"Durchimpfungsraten steigern"
Diskussion über Zukunft des Gesundheitswesens

Beim austrian health forum in Gastein fand die Diskussion über die Zukunft des Gesundheitswesens statt. (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/upixa
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Landesrätin Prettner diskutierte beim austrian health forum in Gastein mit Bundesminister Rauch über Zukunft des Gesundheitswesens. 

KÄRNTEN. "Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, jetzt nichts zu tun. Wir müssen die Gesundheitsreform in den nächsten Wochen schaffen und an ganz wesentlichen Stellschrauben drehen": Dem Appell von Gesundheitsminister Johannes Rauch stimmte die Kärntner Gesundheitsreferentin und aktuell Vorsitzende der Gesundheitsreferentinnen und -referenten Beate Prettner bei der Podiumsdiskussion in Bad Hofgastein beim austrian health forum voll zu.

Spitäler entlasten

"Wir sind als Länder seit langer Zeit bereit dazu. Wir haben ganz konkrete Reformvorschläge auf den Tisch gelegt", so Prettner. Den größten Brocken sieht sie darin, die Spitäler zu entlasten. "Tatsache ist, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Leistungen sowie Patientinnen und Patienten in die Krankenanstalten verschoben wurden. "Durch die pauschalierten Abgeltungen der Sozialversicherungen haben sich damit die finanziellen Belastungen für die Länder, die ja für die Krankenanstalten zuständig sind, massiv erhöht. Unser Ziel muss es sein, die Patientinnen und Patienten zum best point of service zu bekommen – und das ist sicher nicht immer das Krankenhaus. Vielmehr muss wieder deutlich mehr im niedergelassenen Bereich passieren", so Prettner.

Ausbau von ambulanten Ärztezentren

Einmal mehr sprach sie den dringend benötigten Auf- und Ausbau von ambulanten Ärztezentren, von vorgeschalteten Gesundheitszentren im niedergelassenen Bereich an. "Das kostet Geld – und das ist in die Hand zu nehmen, wenn wir nicht wollen, dass die Spitäler kollabieren", sagte Prettner. Anders als im niedergelassenen Bereich seien in den Krankenanstalten 168 Stunden pro Woche zu leisten. "Und das wiederum sind vier Ärztestellen, nicht eine", rechnete Prettner vor.

Benötigte Finanzmittel

Apropos Rechnung: Bei den dafür benötigten Finanzmitteln scheiden sich die Geister. Die bis dato vom Bund angebotene 1 Milliarde Euro sehen die Länder als viel zu wenig. "Für Kärnten wären das gemäß Bevölkerungsschlüssel rund 60 Millionen Euro. Alleine in der KABEG würde sich eine Gehaltserhöhung laut Inflationsrate mit knapp 60 Millionen Euro niederschlagen. Da reden wir noch von keinen Investitionen, keinem Bauvorhaben, keinen neuen medizinischen Geräten, keiner Personalaufstockung – geschweige denn von einer Gesundheitsreform", betonte die Kärntner Gesundheitsreferentin.

Steigerung der Durchimpfungsraten

Einig zeigten sich die Diskutierenden in den Fragen des Ausbaues der Prävention, der Notwendigkeit der Patientensteuerung und einer Steigerung der Durchimpfungsraten. Impfungen seien das höchste Gut in der präventiven Medizin. Die in der Coronapandemie angewachsene Impfskepsis sei daher fatal. "Wir dürfen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten", warnte Prettner. Notwendig sei Informationsarbeit und Aufklärung – am besten durch den Hausarzt.

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