innsbruck@night
"Shopping ist kein kulturelles Ereignis", GPA übt scharfe Kritik

Event innsbruck@night wird von der GPA scharf kritisiert. | Foto: Emanuel Kaser
  • Event innsbruck@night wird von der GPA scharf kritisiert.
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INNSBRUCK. Knapp vor dem Event übt die Gewerkschaft der Privatangestellten" heftige Kritik: Strengere Regelungen für die Innsbrucker Shopping Night schon lange überfällig“ und "Shopping ist kein kulturelles Ereignis – Verlängerung der Öffnungszeiten im Handel somit nicht gerechtfertigt."

Shopping Night

Am 01.10. geht in Innsbruck das alljährliche Shopping @night Event über die Bühne. Neben dem spärlichen kulturellen Angebot an diesem Abend steht vor allem eines im Vordergrund: Der Einkaufsspaß mit verlängerten Öffnungszeiten. MitarbeiterInnen haben kein Mitspracherecht, was die Mehrarbeit an diesem Wochenende angeht. „Leidtragende sind hier ganz klar die Beschäftigten im Handel“ so stellvertretender Gewerkschaft GPA-Vorsitzender David Schumacher. „Von Familienfreundlichkeit oder Angemessenheit kann bei den verlängerten Öffnungszeiten keine Rede sein. Dabei gibt der rechtliche Rahmen hier klare Vorgaben: Shopping @night ist kein kulturelles Event, das Einkaufserlebnis steht hier klar im Vordergrund. Demnach sind die verlängerten Öffnungszeiten keinesfalls gerechtfertigt! Strengere Regelungen sind hier vor allem im Sinne der Beschäftigten schon lange überfällig.“ Auch das Argument der Belebung des Ortskernes zählt laut GPA-Schumacher nicht. „Einkaufszentren am Stadtrand haben an diesem Wochenende genauso geöffnet wie kleinere Läden in der Innenstadt. Die Belebung des Ortskernes ist hier also ganz klar nur ein Vorwand der Arbeitgeberseite, um mehr Profit zu generieren.“

Arbeitskräfte zweiter Klasse

Wirtschaftsbereichsvorsitzende der Branche Handel in der Gewerkschaft GPA Tirol Elisabeth Braun sieht neben der unverhältnismäßigen Mehrbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein erhebliches Sicherheitsrisiko. „Die Covid-19 Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Gerade bei einem Ereignis wie der Innsbrucker Shopping Night gibt es eine erhöhte Frequentierung der Kundinnen und Kunden in den Geschäften. Das Infektionsrisiko steigt erheblich, was in keinster Weise zu rechtfertigen ist.“ Braun argumentiert weiter: „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass Großveranstaltungen wie beispielsweise die alljährliche Innsbrucker Herbstmesse aufgrund von Covid-19 abgesagt wurden. Warum Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handel hier wie Arbeitskräfte zweiter Klasse behandelt werden, ist für mich unerklärlich.“ Besonders betroffene Beschäftigte der Innsbrucker Shopping Night sind Frauen. „Der Handel ist als Branche eine außerordentlich Frauendomäne“ so Braun. „Da die Kinderbetreuung mehrheitlich immer noch von Müttern erledigt wird, sind verlängerte Öffnungszeiten im Handel, insbesondere am Wochenende eine unüberbrückbare Herausforderung für viele Familien. Es gibt leider immer noch einen großen Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen, die auch an Randzeiten Betreuung anbieten. Ein Ereignis wie Shopping @night in Innsbruck steht damit auch unter Berücksichtigung dieses Aspekts in keiner Relation zum wirtschaftlichen Erfolg.“

innsbruck@night

"Zehn Jahre jung ist die Innsbruck@Night und hat schon so manchen Besucher überrascht. Rollende Raumraketen, riesige fahrende Zeitmaschinen - zischend, rauchend und leise brummend; bunte, singende und springende Stelzenläufer, verrückte Gestalten und liebenswerte Weggefährten haben diese tolle Veranstaltung über 10 Jahre begleitet. Das muss gefeiert werden! Am 1. Oktober 2021 lädt die legendäre „innsbruck@night“ zur Jubiläumsfeier", wird der Event auf der eigenen Homepage innsbruckatnight.at von den Organisatoren beworben.

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