35 Jahre Theater im Keller

Elmar Drexel über sein Buch: "Es stimmt alles. Und doch ist es ein Roman."
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  • Elmar Drexel über sein Buch: "Es stimmt alles. Und doch ist es ein Roman."
  • hochgeladen von Max Schnabl (mxs)

Das Kellertheater feiert Geburtstag. Als Geschenk gibt es ein Buch von Gründungsmitglied Elmar Drexel. Am kommenden Montag wird sein neuer Roman „Kellertheater“ in der gleichnamigen Innsbrucker Off-Theater Institution präsentiert.

Der Gedanke, dass Romanfigur Theo und Autor Elmar Drexel wohl einiges gemeinsam haben dürften, liegt nahe. Theo ist jung und schwärmt für das Theater. Kurzerhand beschließt er, selbst eines zu gründen. Dennoch ist das Buch keine Autobiografie, sondern ein Roman. „Ich würde es irgendwo zwischen Reportage und der historischen Tradition des Schelmenromans ansiedeln“, sagt Drexel, allzu großer Ernst sei nicht angebracht. Das zeithistorische Kolorit der 70er Jahre, an dem die Romanhandlung entlangläuft, stützt sich aber auf Fakten. So stimmen auch die Ereignisse im Vorfeld der Eröffnung des Kellertheaters, an die sich Drexel genau erinnert.

Risiko Theatergründung

1979 gründete er es gemeinsam mit Josef „Joschi“ Kuderna, Christoph Rohrbacher und Herbert Prock. Am Anfang stand eine Gruppe Schüler, die sich als Schauspieler betätigten und den Wunsch hegten, dies in einem eigenen Theater zu tun. Als sich die Möglichkeit bot, in einem Keller am Adolf-Pichler-Platz eine Bühne zu errichten, wurde nicht lange gezögert, erzählt Drexel. „Um die Finanzierung kümmerte sich Josef Kuderna, er war der einzige mit einem Beruf und Kreditwürdigkeit. Den anderen, alle Studenten mit zerrissenen Jeans, hätte wohl kaum jemand das nötige Geld zur Verfügung gestellt.“

Große Namen

Bis das Theater finanziell auf soliden Beinen stand, dauerte es einige Jahre. Sehr geholfen hätten damals bekannte Künstler, die auf der noch jungen Bühne auftraten, sagt Drexel. Otto Grünmandl, der mit seinem Monolog „Ich heiße nicht Oblomow“ zahlreiche Besucher ins Kellertheater holte, habe diesem gar sämtliche Karteneinnahmen überlassen. Viele der damaligen Neulinge wurden später selbst Stars. Das Kellertheater war über Jahrzehnte eine Talente-Schmiede, aus der Schauspieler wie Tobias Moretti, Gregor Bloéb, Guntram Brattia und Harald Windisch hervorgingen.

Nahe an Gegenwart und Publikum

Neben vereinzelten Klassikern lag und liegt der Schwerpunkt auf zeitgenössischer Theaterliteratur, insbesondere auf Uraufführungen. Ein klares Profil zu behalten ist dem aktuellen Intendanten Manfred Schild wichtig: „Unser Schwerpunkt liegt auf Stücken, die frisch vom Markt kommen und für den intimen Rahmen des Kellertheaters geeignet sind. My Fair Lady kann ich hier nicht inszenieren. In der Enge der Bühne liegt aber gerade das Interessante“, sagt Schild, sie verdichte die Atmosphäre eines Stücks und erlaube einen sehr feinen Spielstil.

Buchpräsentation und Lesungen

Elmar Drexels Roman „Kellertheater“ (Limbus Verlag) wird am Montag, 27.10., um 20:00 im Kellertheater präsentiert. Es gibt noch Restplätze, eine Reservierung ist aber erforderlich. Weitere Lesungen wird es im Theater praesent (15.11.), in der Wagnerschen/Thalia Buchhandlung (25.11.) und im Rahmen der Igler Art (13. und 14.12.) geben.

Elmar Drexel über sein Buch: "Es stimmt alles. Und doch ist es ein Roman."
Kellertheater 1980: Herbert Prock (vorne links) und Klaus Rohrmoser (1.v.r.) mit Schauspielerinnen und Schauspielern. | Foto: Albrich/Kellertheater Archiv
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