Igler stark unter Beschuss

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INNSBRUCK. Vergangenen Mittwoch versammelten sich die zehn Mitglieder des Unterausschusses Igls und zehn VertreterInnen des Innsbrucker Gemeinderates zur Stadtteilausschusssitzung in Igls. Trotz heiß diskutierter Themen wie die Verankerung der Ausschüsse in der Stadtrechtsreform oder der Betrieb der Patscherkofelbahn sorgte vor allem die Debatte um deren Vorplatz und der Sportspange – ein Konzept für eine Sportanlage, in der alle Sportplätze von Igls zusammengeführt werden sollen – für Wortgefechte.

Im Dezember sollte die Jury für den Architekten-Wettbewerb zur Gestaltung des Vorplatzes festgelegt werden. Für die Umsetzung sind 2012 bereits 620.000 Euro vorgesehen. Für die Sportspange gäbe es keine finanziellen Mittel, so Bürgermeistern Christine Oppitz-Plörer (FI). Golfplatzbetreiber Arthur Belutti meldete sich daraufhin aus dem Publikum zu Wort: „Ich traue mich zu wetten, dass der Platz um 200.000 Euro gestaltet werden kann und auch die Umsetzung der Sportspange benötigt meines Erachtens nicht eine Million Euro.“

Unterausschuss-Mitglied Markus Zettinig griff diese Idee auf: „Wenn es um die Entscheidung geht, entweder die Sportspange oder den Patscherkofelbahnvorplatz umzusetzen, bin ich für die Sportspange.“

Die Wogen gingen hoch
Bgm. Oppitz-Plörer zeigte sich von dieser Idee irritiert: „Sollte es wirklich so sein, dass die IglerInnen eine Sportspange statt dem Vorplatz wollen, verlange ich, dass der Unterausschuss dazu eine Bürgerversammlung macht und im Jänner einen einstimmigen Beschluss vorlegt. Wir lassen uns hier nicht vorführen.“ Den Vorschlag des Obmanns des Sportverein Igls, Wolfgang Platzer, die Sportspange nach und nach umzusetzen stieß Tiefbaustadträtin Marie-Louise Pokorny-Reitter sauer auf. „Ich bin gegen eine Salami-Taktik. Außerdem budgetieren wir sehr genau, ich halte 620.000 Euro nicht für übertrieben. Es müssen auch alle neu Leitungen gelegt und der gesamte Untergrund aufbereitet werden. Zudem bitte ich um Planungssicherheit.“

„Ausschuss ist nicht uneins“
Unterausschuss-Obmann Klaus Defner setzte sich zur Wehr: „Dass man jetzt aufgrund einer Meinung eines Unterausschuss-Mitgliedes so tut, als wäre sich der Unterausschuss uneinig, dagegen verwähre ich mich. Wir wollen ganz klar beide Projekte in Igls umsetzen. Die Frage nach einem Entweder-Oder war bisher noch nie Thema“, stellte er klar.

Den Zwischenruf der Bürgermeisterin, dass keines der anderen Mitglieder sich zu Wort gemeldet habe und Schweigen als Zustimmung gelte, relativierte Grünen-GR Gerhard Fritz: „Es geht nicht, dass aus nur einer Wortmeldung eines Mitgliedes Gerüchte und Streitereien innerhalb des Ausschusses abgeleitet werden“, stellte er klar.

„Anregungen prüfen“
Rudi Federspiel meldete sich aus dem Publikum und befand: „Mann muss diese Anregungen prüfen, die Bevölkerung akzeptiert in diesen Zeiten solch große Beträge für eine Platzgestaltung nicht.“

Schließlich einigte man sich darauf, einen Beschluss bis Jänner vorzulegen. Bis dahin wird die Wettbewerbsausschreibung auf Eis gelegt. Was bleibt, ist ein fahler Beigeschmack einer sonst konstruktiven Sitzung.

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