"Nackte Tatsachen" unterschätzt
Seit der Neueröffnung des Städtischen Hallenbades sorgt eine neue Regelung für gehörig viel Wirbel.
INNSBRUCK. Schon bei der Ankündigung – in Zukunft würde das kleine Becken nachmittags für Saunagäste (also Nacktbader) reserviert sein – sorgte die neue Regelung für Furore. Nun will die Kritik nicht absacken: Familien würden diskriminiert, Nichtschwimmer vergrault.
Schnelle Reaktion
Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) – Betreiber der Innsbrucker Bäder – wollen auf den Aufruhr sofort reagieren und bringen Änderung in der Nutzung des Lehrschwimmbeckens. Samstags ist das Becken von 9 und sonntags von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Für Saunagäste bleibt somit die Lehrschwimmhalle am Dienstag, Donnerstag und Freitag ab 17:00 Uhr bzw. am Wochenende ab 15 Uhr exklusiv geöffnet.
"Gute Vereinbarung"
Ulrich Mayerhofer – Leiter der IKB-Bäder – meint: "Unter der Woche haben wir eine gute Vereinbarung mit den Vereinen getroffen, aber das Wochenende haben wir tatsächlich unterschätzt." In diesem Zusammenhang betont Mayerhofer: "Wir nehmen die Beschwerden ernst und gehen auch darauf ein."
Mit der angesprochenen Regelung war das Schwimmbecken für Badegäste nur bis 11 Uhr zugänglich, danach nur noch für Saunagäste. Seit vergangenem Wochenende sind die Änderungen (siehe auch "Zur Sache-Box") in Kraft.
Schwerpunkt "Wellness"
Die Kritik, dass durch diese Regelung Familien nicht willkommen seien, will Mayerhofer aber nicht wegstecken. Der Schwerpunkt im Städtischen Hallenbad sei "Wellness". Auch was die Einrichtung des Schwimmbades betrifft, ist es wenig attraktiv für Familien. Dafür steht das Hallenbad im O-Dorf – inklusive Rutschen und Kinderbecken – zur Verfügung. Im Städtischen Hallenbad werden eher die "Genussschwimmer" erwartet, da das Wasser auch wärmer ist, als zum Beispiel im Höttinger Schwimmbad, welches sich als "Sportschwimmbad" definiert und deswegen die Wassertemperatur niedriger ist.
Profilierung der Bäder seit 2008
Diese Art der Profilierung der Innsbrucker Schwimmbäder geht auf das Jahr 2008 zurück: Seit diesem Zeitpunkt gibt es für die einzelnen Innsbrucker Badeanstalten einen bestimmten Schwerpunkt. Damit wolle man die einzelnen Gruppen besser lenken und auf die Bedürfnisse professioneller eingehen. Unterdessen wird schon über das nächste große Bäder-Projekt in Innsbruck verhandelt: Die Gespräche um die Finanzierung des 50-Meter-Hallenbades – welches am Tivoli-Areal entstehen wird – sollen noch nie so "konkret" gewesen sein, wie heute. Man darf auf die Umsetzung gespannt sein!
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