Höttinger Tristesse
Spray-Attacken, Fassadenschäden, geschlossene Lokale

Leerstände, schmutzige Wände, besprayte Türen, bröckelnde Fassaden, desolater SATraßenbelag und fehlende Zebrastreifen - Hötting verwahrlost
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  • Leerstände, schmutzige Wände, besprayte Türen, bröckelnde Fassaden, desolater SATraßenbelag und fehlende Zebrastreifen - Hötting verwahrlost
  • hochgeladen von Mag. Monika Himsl

Als sie am Morgen des 25. Jänner auf die Höttinger Gasse schauten, waren die zwei Frauen schockiert, die im Herbst in einer Garageneinfahrt alle Graffiti eigeninitiativ übermalt hatten. In der Nacht hatte es wieder einmal eine Spray-Attacke in Weiß, Schwarz und Türkis gegeben. Aber nicht nur bei ihnen war gesprayt worden. Da es auch von früher noch unzählige Schmierereien an den Mauern, Türen und Fassaden der Höttinger Gasse und Schneeburggasse gab, insbesondere auch auf den IKB-Stromkästen, erstatteten sie polizeiliche Anzeige. Dies sollte ein erster Schritt gegen das sich ständig verschlimmernde Erscheinungsbild des Höttinger Dorfkerns sein. Denn durch die kürzliche Schließung der Tabaktrafik in der Riedgasse, die ungebremste (Schwer)Verkehrsbelastung und diese wiederholten Spray-Aktionen schreitet die langsame Verwahrlosung unaufhaltsam fort. Es fehlen schlicht die Geschäftsleute und Handwerker*innen von früher, die ihre Lokale nicht so verkommen ließen und auch die Auslagen schön gestalteten. Da die Beschmierungen nur mehr selten entfernt und die Leerstände mehr werden, beginnt man an eine Geisterstadt zu denken. Fremde, die sich hierher verirren, fragen sich wohl regelmäßig, wie Hauseigentümer, IKB und Stadtgemeinde Innsbruck es übers Herz bringen, jahrelang die Spuren der Zeit, des Wetters, des Verkehrs und der Vandalen an den Fassaden überdauern zu lassen.

Hin und wieder freilich entdecken sie auch eine renovierte Fassade, die in neuem Glanz erstrahlt oder eine sanierte oder frisch gestrichene Mauer oder ein neues Haus anstelle eines verfallenden alten.
Und ja: Hin und wieder sehen sie auch Spuren von Menschen, denen das Aussehen ihres Lebensraumes NICHT egal ist, und die ihn wenigstens mit Farbtopf und Pinsel oder auch Blumen kurzfristig etwas verschönern. Leider dauert es meist nicht lange, bis die frischen oder neuen Mauern wieder die Hinterlassenschaften des Verkehrs und einer neuen Generation von Sprayer*innen tragen. Ob die Anzeige zur Ergreifung der Täter*innen vom 25. Jänner führt, ist ungewiss, aber wenigstens seitens der Hauseigentümer, der IKB und der Stadt muss langsam etwas unternommen werden, damit Hötting wieder attraktiver wird. Vielleicht sollte man auch einfach einen Verschönerungs-Verein gründen, der auch die Stadt in die Pflicht nimmt, denn verkehrsbedingte Fassadenschäden müssen nicht die hier Lebenden auf eigene Kosten beseitigen.

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