Stadtteilentwicklung Pradl
Schließung von Traditionsbetrieben als Alarmzeichen

Zwei Schließungen von Traditionsunternehmen in Pradl führen zur Kritik der WK-Innsbruck | Foto: BezirksBlätter
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Wenn zwei so traditionsreiche Betriebe wie die Konditorei Walter und die Metzgerei Strickner in Pradl ihre Betriebe nicht mehr übergeben können oder wollen, muss das die Alarmglocken schrillen lassen. Die WK Innsbruck sieht mehrere Ursachen für die bedenkliche Entwicklung. GR Lutz fordert Attraktivierung der Pradler Straße mit Augenmaß.

INNSBRUCK. Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in der Stadt Innsbruck werden immer schwieriger – vor allem außerhalb des Zentrums, hält die WK-Innsbruck in einer Aussendung fest. Besonders im Stadtteil Pradl wurde den Unternehmerinnen und Unternehmern in den vergangenen Jahren durch diverse Baustellen und vor allem auch durch die hohe Zahl an verloren gegangenen Parkplätzen das Leben sehr erschwert. Unter anderem mit der Folge, dass ihre Kundschaft entweder ausgeblieben oder zu anderen Anbietern gewechselt ist.

"Daran sieht man einmal mehr, dass die Prioritäten bei den zuständigen Politikerinnen und Politikern woanders liegen und die Wirtschaft zu wenig ernst genommen wird. Das gilt nicht nur für Pradl, sondern auch für viele andere Stadtteile“, kritisiert Jirka. | Foto: BezirksBlätter/Archivbild
  • "Daran sieht man einmal mehr, dass die Prioritäten bei den zuständigen Politikerinnen und Politikern woanders liegen und die Wirtschaft zu wenig ernst genommen wird. Das gilt nicht nur für Pradl, sondern auch für viele andere Stadtteile“, kritisiert Jirka.
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Aus dem Archiv: Diskussion über Neugestaltung der Pradler Straße, BezirksBlätter Innsbruck

Kein Gehör

Der Wirtschaftskammer-Bezirksobmann für Innsbruck-Stadt, Franz Jirka, kritisiert in diesem Zusammenhang, dass einerseits immer wieder davon gesprochen werde, wie wichtig lokale Nahversorger seien, es andererseits bei den politisch Verantwortlichen zu wenig Gehör für deren Anliegen gebe.

„Überbordende Bürokratie, Arbeitskräftemangel und enorme Rohstoff- und Energiekosten machen eine erfolgreiche Betriebsnachfolge ohnehin schon schwer genug. Umso trauriger ist es dann, wenn die Stadtpolitik die Situation noch verschlimmert. Daran sieht man einmal mehr, dass die Prioritäten bei den zuständigen Politikerinnen und Politikern woanders liegen und die Wirtschaft zu wenig ernst genommen wird. Das gilt nicht nur für Pradl, sondern auch für viele andere Stadtteile“,

so Jirka – und warnt: „Wenn die Wirtschaft nicht endlich besser in die stadtpolitischen Entscheidungen eingebunden wird, wird es in vielen Teilen Innsbrucks bald fast keine Nahversorger mehr geben.“

Geschäftesterben

„Von den heutigen Aussagen von alteingesessenen Kaufleuten im Stadtteil Pradl fühlen wir uns in unserer langjährigen Position mehr als bestätigt.

Vor diesem Geschäftesterben in der Pradlerstraße, die einst eine blühende Einkaufsstraße war, haben wir immer gewarnt. Unsere Warnungen, dass eine zu starke Verkehrsreduktion und eine zu starke Reduktion von PKW-Parkplätzen zu erheblichen Problemen für die Kaufleute führen werden, hat die Grüne Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl einfach ignoriert. Die berechtigten Anliegen der Wirtschaftstreibenden sind mehr und mehr unter die Räder gekommen.

Auch das aktionistische Aufstellen von Parklets mit Sperrmüll-Möbel war nicht hilfreich. Der starke Wunsch der Anwohner im Bürgerbeteiligungsprozess nach mehr Parkplätzen wurde nicht nur von ihr ignoriert, sondern konterkariert, in dem noch mehr Radabstellbügel in und um die Pradlerstraße aufgestellt wurden.

So befinden sich in und um der Pradlerstraße beidseitig bis zu 16 Rad-Abstellplätze, die teilweise am Fahrbahnrand, teilweise auf den Gehsteigen positioniert sind. Daher ist Verkehrsstadträtin Schwarzl politisch mitverantwortlich für das Geschäftesterben in der Pradlerstraße.

Die Attraktivierung der Pradlerstraße ist grundsätzlich richtig, auch die Fußgänger und Radfahrer sollen natürlich nicht zu kurz kommen, aber alles mit Augenmaß“, erklärt die Obfrau des Innsbrucker Verkehrsausschusses, GR Mariella Lutz.

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"Daran sieht man einmal mehr, dass die Prioritäten bei den zuständigen Politikerinnen und Politikern woanders liegen und die Wirtschaft zu wenig ernst genommen wird. Das gilt nicht nur für Pradl, sondern auch für viele andere Stadtteile“, kritisiert Jirka. | Foto: BezirksBlätter/Archivbild
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