Luegbrücke oder Luegtunnel
Visualisierungen zeigen das Tal ohne Brücke
Luegbrücke oder Luegtunnel? Diese Frage beschäftigt seit Monaten die heimische Bevölkerung, die Politik auf Gemeindeebene im Wipptal, im Landtag und im Parlament. Für die ASFINAG scheint die Sanierung der Brücke unabdingbar, für die Befürworter der Tunnellösung steht die Renaturierung des betroffenen Tals im Mittelpunkt. Visualisierungen zeigen das Tal ohne der bekannten Luegbrücke.
IBK/GRIES. Einst als Meilenstein der Verbindung zwischen Nord und Süd gefeiert, ist die Autobahn durch das Wipptal (A13) aufgrund der Verkehrsentwicklung zur Belastung der Bevölkerung geworden. Politisch angedacht Lösungen des Verkehrsproblems waren bisher nicht erfolgreich, der Brennbasistunnel als Lösung der Transitproblematik ist noch lange nicht fertiggestellt. Die ASFINAG-Pläne der Sanierung der Luegbrücke haben zur Idee der Tunnellösung geführt. Pro und Contra für die jeweilige Projektidee sind täglich in den Medien zu finden.
Das BezirksBlätter Dossier zur Luegbrücke finden Sie hier
Das Tal ohne Brücke
Evelyn Achhorner, Architektin und Landtagsabgeordnete der FPÖ sowie FPÖ-Verkehrssprecherin im Tiroler Landtag, spricht sich klar für eine Tunnellösung aus.
„Eine neue Infrastruktur, wie der Brückenneubau, steht für die nächsten 100 Jahre, eine schwerwiegende und folgenreiche Entscheidung. Der Tunnelneubau hätte allerdings eine Lebensdauer von 200 Jahren, da braucht man sich auch über die wirtschaftliche Rentabilität und damit Nachhaltigkeit, nicht nachdenken.“
Der Tiroler Landtag habe sich zum Tunnel bekannt. „Auch der ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle, der damals noch Abgeordneter war. Man hat aber zugleich ein Gesamtverkehrs- bzw. Schutzkonzept von der ASFINAG eingefordert, aber dieses liegt bis heute nicht vor.“ Damit das "Tal ohne Brücke" greifbar wird, hat Achhorner Visualisierung anfertigen lassen.
Geschichte der Autobahn
Erste Pläne einer "Reichsautobahn" zwischen Kufstein, Innsbruck und Matrei gab es 1939. Als Teil der Verbindung von Berlin nach Rom wurde die Strecke für den alpenquerenden Verkehr ohne Rücksicht auf die lokalen Bedürfnisse ausgelegt. Mit dem Bau wurde allerdings nie begonnen.
Aus dem Archiv, BezirksBlätter Beitrag: "PlanWende" im Wipptal
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1956 gab es Vorstudien für einen Autobahnbau, die 1958 abgeschlossen waren. 1959 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau der Europabrücke. 1962 war die Finanzierung für die Weiterführung der Autobahn von Schönberg zum Brenner in Diskussion und der Nationalrat beschloß 1964 ein Gesetz zur Finanzierung der Brennerautobahn und gründete die Brenner Autobahn Aktiengesellschaft, deren Anteile zu 65 % dem Bund und zu 35 % dem Land Tirol gehörten. Der Gesellschaft, die mittlerweile in der ASFINAG aufgegangen ist, wurde die weitere Finanzierung und der Bau übertragen.
Im November 1963 eröffnete Bundeskanzler Alfons Gorbach die Teilstrecke Innsbruck–Schönberg mit der Europabrücke. 1968 war die Autobahn bis zur Anschlussstelle Brennersee (heute: Brenner Nord) befahrbar, 1971 war auch das letzte Teilstück bis zur Staatsgrenze am Brenner fertiggestellt.
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