Totengräber des Gasthaus Bierstindl

Die Grünen, allen voran StRin Uschi Schwarzl und LA Gebi Mair, sind überzeugt, dass es von Anfang an Plan der Regierung war, das Bierstindl „sterben zu lassen“.
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  • Die Grünen, allen voran StRin Uschi Schwarzl und LA Gebi Mair, sind überzeugt, dass es von Anfang an Plan der Regierung war, das Bierstindl „sterben zu lassen“.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

(gstr). Die Tage des Kulturgasthauses Bierstindl sind offenbar gezählt. Die dringend notwendige Entschuldung des Trägervereins wird nicht stattfinden – sehr zum Ärger der Grünen.

„Palfraders Aussagen von der ‚unverzichtbaren Kulturinstitution‘ dienten offenbar nur der Ablenkung. In Wahrheit führte sie durch ihre zynische Haltung das Ende des Bierstindls bewusst herbei“, poltert LA Gebi Mair. Er ist davon überzeugt, dass nie der Wille bestanden hat, das Bierstindl tatsächlich zu retten. „Das Bier-stindl konnte vorschlagen, was es wollte. Das Aus war beschlossene Sache der Landesregierung. Deshalb sollte von dieser nun auch die Verantwortung übernommen werden. Den 15 Vereinen das Dach über dem Kopf wegzunehmen und davon zu sprechen, sie weiter zu unterstützen, kann nicht anders als zynisch bezeichnet werden“, ärgert sich der grüne Kultursprecher Mair. „Eine lebendige Kulturinstitution wird zerstört, und einer der schönsten Gastgärten Innsbrucks gleich mit. Aber das Geld wird ja oben am Berg­isel zur Inszenierung des ‚typischen Tirolers‘ benötigt, wie vom Architektenteam des Bergiselmuseums bekannt gegeben. Da ist für die Kultur am Fuße des Berges natürlich kein Platz mehr“, kritisiert auch Mairs Parteikollegin StRin Uschi Schwarzl.

Prestigeprojekt statt Kleinod
In dieselbe Kerbe schlägt auch LA Fritz Dinkhauser. „Mit dem Bierstindl lässt die ÖVP-SPÖ- Landesregierung ein Tiroler Kleinod der Kultur auf Nimmerwiedersehen sterben. Wenn dagegen beim Berg-isel-Museum, dem Lieblingsprojekt der ÖVP-SPÖ- Landesregierung, die Kosten explodieren, wird eine Million nach der anderen nachgelegt. War im Jahr 2006 vom damaligen Landeshauptmann van Staa noch von Kosten von 7 Millionen für das Prestige-Projekt am Bergisel die Rede, so sind die veranschlagten Kosten zwischenzeitlich auf 20 Millionen und zuletzt auf 26 Millionen Euro explodiert. Zudem gibt die Landesregierung jetzt schon zu, dass die Tiroler Steuerzahler jährlich rund 700.000 Euro für den laufenden Betrieb zuschießen müssen. Mit einem Bruchteil dieser Gelder hätte die Landesregierung das Bierstindl am Leben erhalten können“, ist Dinkhauser überzeugt.

ÖVP weist Kritik zurück
„Das Land Tirol hat 65.000,- Euro zur Abwendung des drohenden Konkurses überwiesen und für den Betrieb im heurigen Jahr nochmals 50.000,- Euro. Ohne Entschuldung des Trägervereins wäre es geradezu fahrlässig, weitere öffentliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Es war immer klar, dass zusätzliche Mittel zur Entschuldung nur dann denkbar sind, wenn der Verein selbst einen Beitrag leistet, die Stadtgemeinde Innsbruck und auch die Bank als Gläubiger mitziehen. Außerdem wurde das Kulturgasthaus Bier-stindl schon im Jahr 2000 durch Land Tirol und Stadt Innsbruck gemeinsam entschuldet, heute wurden aber wieder 450.000 Euro Schulden angehäuft“ betont VP-Kultursprecher Franz Berger, der die Kritik für „überzogen“ hält.

Die Grünen, allen voran StRin Uschi Schwarzl und LA Gebi Mair, sind überzeugt, dass es von Anfang an Plan der Regierung war, das Bierstindl „sterben zu lassen“.
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