Schon zwei Feminizide im Jahr 2022
Keine Einzige* weniger!

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Das ist auch in diesem Jahr der deklarierte Wunsch des Feministischen Aktionskollektivs, das am 18. Jänner seine erste Kundgebung vor dem Tiroler Landestheater abhielt. Anlass waren die beiden ersten Feminizide des Jahres 2022.
Am 8. Jänner wurde die 42-jährige Simone S. in Weißenkirchen/OÖ durch einen Kopfschuss vermutlich von ihrem Mann (46) getötet. Nur 3 Tage später, am 11. Jänner, wurde eine 6-jährige Volksschülerin aus Neunkirchen/NÖ vermutlich von ihrem Vater (38) mit in den Tod gerissen - durch eine Zugkollision. Die Serie an über 30 Frauentötungen der des vorigen Jahres geht also weiter! So setzen auch die Innsbrucker Aktivistinnen weiterhin verschiedenste Aktionen, um auf diese Verbrechen zu antworten. Motto: "Nehmt ihr uns Eine*, antworten wir alle!" bzw. "Ni Una Menos!"

Ni Una Menos

Damit sind die Frauen fixer Bestandteil der Ni Una Menos-Bewegung, die am 3. Juni 2015 in Argentinien begann, nachdem eine schwangere 14-Jährige von ihrem Freund (16) brutal ermordet und im Innenhof seines Hauses begraben wurde. Dem ersten Aufruf von Journalistinnen und Künstlerinnen zu Demonstrationen folgten an diesem Tag Hunderttausende und in den folgenden Jahren weitete sich diese Bewegung unaufhaltsam aus. Auch in Österreich und Innsbruck ist sie längst angekommen. Ziel ist es dabei, das Andenken an die getöteten Schwestern lebendig zu erhalten und ihre Ermordung laut und sichtbar anzuklagen.

33 Transparente

Keine Einzige* soll vergessen werden. Keine einzige Tötung soll unbeantwortet bleiben. Deshalb waren am 18. Jänner auch die Transparente der 31 getöteten Frauen des Vorjahres mit dabei - eine lange, geschlossene Reihe hinter den zwei neuen Tüchern. Brennende Kerzen und zwei leere Sessel symbolisieren dabei die schockierende Endgültigkeit. Nie mehr wieder werden diese Mädchen und Frauen am Familien-, Arbeits- oder Schreibtisch sitzen, essen, lachen, lernen, lesen oder schreiben. Damit verbunden sind auch Aufrufe an die Politik, nationale und internationale Maßnahmen gegen Männergewalt zu setzen und die Mittel für die Frauenhilfsorganisationen massiv zu erhöhen. Denn: Erfahrungsgemäß wird das heuer nicht die letzte solche Kundgebung sein...

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