Einmal gratis arbeiten bitte
Equal Pay Day in Innsbruck erreicht

- Bürgermeister Johannes Anzengruber, Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr, weitere Mitglieder des Stadtsenats und Gemeinderats sowie städtische Bedienstete beteiligten sich an der Verteilaktion zum Equal Pay Day.
- Foto: IKM/A. Steinacker
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Ab dem 20. November arbeiten Frauen in Innsbruck statistisch gesehen für den Rest des Jahres gratis.
INNSBRUCK. Der Equal Pay Day, steht seit Jahren für den Kampf für gleichen Lohn bei gleicher Arbeit. Er kennzeichnet rechnerisch den Tag, an dem Männer bereits die Gehaltssumme erreicht haben, für die Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen, und verdeutlicht damit die bestehenden Einkommensunterschiede. Je nach Bundesland fällt dieser Stichtag unterschiedlich aus, am frühesten in Vorarlberg (7. Oktober) und am spätesten in Wien (22. November). In Innsbruck wurde der Equal Pay Day am 20. November erreicht.
Unterschiede bestehen noch immer
Trotz all der zahlreichen Bemühungen und einige Verbesserungen für die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, zeigen die Zahlen noch immer drastische Unterschiede beim Verdienst. So ist aus der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria zu erkennen, dass Frauen in Innsbruck – bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung und Vergleich der Brutto-Jahreseinkommen – durchschnittlich 11,3 Prozent weniger verdienen als Männer. Umgelegt auf die Kalendertage heißt das, dass Frauen in Innsbruck ab dem 20. November, und somit 42 Tage im Jahr ,statistisch gesehen gratis arbeiten. Oder anders ausgedrückt: Frauen verdienen im Jahr 2024 um rund 6.459 Euro weniger als Männer. Im Bundesland Tirol sieht es noch trister aus, hier sind es 19,5 Prozent oder rund 11.086 Euro weniger.

- Frauen in Innsbruck verdienen im Jahr 2024 um rund 6.459 Euro weniger als Männer.
- Foto: istock. adobe
- hochgeladen von Chantal Buschung
Folgen auch im Alter
Die Auswirkungen einer solch ungleichen Bezahlung wirken sich auf vielen Ebenen auf die Frauen aus. So fällt die Kindererziehung und Carearbeit immer noch vermehrt auf Frauen, da eine Karenz von Männern zu einem hohen Einkommensverlust der Familie führt, den das Gehalt der Mutter nicht immer stützen kann.
"Es sind meist die Frauen in den Familien, die beim Job zurückstecken, um Angehörige zu pflegen, Kinder zu betreuen oder den Großteil der Arbeit im Haushalt übernehmen, was drastische Auswirkungen hat: Frauen haben schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt, verdienen weniger, arbeiten öfter in – häufig auch schlechter bezahlten – Teilzeitjobs und erhalten vielfach Pensionen, von denen sie nicht leben können. Altersarmut bei Frauen zu bekämpfen ist ebenso wichtig, wie Frauen am Arbeitsmarkt und in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit zu stärken“,
appelliert die die für Frauen und Gleichstellung ressortzuständige Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr.

- Noch immer übernehmen Frauen meist die Carearbeit und arbeiten daher Teilzeit.
- Foto: Bruno Nascimento/ Unsplash
- hochgeladen von Alicia Martin Gomez
Equal Pay Day sichtbar machen
Um ein Umdenken in der Politik und der Gesellschaft sowie konkrete Verbesserungen für die Frauen zu erwirken, werden jedes Jahr besondere Aktionen ins Leben gerufen. Beispielsweise werden in Kooperation mit dem Österreichischen Städtebund und im Verbund mit den Frauenbeauftragten der österreichischen Städte die „Halbe/Halbe“-Taschen sowie praktische „Equal Pay ist angemessen“-Multifunktionsmaßbänder verteilt.
„Der Equal Pay Day bietet die Chance, öffentlichkeitswirksam einen konstruktiven Dialog rund um das Thema Einkommensgerechtigkeit und Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zu führen“,
stellt Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Elisabeth Mayr fest und ergänzt:
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte eigentlich selbstverständlich sein, muss aber weiterhin vehement eingefordert werden. Was die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit betrifft, gilt es noch viel Bewusstseinsbildung bei Männern, aber auch bei Frauen zu leisten! Noch ungleicher ist die Verteilung von Vermögen und Eigentum zwischen den Geschlechtern: Sage und schreibe 95 Prozent des Vermögens gehört Männern, und Vermögen ist in unserer Gesellschaft der wesentliche Faktor für Macht und Einflussnahme.“
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