Frei im Theater: Meine Weste weiß
Krimispannung im Kellertheater
Wo Bernhard Aichner drauf steht, ist handwerklich exzellente Krimi-Suspense garantiert. Da klappt die Fanbase schon mal kurz den aktuellen Schmöker zu und strömt so wie derzeit zu „Meine Weste weiß“ mit Brigitte Jaufenthaler und Hans Danner ins Kellertheater. Florian Eisner hat das bereits 2012 von Martin Sailer produzierte Hörspiel als ein gut getimtes und spannungsreiches wechselseitiges Tarnen und Täuschen inszeniert. Mit wie viel vermeintlicher Empathie sich Jaufenthaler als Kommissarin Liebermann um das Vertrauen des einstigen Frauenarztes Dr. Fuchs bemüht, der drei Jahre wegen Vergewaltigung im Gefängnis saß – unschuldig, wie er betont – und nun als Outlaw in einem Tabledance-Etablissement kellnert, das erinnert einen phasenweise nicht von ungefähr an Großmeister Columbo. Denn auch sie macht in ihrem Parka immer wieder am Absatz kehrt, um fast wie nebenbei die eigentliche – weitaus monströsere - Causa zu beleuchten. Denn der von seiner Ehefrau offenkundig übelst ausgespielte Dr. Fuchs hatte im Gefängnis genug Zeit, um einen geradezu perfekten Racheplan auszuhecken. Der kurzweilige Theaterkrimi war jedenfalls schon kurz nach der Premiere restlos ausverkauft. Das ruft natürlich geradezu nach Wiederaufnahme.
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