Alte Chemie: "Atomruine" bleibt noch stehen

Gesperrt, baufällig, verstrahlt: Die Zukunft der "Alten Chemie" könnte den Sparplänen des Bundes zum Opfer fallen.
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Stadtpolitik fürchtet um Neubau der "Alten Chemie". Signale aus dem Ministerium bereiten Kopfzerbrechen.

Der "Für Innsbruck"-Klubchef ist sauer. "Sehr erstaunt hat mich die Ankündigung des Wirtschaftsministers, wonach in Oberösterreich nun eine Medizin-Universität entstehen soll, während in Innsbruck ein radioaktiv kontaminiertes und schwer baufälliges Gebäude stehen bleiben muss. Da erhält das Bundesland des für Wissenschaft zuständigen Ministers eine neue Uni und Innsbruck geht leer aus", poltert Lucas Krackl. Nach den kürzlich bekanntgewordenen Sparmaßnahmen im Schulbereich muss die Uni Innsbruck um die weiteren baulichen Entwicklungen am Innrain-Areal, immerhin geht es um die Schaffung ca. 20.000 qm Bruttogeschoßfläche, zittern. Ursprünglich hätte der Wettbewerb bereits im Jänner 2014 gestartet werden sollen, bis heute tut sich aber scheinbar nichts mehr.

Warten seit 2010

"Schon im Jahr 2010 wurden vom Ausschuss für Stadtentwicklung Randbedingungen für den Wettbewerb zur Entwicklung des Areals am Innrain festgelegt. Vor allem durch die Aussiedelung der chemischen und pharmazeutischen Institute stehen Flächen zur Verfügung, die dringend neu entwickelt werden sollten, da das bisherige Gebäude schwer baufällig ist. Warum bis dato seitens des Bundes nichts passiert, ist für mich nicht nachvollziehbar", so Krackl, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung ist.

Hoffnung stirbt zuletzt

Planungs-StR Gerhard Fritz (Grüne) sieht die aktuellen Entwicklungen nicht derart negativ wie sein Regierungskollege Krackl. "Tatsächlich haben wir bereits die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb beschlossen und mit dem Ministerium abgestimmt. Lediglich der Zeitplan ist noch offen. Hierbei wartet das Bildungsministerium noch auf das O.K. aus dem Finanzministerium", erläutert Fritz die aktuelle Situation. "So wie ich das verstanden habe, dürfte die jedoch nur eine Verzögerung von wenigen Monaten bedeuten", hofft der oberste Planer der Stadt.

Strahlung wird beseitigt

Unterdessen laufen seit siebten April die Dekontaminationsarbeiten im verstrahlten Gebäude. Diese werden von Experten der Nuclear Engineering Seibersdorf (NES) durchgeführt und sollen im Sommer abgeschlossen sein. Die messtechnische Begleitung der Dekontaminierungsmaßnahmen erfolgt durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Durch die Arbeiten entstehen laut Universitätsführung keine Emissionen und nach wie vor bestehe keine Gefahr für die Umwelt.

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