vk). 2005 wurde eine Wohnsiedlung am Harterhofweg fertiggestellt. Schon vor Baubeginn soll es Überlegungen gegeben haben, einen Gehsteig von vorne herein anzulegen, so ein Anwohner (Name der Redaktion bekannt). Die Stadt habe sich aber nicht dafür interessiert. Fünf Jahre später wird nun ein 55 Meter langer Gehsteig gebaut, „den niemand braucht, da gehen höchstens vier Leute am Tag runter“, so der Anwohner, „alle anderen steigen an der ostseitigen Bushaltestelle aus und gehen auf die andere Seite zum Gehsteig oder direkt durch das Gartentor in die ansässige Wohnanlage.“ Es gehe ihm nicht um das Gartenstück, das er durch diese Maßnahme verloren habe, sondern darum, dass die Bürger hier übergangen worden seien. „Man hat mittels eines Edikts dieses Vorhaben kundgemacht, welches in der Krone, der TT und dem Wiener Amtsblatt erschienen ist, aber natürlich hat das niemand gesehen und keiner hat Einspruch eingelegt. Wir wurden hier einfach unterlaufen. Wir sind hilflos.“
Stadt weist Vorwürfe zurück
Tiefbaustadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter verweist auf Hildegard Auer vom Verein Initiative Lebensraum Kranebitten: „Frau Auer ist sehr rührig, sie hat schon vor einigen Jahren Kontakt mit uns aufgenommen und berichtet, dass die Bewohner dringend einen Gehsteig von der Klammstraße hinauf zur Bushaltestelle am Harterhofweg brauchen. Darüber gab es auch eine Bürgerversammlung und gemeinsam mit Frau Auer und einigen anderen Anrainer wurden dann die Varianten überprüft. Bei der Bürgerversammlung haben alle Anwesenden betont, wie wichtig dieses Vorhaben ist. Dass die Anrainer nicht informiert worden sind, weise ich auf das entschiedenste zurück. Die Hausverwaltung wurde informiert.“ Das bestätigt auch der Anrainer, laut ihm war aber die Mehrheit der Siedlung dagegen. Da es also zu keiner Einigung zwischen den Bewohnern und der Stadt kam, wurden die Besitzer nun enteignet. Auf Grund des Ediktes konnte kein Einspruch mehr geltend gemacht werden.
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