Wäscherei mit Herz

(Fotos: Klasse Wäsche/A. Kolarik)
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Seit 12 Jahren gibt es die Lernwäschere im Haus St. Josef am Inn. Was ist daran so besonders? Geistig behinderte Menschen werden zu WäscherInnen in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe ausgebildet. Für diesen Einsatz bekam vor kurzem das Heim den 1. Preis des Klasse Wäsche Wettbewerbes.
Von den sieben MitarbeiterInnen in der hauseigenen Wäscherei sind zwei Behinderte dabei. "Seit sechs Jahren sind sie in usnerer Wäscherei auf Halbzeitbasis beschäftigt und tragen zu einem angenehmen Arbeitsklima bei", so Heimleiter Dr. Christian Juranek.

Idee und Praxis

Die Idee der Lehr- und Lernwäscherei wäre jedoch eine andere gewesen: Geistig behinderte Menschen auszubilden und sie dann in anderen Wäschereien unterzubringen, damit neue ausgebildet werden können. "Das ist jedoch nicht der Fall", bedauert Juranek. In den zwölf Jahren wurden insgesamt fünf Stellen gefunden. "Behinderte Menschen brauchen mehr Zeit und stabile Verhältnisse zum Arbeiten, können aber nach der richtigen Einschulung der Arbeitsschritte qualitätvolle Leistungen bringen", spricht der Heimleiter über seine Erfahrungen. Er sieht eine soziale Pflicht der Schulen und Heime, sich des Themas anzunehmen und behinderten Menschen mit Offenheit in der Arbeitswelt zu begegnen. Was er Wäschereien empfehlen könnte, die sich entschließen Menschen mit Behinderung einzustellen: "Das Hauptkapital liegt in den anderen Mitarbeitern und ihrer Bereitschaft benachteiligte Menschen aufzunehmen um ihnen eine Chance zu geben ihr eigenes Brot zu verdienen. Auch eine passende Infrastruktur ist notwendig und die Zusammenarbeit mit der Lebesnhilfe." Die anderen Mitarbeiter profitieren von einer solchen Zusammenarbeit: Das zeigt auch, dass es bei diesen Stellen kaum Fluktuation gibt. "Dies ist einer unseren stabilsten Plätze im Heim, aber auch die Kunden – unsere Heimbewohner – sind mit der Wäscherei zufrieden: Bei einer Umfragung wurde diese mit der Schulnote 1,36 bewertet", sagt der Direktor stolz und erhofft sich, dass andere Heime und sozial engagierte Institutionen in Zukunft an eine solche Einbindungs-Möglichkeit behinderter Menschen denken.

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