Nach Abwerzger-Interview
Pride Tirol setzt sich gegen FPÖ-Aussagen zur Wehr

- Die Pride Tirol wehrt sich gegen die Aussagen des freiheitlichen Landtagsabgeordneten.
- Foto: Erich Staudinger
- hochgeladen von Georg Herrmann
Die Forderung von FPÖ-Obmann Markus Abwerzger nach Verzicht auf den ESC 2026 in Österreich, hat der Politiker mit dem Beispiel der Pride Parade in Innsbruck untermauert. Die Pride Tirol wehrt sich gegen die Aussagen des freiheitlichen Landtagsabgeordneten. Auch die RKP Tirol weist die Aussagen von Abwerzger scharf zurück.
INNSBRUCK. "In einem APA-Interview hat der FPÖ-Landesparteiobmann und Rechtsanwalt Markus Abwerzger die, von uns veranstaltete, Innsbruck Pride 2025 instrumentalisiert. Abwerzger hat auch mit falschen Behauptungen gefordert, dass der Eurovision Song Contest 2026 nicht in Innsbruck stattfinden solle. Im Folgenden möchten wir klarstellen, dass die aufgestellten Behauptungen nicht der Tatsache entsprechen", erklären Pride Tirol Obperson Jayjay Kaiser und Paradeleiter Mesut Onay in einer Aussendung.
Keine Hamas-Flaggen bei der Parade
Abwerzger behauptet im Bericht, dass „…bei der zuletzt abgehaltenen ‚Pride Parade‘ in der Tiroler Landeshauptstadt ein „letzter Block“ an „Kommunisten mit Hamas-Fahnen“ aufgetaucht. Es sei „offensichtlich“, dass „bestimmte linke Kreise“, die auch mit dem Song Contest in Verbindung stünden, ein „Antisemitismusproblem“ haben. "Hierzu können wir auf genug Bilder, Videos, Zeugen und den gesamten Polizeieinsatzkräften, die tatkräftig unsere Pride vor solchen Aktionen beschützt haben, zurückgreifen, die klar zeigen, dass keinerlei Hamas-Flaggen gehisst oder mitgenommen wurden", betonen die Pride-Verantwortlichen. Dies ist auch nach EU-Menschenrechtskonvention nicht erlaubt, da die Hamas zu einer Terrororganisation und einer Menschenrechts-verletzenden Organisation zählt. "Aus genau diesem Grund haben wir Ordner und Polizisten auf der Parade gehabt, die durchgehend auf solche extremistischen Symbole oder Fahnen geachtet haben."
Friedliche Parade
Die einzigen Flaggen, die beim Gazastreifen ihren Ursprung haben, und die nicht verboten sind, waren die Palästina-Fahnen. Diese sind eindeutig zu erkennen, da sie eine ganz andere Färbung als die Hamas-Flaggen haben: Schwarzer, weißer und grüner horizontaler Streifen mit rotem Dreieck auf der linken Seite der Flagge. Anders ist hierbei die Hamas-Flagge, die ein Al Quassam Brigaden-Wappen auf grünem Grund darstellt, erklären die Verantwortlichen weiter. "Weiters wird hier von Abwerzger behauptet, dass ,bestimmte linke Kreise ein Antisemitismusproblem hätten´. Davon müssen wir uns aus unseren Erfahrungsberichten auf der Pride deutlich distanzieren. Die Demonstration ist komplett friedlich und nicht antisemitisch abgelaufen. Gerade wir stehen für weniger Ausgrenzung, für Wahrung unserer Rechte und für ein friedliches Miteinander, kein Gegeneinander.
RKP Tirol weist Aussagen scharf zurück
RKP Tirol-Pressesprecher Felix Bernfeld: „Als Kommunisten und Internationalisten kämpfen wir gegen jede Ausbeutung und Unterdrückung. Deshalb traten wir Ende Juli auf der Pride nicht nur gegen LGBT+-Unterdrückung, sondern auch mit der Palästina-Fahne auf. Wir tragen diese Fahne mit Stolz, gerade weil die gesamte österreichische Politik seit Jahren felsenfest auf Seiten Israels steht und damit den Völkermord in Gaza unterstützt.“
Bernfeld ergänzt: „Dass Abwerzger nun von Hamas-Fahnen phantasiert, spricht für seine mangelnde Flaggenkenntnis, die scheinbar bei rot-weiß-rot aufhört. Seit Jahren wird von allen Parteien und Medien Palästina-Solidarität mit Antisemitismus und Terrorismus gleichgesetzt - während gleichzeitig die Regierung und die FPÖ sich ebenfalls absolut einig sind, bei Bildung, Pensionen und Gesundheit massiv einzusparen.“

- Der RKP Tirol veröffentlicht dieses Foto von der Pride Parade 2025 in Innsbruck.
- Foto: RKP Tirol
- hochgeladen von Georg Herrmann
Bernfeld abschließend: „Die RKP Tirol verlangt eine Rücknahme der Lügen von Abwerzger und eine Richtigstellung aller Medien gegenüber diesen Verleumdungen des FPÖ-Chefs. Der einzige Punkt, in dem wir Abwerzger Recht geben ist, dass wir weiter laut und sichtbar auf die Straße gehen werden, gegen den Völkermord in Gaza, aber auch gegen die FPÖ und die Regierung, gegen Rassismus und gegen die Sparpakete. Und wir werden dafür sicher auch den ESC nutzen, falls er nach Innsbruck kommt!“

- FPÖ-Parteiobmann Markus Abwerzger wird nach dem APA-Interview kritisiert. (Archivfoto)
- Foto: FPÖ
- hochgeladen von Lucia Königer
Beweise gefordert
"Als Fazit lässt sich ziehen, dass Abwerzger ohne Beweise einige falsche Behauptungen aufgestellt und uns sogar instrumentalisiert hat, damit der ESC nicht in Innsbruck stattfinden soll. Wir fordern Markus Abwerzger auf, dass er uns für seine Behauptungen Zahlen, Daten und Fakten präsentiert, davor können wir ihm nur das Gegenteil beweisen", fordern die Pride-Tirol-Vertreter.




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