"Kauf' regional"
Corona trifft auch die Tiroler Landwirtschaft hart

- Josef Hechenberger (Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol) mit LHStv Josef Geisler bei der Landespressekonferenz.
- Foto: Land Tirol
- hochgeladen von Laura Sternagel
TIROL. Die Tiroler Landwirtschaft ist von der Coronakrise hart getroffen. Wer helfen will, sollte Lebensmittel aus der Region kaufen, appelliert LHStv Josef Geisler an die KonsumentInnen.
Corona trifft uns alle. Das gilt auch für die Tiroler Landwirtschaft. „Es ist bei Weitem nicht so, dass die Tiroler Landwirtschaft von dieser schwierigen Situation, in der wir uns alle befinden, profitieren würden. Ich möchte die Bevölkerung deshalb bitten: Kaufen Sie Lebensmittel aus der Region, stärken Sie die heimische Landwirtschaft, unsere verarbeitenden Betriebe und die Nahversorger wie Bäckereien, Metzgereien und Sennereien in unseren Dörfern! Dieser Schulterschluss ist wichtiger denn je“, appellierte LHStv Josef Geisler in einer Live-Pressekonferenz zur aktuellen Situation in der Tiroler Landwirtschaft. Neben dem bewussten Einkaufen gehen, brauche es aber noch weitere Maßnahmen, so Geisler.
Fleischbereich unter Druck
Während die Direktvermarktung in vielen Regionen erhebliche Nachfragesteigerungen verzeichnet, trifft es all jene, die Absatzkanäle in der Gastronomie und im Tourismus oder im Ausland haben, besonders hart. Sie sind mit massiven Absatzschwierigkeiten konfrontiert. Zu den Sorgenkindern zählen auch die landwirtschaftlichen Gärtnereibetriebe und der Forst.
Hilfsmaßnahmen des Landes Tirol
Bund und Land sind bemüht, der Landwirtschaft in dieser schwierigen Situation Hilfestellungen zu bieten. „Unser Ziel ist es, den bäuerlichen Betrieben bestmöglich durch die Krise zu helfen. Damit wollen wir die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln nicht nur in der derzeitigen Situation, sondern auch für die Zukunft sichern“, so Geisler. Das Land Tirol hat exakt auf die Anforderungen der kleinstrukturierten Tiroler Landwirtschaft zugeschnittene Hilfsmaßnahmen ausgearbeitet. Der Landeskulturfonds bietet land- und forstwirtschaftlichen Betrieben eine Überbrückungsfinanzierung. Die für das heurige Jahr zinsenlose Überbrückungskredite sollen die Liquidität der bäuerlichen Neben- und Vollerwerbsbetriebe sicherstellen. Alle Informationen und Formulare sind bereits auf der Homepage verfügbar. „Darüber hinaus sind wir mit dem Bund wegen der Stundung von Agrarinvestitionskrediten im Gespräch“, setzt Geisler auf die Sicherung der Zahlungsfähigkeit und die zeitliche Verschiebung von Zahlungsverpflichtungen. „Im Vieh- und Fleischbereich werden wir absatzfördernde Maßnahmen setzen“, kündigt Agrarreferent LHStv Josef Geisler an.
Versorgung mit heimischem Gemüse sichern
Die Ernte – beginnend mit den Radieschen – steht kurz bevor. Doch um die Tiroler Bevölkerung auch weiterhin mit heimischem Gemüse zu versorgen, werden dringend Arbeitskräfte gesucht.
Über die von Bundesministerin Elisabeth Köstinger initiierte Job-Plattform www.dielebensmittelhelfer.at haben sich in Tirol über 1.000 Personen gemeldet, um entlang der Lebensmittelkette von der Produktion, über die Vermarktung bis zum Handel mitzuhelfen.
Weil trotz aller Bemühungen absehbar ist, dass das nicht ausreichen wird, laufen die Bemühungen zusätzlich Schlüsselarbeitskräfte aus dem Ausland nach Tirol zu holen. „Wenn wir nicht wollen, dass die Ernte auf den Feldern verrottet und eingeackert wird, brauchen wir beides – die einheimischen Helferinnen und Helfer und die ausländischen Schlüsselkräfte“, betonen Geisler und Hechenberger unisono. Der Gesamtbedarf an Erntehelfern über die Saison liegt in Summe in Tirol bei rund 800 Arbeitskräften.
Abschließend rufen Agrarlandesrat LHStv Josef Geisler und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger auch den Handel zu Solidarität, Patriotismus und fairen Preisen auf und appellieren nochmals an die Bevölkerung: "Tirols Bäuerinnen und Bauern liefern. Die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln ist gesichert. Helfen Sie mit Ihrem Einkauf mit, dass das jetzt und auch in Zukunft so ist und regionale Arbeitsplätze erhalten bleiben!"
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