Nein zur Wildwest-Mentalität

Studie zeigt: Abschuss ist keine Lösung

Wolf tot, Problem gelöst? So einfach ist es leider nicht. Der Griff zum Gewehr führt nämlich zu mehr Schäden an den Weidetieren als sanfte Maßnahmen wie Herdenschutz. Bei nicht-tödlichen Vorgehensweisen gegen Beutegreifer werden bis zu achtzig Prozent weniger "Nutz"tiere gerissen, zeigt eine 2016 erschienene Studie im Fachjournal "Frontiers in Ecology and the Environment".

Politisches Kleingeld? Viele Politiker:innen, Jäger:innen und Tierhalter:innen fordern als vermeintlich schnelle Lösung den Abschuss von Beutegreifern. Mit dieser Strategie schaffe man allerdings meist noch mehr Probleme, so die Autor:innen der Studie.

Gewehr ist keine Lösung. Auf Basis einer umfassenden, internationalen Datengrundlage ziehen die Forschenden den Schluss, dass tödliche Methoden keine Lösung für die Probleme der Tierhalter:innen seien.

Im Gegenteil. Eher verschärfe sich die Situation durch den Tod der Beutegreifer. Nur in 29 Prozent der untersuchten Fälle kann ein minimaler und nur kurzfristiger Rückgang der Übergriffe auf Weidetiere erzielt werden. Bei 43 Prozent wurden hingegen mehr "Nutz"tierschäden als vor dem Abschuss der Beutegreifer festgestellt.

> Petition: Herdenschutz statt Wolfshetze

> Petition: Nein zum Abschuss der beiden Eltern-Wölfe in Osttirol

Praxis-Infos und Hintergrundwissen zum Thema Herdenschutz:
> LIFEstockProtect: Herdenschutz Österreich, Bayern und Südtirol
> Österreich Zentrum Bär Wolf Luchs: Mit Kompetenz für eine konfliktarme Koexistenz
> Euro Large Carnivores
> Herdenschutz Schweiz

Quellen:
Adrian Treves et al. (2016): "Predator control should not be a shot in the dark." In: Frontiers in Ecology and the Environment Vol. 14/7. 380-388.
naturschutz.ch: "Studie beweist: Herdenschutz ist effektiver als Wolfsabschuss"