Ohne Gastgarten geht nichts mehr
Ob Restaurant oder Café – Ohne einen Gastgarten hat man als Betreiber in Innsbruck fast keine Chance mehr
„Wer nichts vor der Türe hat, hat Kopfweh“, beschreibt es Matthias Meraner vom gleichnamigen Restaurant in der Hörtnagl-Passage. Rund 2000 neue Sitzplätze im Freien zählt Meraner allein in der Innen- und Altstadt. Die Lokale selbst bleiben aber leer. Die Miete frisst viele Betreiber auf.
(vk). Ohne Gastgarten geht heutzutage gar nichts mehr. Die Leute wollen im Freien sitzen, egal ob es Minustemperaturen hat oder regnet. Jetzt zu Beginn der warmen Jahreszeit werden überall die Gastgärten aufgestellt. 2.000 neue Gastgärtenplätze zählt Matthias Meraner in den vergangenen Jahren. Am Sparkassenplatz, in der neuen Maria-Theresien-Straße, in der Altstadt und bei den Rathausgalerien. „Wer hier keinen Gastgarten hat, kann wohl nur auf Schlechtwetter hoffen“, so Meraner.
Zwei Mieten für gleichviele Gäste
Ähnlich sieht das Josef Hackl, Obmann der Sparte Gastronomie der Wirtschaftskammer. Das Problem an den Gastgärten ist, dass zusätzlich zur Miete für das Lokal auch die Gastgartenfläche bezahlt werden muss. Die Gastgärten sind dann zwar voll, das Lokal aber meist leer. Die Miet- oder Pachtzinsen alleine fressen viele Betriebe schon auf. „Ich weiß nicht, ob diese Mieten noch gerechtfertigt sind. Der Zenit ist bei den Preisen erreicht“, stellt Hackl fest.
Billiges Mittagessen
Hinzu kommt das Preisdumping bei den Mittagsmenüs. „Bei den Mittagsmenüs ist der Preis einfach stehen geblieben. Am Essen verdient man da nichts mehr, nur an den Getränken und dass sich das rechnet, ist sehr schwierig“, formuliert es Hackl vorsichtig.
Ein Restaurantsterben sieht Hackl aber nicht. Wir haben jetzt ca. 750 Gastrobetriebe, vor 20 Jahren waren es noch 735. Es wird immer eine Fluktuation geben, aber im Großen und Ganzen bleiben die Zahlen gleich“, so Hackl. Gewandelt haben sich stattdessen die Küchenlinien. Die schnelle Küche ist in Innsbruck im Vormarsch. Und auch der Trend zu Asiatischem oder Vegetarischem dürfe nicht vernachlässigt werden. KundInnen fordern heutzutage also mehr von Restaurantbetreibern.
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