SchenkSCHACHTel: Mehr als nur eine Telefonzelle
Die SchenkSCHACHtel im Waltherpark vereint zwei Ideen: Schachspielen und "verschenken" populärer machen.
INNSBRUCK. Eine ausrangierte Telefonzelle bekommt seit gut einem Monat neues Leben eingehaucht: Neben Kleidern, CDs, Geschirr und anderen Objekten, die hier verschenkt werden, gibt es auch Schach. Letzteres jedoch nur zum Ausleihen. Noch hat sich das aber bei den "NutzerInnen" nicht richtig eingespielt, wie die zwei InitiatorInnen – Dhara Meyer und Hannes Sucher – berichten: "Die Schachbretter zum Ausleihen waren gleich weg. Aber wir versuchen's weiter, bis es klappt." Hannes Sucher ist passionierter Schachspieler und will das schwarz-weiße Brett vermehrt in den Parkanlagen sehen: Er veranstaltet jeden Montag von 15 bis 19 Uhr ein "Schachdate" für Groß und Klein im Waltherpark. Es soll nicht nur gespielt werden, sondern auch Kaffee getrunken und gequatscht.
Schach, Finden, Kunst
Schach, Finden, Kunst
In die umgebaute Telefonzelle sind Regale gekommen, die Glasscheiben wurden mit Schutzfolie versehen und auch abends gibt es – dank Solarenergie – Licht. Der Gedanke hinter der "SchenkSCHACHtel" – gefördert durch den Kulturtopf TKI open – ist einerseits das Schachspielen an sich populärer zu machen, andererseits Objekte aus dem kapitalistischen Kreislauf zu entnehmen. Auch ist es ein Kunstprojekt, wie Meyer erzählt. Meyer lebt in Innsbruck und schließt in Münster gerade ihr Kunststudium ab: Ihr Examensprojekt ist die SchenkSCHACHtel in Kombination mit Geschichten der Fundstücke "Findings". Mit der SchenkSCHACHtel soll diese "Infrastruktur des Findens" auch in Innsbruck Einzug halten. "Wenn mehr Leute wissen, dass man hier Gegenstände abgeben kann, wird's noch lustiger", meint sie. Denn zurzeit wird die SchenkSCHACHtel auch noch aus dem Umsonst-Laden "KostNix" gefüllt, und das wäre nicht Sinn der Übung. Deswegen auch der Aufruf an alle StadtbewohnerInnen: Die SchenkSCHACHtel darf gerne mit brauchbaren Gegenständen gefüllt werden.
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