Die Kartage im Stift Wilten
Abt Leopold sorgt für Lacher zu Ostern

Abt Leopold beim feierlichen Segen am Ostersonntag
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Das erste Osterfest unter Abt Leopold im Stift Wilten war ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Tradition, Musik und tiefgründiger Botschaft.

Die Feierlichkeiten begannen am Gründonnerstag in der Wiltener Stiftskirche, setzten sich am Karfreitag in der Pfarrkirche Wilten-West fort, erreichten in der Basilika Wilten mit der Osternacht einen Höhepunkt und klangen am Ostersonntag in der Stiftskirche mit der feierlichen Paukenmesse von Joseph Haydn aus. Diese musikalische Gestaltung verlieh dem Ostersonntag einen besonderen Glanz und unterstrich die feierliche Atmosphäre des Gottesdienstes.

In seiner Osterbotschaft griff Abt Leopold ein ungewöhnliches Symbol auf – einen Frosch, dargestellt auf einem Grabstein im Kreuzgang des Klosters. Dieses Bild, fernab der klassischen christlichen Symbolik, diente ihm dazu, die Botschaft von Tod und Auferstehung auf eine einzigartige Weise zu vermitteln. In der Natur verfallen Frösche in die Winterstarre, um mit dem Frühling zu neuem Leben zu erwachen – ein kraftvolles Bild für die christliche Auferstehung und ein Hinweis darauf, dass im Glauben oft unerwartete, aber tiefgründige Lehren zu finden sind.

Der Osterwitz - risus paschalis

Ein weiterer Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten war das "Osterlachen". Dieser alte Brauch, der risus paschalis, basiert auf der Idee, dass mit der Auferstehung Jesu der Tod besiegt wurde und somit keine Furcht mehr vor ihm besteht. Um dies zu zelebrieren, teilt man sich gegenseitig einen Osterwitz mit, als würde man den Tod selbst auslachen. Abt Leopold trug mit einem humorvollen Witz über Josef von Arimathäa bei, der das Grab Jesu nur „übers Wochenende“ zur Verfügung stellte – eine Erzählung, die nicht nur für Heiterkeit sorgte, sondern auch die Botschaft von Hoffnung und Erneuerung, die Ostern innehat, auf leichte Weise vermittelte.

Josef von Arimathäa kommt nach Hause und beichtet seiner Frau: Schatz, da war so ein Mann, der wurde gekreuzigt, und weil er mir so leid tat, habe ich ihm unser Grab überlassen. Darauf die Frau: Wie bitte, unser neues Familiengrab? Bist du verrückt geworden? Josef: Schatz, beruhige dich doch, es ist ja nur übers Wochenende. - Abt Leopold; Osterwitz (risus paschalis) 

Das erste Osterfest unter Abt Leopold im Stift Wilten zeigte somit auf vielfältige Weise, wie Tradition und Moderne, Ehrfurcht und Humor, Tod und Auferstehung miteinander verwoben werden können, um die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens – die Hoffnung auf Neuanfang und Erlösung – zu feiern.

Über Abt Leopold

Leopold Jürgen Baumberger wurde 1987 in Steyr geboren und studierte Pharmazie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Nachdem er die Fachprüfung für den Apothekerberuf abgelegt hat, begann er zunächst als Seminarist für die Diözese Linz ein Diplomstudium der Katholischen Fachtheologie an der Leopold Franzens-Universität Innsbruck. In dieser Zeit lernte Jürgen (sein Taufname) den Orden der Prämonstratenser im Stift Wilten kennen und trat 2014 dort ein. Nach der Ewigen Profess auf das Stift Wilten im Jahr 2018 wurde er 2019 zum Diakon und zum Priester geweiht. Seitdem arbeitet Chorherr Leopold als Kooperator im Seelsorgeraum Sellraintal, ist seit 2021 Feuerwehrkurat und seit 2022 Schützenkurat, sowie Bereichsseelsorger für den Malteser Hospitalsdienst Tirol.

Mit 37 Jahren gehört Leopold Baumberger zu den jüngeren Äbten in der Geschichte des Stifts. Dennoch ist er nicht der jüngste Abt: Abt Alois Stöger und Abt Heinrich Schuler wurden ebenfalls im Alter von 35 Jahren gewählt. Prälat Gregor von Stremer war bei seiner Wahl im 18. Jahrhundert erst 31 Jahre alt.

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