Innsbruck hat neuen Kunst-Ab-Ort zum Staunen.
First und Best of the Best Scheißhaus in the Alps.

Keine Abstimmung über "Pavillon goes Babylon!" Sondern eine kurzer "Freistoss" in bewegten Zeiten zu einem nebensächlichem Thema, aber - im richtigen Moment. Oder so ähnlich. | Foto: Herbert Waltl
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  • Keine Abstimmung über "Pavillon goes Babylon!" Sondern eine kurzer "Freistoss" in bewegten Zeiten zu einem nebensächlichem Thema, aber - im richtigen Moment. Oder so ähnlich.
  • Foto: Herbert Waltl
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Es ist einer der, wenn nicht DER schönste Platz in Innsbruck. Der Pavillon war einmal ein Vorzeigewürfel mit Spitzengastronomie. Vier Ecken. Vier Jahreszeiten. Vier Himmelsrichtungen. Noch früher waren beide Plätze, vor und neben dem Tiroler Landestheater Parkplätze. Startplatz für die Fiakerpferdchen vom 1PS Taxi. Klar. Der Pavillon gehört nicht zu den Glanztaten aus der Zeit von Hilde Zach. Anders gedacht. Für die Entwicklung, für das wir dann daraus gemacht haben, kann die ehemalige Vordenkerin nix. Aber. Das öffentliche WC ist noch da. Hergerichtet. Nicht so beschissen wie vor Jahren. Rauf auf die erste Ebene damit.

Machen wir ein Kunstwerk aus dem Pavillon.

" First Scheißhaus of The Alps". Wer glaubt, dass dies eine satirische Persiflage ist, hinterfrage einmal die "urinale" Entstehungsgeschichte, die jahrelange Erfolgsspur vom "Lucullus" in Hamburg und dem öffentlichen WC auf der Reeperbahn nach. Nicht nur Udo Lindenberg holt sich dort seine Verpflegung. Wen´s interessiert, Dietmar Meraner und Helmut Schultze, Hamburg wissen da mehr bescheid...
Lucullus

Weiter im Text.

Der Fettabscheider unter der Rennwegasphalthaut haut jedem Betreiber und Veranstalter in diesem Areal die Kloacke um die Ohren. Die Tabak-Trafik hat "aufgegeben". Der Pavillon könnte der strahlende Leuchtwürfel für das geplante Kulturquartier, das ja schon da ist, sein. Weiter im Text. Der Fettabscheider unter der Rennwegasphalthaut haut jedem Betreiber und Veranstalter in diesem Teil vom Areal die Kloacke um die Ohren. Die Tabak-Trafik hat "aufgegeben". Der Pavillon könnte der strahlende Leuchtwürfel für das geplante Kulturquartier, das ja schon da ist, sein. In diesem Zusammenhang mahnend eingestreut . Ein Kulturquartier ohne Einbeziehung von Turm und Norbert Pleifers Treibhaus ist schon im Ansatz als falsches Zeichen zu deuten. Allerdings. Bei keiner Konzeptbeschreibung vom neu-grünen "KQ" habe ich etwas über den Doyen der Innsbrucker Kulturszene und sein gewünschtes Mittun gelesen. Wahrscheinlich ist das so? Unbequem. Sprechverbot?

Der Pavillon gehört schlicht eingepackt, bunt verpackt, temporär - freigegeben für die alternative Szene, für die Sprayer - themenbezogen - als Kulturobjekt genutzt. Verhüllt, Enthüllt, Bemalbar gemacht, immer wieder, austauschbar. Licht als Installationsmittel. "Pavillon goes Babylon!" - Und dann noch einmal - warum nicht, ein inszeniertes WC ist immer noch besser als nix. Vielleicht wie früher. Eine nette "Kloassistentin", die die Menschen in ihrem Reich begrüsst und für "Zwischenmenschliches" sorgt.

Wer weiß es noch. Das Früher gabs am hinteren Parkplatz, also da wo heute der Wasservorhang tröpfelt einen Kiosk und tiefergelegt einen öffentlichen Abort. Mit einer "über Grenzen bekannt-freundlichen" WC-Betreuungs-Expertin.

Was kann der Pavillon noch?

Gastro - neu und im Style von den Food-Trucks. Liegt mitten in der "Touristenroute" vom Hofgarten in die Stadt. Essen zum Dortessen, zum Mitnehmen ...
Beste Lage für die Sonnenanbeter. Liegestühle. Gastgarten. Wunderbar bespielbarer Platz im Vorder- und Hinterland. Was ist schon dabei, eine kleine Erhöhung für die "Strassenmusikanten", das Messgerät für die Lautstärke inkludiert.

Ein kleine Buchhandlung
  Schwerpunkt "Innsbruck" - in Kombination, Ausstellungsräumlichkeiten gemeinsam mit den Galerien der Stadt ... "Innsbruck in alten Bildern", "Die Erinnerungen an Innsbruck" - Buchserie der Wagnerischen  mit den Autoren Gernot Zimmermann, Markus Koschuh, Hubert Flattinger ... und mehr.

...Alles temporär und damit auch für normal-sterbliche Innsbrucker-Stadtbenützer und flanierende Tirolerinnen und Tiroler - immer wieder NEU erlebbar.  Nix viel. Ein kleiner Mix. Und da gibt es sicher noch so vieles, viel mehr, wenn die Menschen, die den "Würfel" und die "Stadt" lieben, zusammensitzen und das gleiche Ziel haben ... genau! - das Füllhorn der Kreativen gehört gefordert und über dem Kubus ausgeleert. Und der Pavillon als einzigartige "Landmark" gefeiert. Punkt.

Fotzgscheit. Halt! Ja mei.

Lose Gedanken. Fester Anstoss. Frecher Freistoss(Trick). Bei den Veranstaltern des Festivals der Träume standen diese Plätze und auch der Pavillon - über 26 Jahre - immer mitten im Geschehen. Schon ab 1993. Damals galt es die parkenden Auto für 14 Tage von ihrem Parkplatz "fernzuhalten". Aufschrei - ja mei! Heute geht es um gefühlten erhörten Lärm und erlebte Isolation von Menschen, die gar nirgends mehr hingehen. Da - da stand ein richtiges Zirkuszelt mit meterlangen "Heringen" am "Parkplatz", 1995 das holländische Spiegelzelt "Danspalais", der historische Mittelaltermarkt mit Schiessbuden, "Hau den Lukas!", handgetriebenes Karussell, historische Schaukel, viel Strassenkunst auf den Plätzen und direkt auf dem Rennweg, der Hamburger Fischmarkt feierte auf diesem Platz seine erfolgreiche Premiere. Und. 2013 bis 2016 da gastierte das antike belgische "Spiegelzelt" als Bruder hinter dem Pavillon, neben dem Landestheater. Geschichte vor.
Fakt ist: "Wenn man will i-st alles möglich!"

Die Zusammenarbeit und das Zusammenleben mit den Pavillonbetreibern und klappte in den vier Jahren - so und so. Fein - mit der Trafik immer bestens, der werte Herr freute sich immer über die kommende Abwechslung. Die Vorzüge des Würfels waren immer:

Unübersehbar.

Anstelle des öffentlichen WCs haben wir ja immer eigene WC-Wagen besorgt (Fettabscheiderphobie!), so wie es auch die Ausrichter des heurigen "Alles Gute" Festival getan haben. Und die schönste Festival-Toiletten-Anlage des Innsbrucker Sommers hingelegt.
Nutzen wir einfach die Plätze. Den Raum.
Die Plätze rund um den Pavillon als ein Kulturquartier Innsbruck  ("KQ")zu nutzen, diese Idee ist ja genaus so neu, wie richtig gut aufgelegt, Landestheater, Hofgarten, Congress, Hofburg, der Rennweg selber, Vorplatz Haus der Musik, "Brahms", Volkskunstmuseum, Eingang Altstadt, kleine Läden linke Universitätsstrasse, Karl-Rahner-Platz,  - und eben auch mit dem Treibhaus.

Nix ohne Professor Norbert. Er muss bei einem Innsbrucker "KQ" dabei sein. Als der Gegenentwurf zum Gewohnten, als jahrzehntelanger Freidenker, kultur-politischer Gegenspieler, als altersweiser Doyen der "freien Künste", als ein unermüdlichen Stadtraum & Kulturentwickler, wohl einer der leidenschaftlich letzten Lebensmittellieferanten für Herz und die Seele, für unsere Ohren, als wortwitziger Kitzler der Öffentlichkeit, der uns das verschmitzte, hintersinnige Lächeln hervorlockt, das unser Leben in diesen Zeiten ein bißchen lebenswerter macht ... 

Was kann man tun?

Viel. Zusammensetzen (kost fast nix und hilft) und endlich einmal alle, die etwas dazu beitragen können an einen Tisch zu bitten und dann hat eine Stadtführung (Regierung?) vielleicht auch einmal gemeinsam dafür zu sorgen, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das daliegende Puzzle zu einem möglichst vielfältigen, bunten, generationsüberschwappenden! Ganzen werden lassen. Unvollkommen. Brüchstückehaft. Langsam. Aber im steten Tun. Mit Diskussionen, mit Integration, mit Herz für den Platz, die Stadt und vor allem für die Menschen, die hier leben dürfen.

"Ohne Lachen ist kein Leben. Ohne Leben ist man tot. Ohne die durchsungenen Nächte, weiß man nichts vom Morgenrot. Jede Stunde soll man feiern, dankbar und voll Leidenschaft. Aus den sinnlichen Momenten strömt für uns die größte Kraft

...", singt Andre Heller auf seiner letzten CD "Spätes Leuchten" und dem Titel "Papirosi". Auch Herbert Pixner spielt da mit. Ein spätes Leuchten wünsche ich auch dem "Pavillon". Von Herzen. Ich mag ihn schon. Den Pavillon.

Andre Heller
Andre´ Heller - Papirosi

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