Das macht die Sonne mit der Haut

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Die Sonne ist in Maßen gesund – sie hat aber auch ihre Schattenseiten

Die Sonne ist für vieles gut: Sie macht uns glücklicher, verbessert die Sauerstoffaufnahme und ist notwendig für die Bildung von Vitamin D, das für unsere Knochen wichtig ist. Es gibt aber auch Schattenseiten: Sonnenbrand und -allergie oder auch Hautkrebs.

(vk). Bei einer Überdosis von UV-Strahlung (vor allem der kurzwelligen UVB-Strahlung) kommt es zur Schädigung von Hautzellen und in der Folge zu einer Entzündungsreaktion (Sonnenbrand) im Bereich der Haut, die der Sonne ausgesetzt war. Die Spätfolge von UVB-Einwirkung ist die dauerhafte Schädigung der Zellen in der Haut vorwiegend durch DNA-Mutationen (Veränderungen der Erbsubstanz), was nach Jahren zu weißem Hautkrebs führen kann. Die UV-Strahlung schädigt aber auch das Immunsystem, was zur Hautkrebsentstehung beiträgt.

Die UVA-Strahlung führt im Gegensatz zu UVB zu einer Sofortbräunung innerhalb von Minuten durch Oxidation von vorhandenem Pigment der Haut: Eine Reaktion, die allerdings nur ein, zwei Tage anhält. Die Sonnenbrandwirkung von UVA-Strahlung ist etwa 1.000-fach geringer als jene von UVB. Die Zellschädigung durch UVA erfolgt vorwiegend durch Bildung von Sauerstoffradikalen, was auch das Hautkrebsrisiko erhöht.

Anzeichen für zu viel Sonne
Von der Sonneneinstrahlung bis zum spürbaren Sonnenbrand vergehen ca. vier bis acht Stunden. Es kommt zu einer Rötung der Haut und in schlimmeren Fällen zu Blasenbildung. Bei zu exzessivem Sonnenbad kann es auch zu Kopfschmerzen und allgemeinem Unbehagen kommen. „Es gibt UV-Sensoren, eine Art von Pflasterstreifen, die man sich auf die Haut klebt. Diese Streifen verfärben sich, wenn man zu viel Sonne bzw. UVB-Strahlung abbekommen hat, sodass man einen Sonnenbrand vermeiden kann“, rät Univ.-Prof. Dr. Peter Wolf von der Uniklinik für Dermatologie und Venerologie der Med-Uni Graz.

Filter und Verstärker der Sonne
UVB-Strahlung wird durch Fens­terglas abgefiltert, UVA-Strahlung jedoch durchdringt Fensterglas. Besonders im Meer und am Strand ist die Strahlenbelastung hoch, da UVA- und UVB-Strahlung hier stark reflektiert werden. In geschlossenen Räumen ist normalerweise kein Sonnenschutz erforderlich. UVB-Strahlung dringt bis zu einem Meter ins Wasser ein und ein Sonnenbrand ist so z. B. auch beim Tauchen möglich.

Hautkrebs
UVB-Strahlung führt hauptsächlich zu weißem Hautkrebs. „Welche Strahlung für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) verantwortlich ist, ist noch nicht genau geklärt. UVA-Strahlung, aber auch sichtbares Licht könnten da neben UVB-Strahlung von Bedeutung sein“, weiß Prof. Wolf.

Schutz vor Schäden
Durch einen vernünftigen Umgang mit der Sonne kann man sich vor solchen Szenarien schützen. Sehr wichtig ist die Prävention durch Vermeidung von zu langer Sonnenexposition und durch Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit ausreichend hohem Schutz. Zusätzlich sind regelmäßige Kontrollen beim Hautarzt empfohlen. Man sollte seine eigene Haut gut beobachten und wenn Veränderungen auffallen sofort einen Hautarzt aufsuchen.

Hausmittelchen

Ein leichter Sonnenbrand lässt sich durch kühlende oder feuchtigkeitsspendende Lotionen und Cremen behandeln. „Es ist ratsam nach jedem längeren Aufenthalt in der Sonne – egal ob Sonnenbrand oder nicht – After Sun Cremen anzuwenden“, so Prof. Wolf. Kühlende Hausmittel sind zum Beispiel Gurken oder Joghurt. Bei schwerem Sonnenbrand sollte man immer einen Arzt aufsuchen.

Zur Sache

So schützt man sich

• Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr meiden

• im Schatten aufhalten

• Achtung: Streuung und Reflexion, etwa an der Wasseroberfläche, im Sand oder im Schnee steigern die Intensität der UV-Strahlung

• Gründliche und ordentliche Sonnenschutzmittelanwendung und keine Stelle des Körpers vergessen.

• Tragen von T-Shirts und Kopfbedeckung. Vor allem bei Kindern muss auf guten Sonnenschutz geachtet werden, denn deren Haut ist sehr empfindlich und die Haut merkt sich jeden durchgemachten Sonnenbrand.

• Die Wirkung eines Sonnenschutzmittels lässt sich nicht verlängern, wenn einmal die Eigenschutzzeit (verlängert durch den Lichtschutzfaktor) verstrichen ist.

• Auch Kleidung schützt vor Sonne, wie hoch deren Lichtschutzfaktor ist, hängt jedoch von der Textilstärke und Struktur, der Webart und der Farbe ab. In der Regel beträgt der LSF mindestens 15, meist ist er jedoch deutlich höher.

Erschienen am 21.07.2010

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