Ein Vierteljahrhundert zugunsten des Miteinanders

Foto: Land Tirol

TIROL. Ein Grund zum Feiern: Tirol war vor 25 Jahren – gemeinsam mit Vorarlberg und Salzburg – eines der ersten Bundesländer, das einen Fachbereich für die Gleichstellungspolitik eingerichtet hat. Im Jahr 1990 hatte die Tiroler Landesregierung beschlossen, in der Abteilung Jugend und Familie das Referat Frauen und Gleichstellung anzusiedeln.

Das vergangene Vierteljahrhundert ist gestern mit einem Festakt im Landhaus gewürdigt worden – nicht ohne in die Zukunft zu blicken: „Die Frauenbewegung und die Gleichstellungsgesetze haben der Gesellschaft zu mehr Demokratie verholfen“, bilanziert Frauenlandesrätin Christine Baur. „Doch damit ist es nicht getan. Es geht um das Verändern von Rollenbildern und die Chance auf ein freies selbstbestimmtes Leben.“ Frauen sollten den Männern auch wirtschaftlich gleichgestellt sein; Männer wiederum sollten die beruflichen Rahmenbedingungen vorfinden, um sich stärker an der Hausarbeit und der Betreuung von Kindern und Angehörigen beteiligen zu können.

Frauen in die Politik

Damit Gleichstellung gelingt, sollten Frauen in allen Entscheidungspositionen sowie in den Gremien der Wirtschaft und der Verwaltung ausgewogen vertreten sein: „Eine der größten Herausforderung ist die Frage, wie wir es schaffen, dass Entscheidungsgremien paritätisch besetzt werden. Nur so scheint es möglich, das ganze System zu ändern“, ist LRin Baur überzeugt.

Für eine lebendige Demokratie seien die Beteiligung und das Engagement von Frauen in allen gesellschaftspolitischen Bereichen wichtig. Mit den Kompetenzlehrgängen „Nüsse knacken – Früchte ernten“ für Frauen und mit Frauen soll der Frauenanteil in Entscheidungspositionen erhöht werden.

Männer als Kindergärtner

„Der Fachbereich Frauen und Gleichstellung fördert Projekte, Aktionen, Programme und Aktivitäten, welche auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol abzielen“, berichtet Fachbereichsleiterin Elisabeth Stögerer-Schwarz. Die Mitarbeiterinnen betreiben Grundlagenforschung und stehen mit Expertise, Information, Beratung und Service für die Anliegen der Frauen in Tirol zur Verfügung. Die regelmäßige „Newslettra“ und das vierteljährlich erscheinende Magazin IF zählen zu den Publikationen des Fachbereichs.

Damit bei jungen Frauen das Interesse an Berufen in der Industrie geweckt und jungen Männern Lust auf Berufe in der Kinderbetreuung gemacht wird, unterstützt der Fachbereich den „Girl‘s Day“ sowie den „Boy’s Day“. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie pflegende Angehörige gelegt.

„Institutionalisierte Frauenarbeit braucht es so lange, bis wir in einer geschlechtergerechten Gesellschaft leben“, sagt LRin Baur abschließend, die den Mitarbeiterinnen zum Jubiläum gratuliert und ihnen für die nächsten 25 Jahre eine fröhliche Miteinanderpolitik wünscht.

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