Erdbeben
Erdbeben bei Zagreb war in Kärnten zu spüren

In der Früh wurden einige von einem Erdbeben bei Zagreb unsanft geweckt. | Foto: Pixabay/Tumisu

Gegen 7 Uhr ereignete sich bei Zagreb ein Erdbeben, das auch in Kärnten zu spüren war.
Kärntens Landeshauptmann äußert Sorge wegen Atomkraftwerk Krsko. Die Kärntner FPÖ fordert Krsko-Schließung.

KÄRNTEN, KROATIEN. Gleich zweimal bebte die Erde heute Früh – einmal gegen 6.24 Uhr und gegen 7 Uhr – und zwar nördlich von Zagreb (nur neun Kilometer entfernt). Das Beben war auch in Unterkärnten zu spüren. Laut Deutschem Geoforschungszentrum in Potsdam hatte das erste Beben eine Magnitude von 5,3, das zweite von 4,8.

Die ZAMG bestätigt: "Vor Kurzem ereignete sich ein starkes Erdbeben in Kroatien – Raum Zagreb. Es wurde in der Steiermark deutlich verspürt sowie auch bis Villach, Salzburg und Wien", heißt es.

Lokale Medienberichte sprechen von teilweise sehr schweren Schäden an Gebäuden. Im Bereich des Epizentrums sind laut Experten leichte bis mäßige Gebäudeschäden möglich, in Österreich sei nicht mit Gebäudeschäden zu rechnen. 

Kaiser: Sorge wegen Krsko

Landeshauptmann Peter Kaiser weist wieder einmal auf das Atomkraftwerk Krsko hin, das ja auf einer Erdbebenlinie steht. Er informierte sich heute Morgen bei Österreichs Botschafterin in Slowenien, Sigrid Berka. Es gebe keine Schäden am Atomkraftwerk, alle Sicherheitschecks seien durchgeführt worden.
Sloweniens Premier Janez Jansa gab jedenfall bekannt, dass das Erdbeben in Slowenien keine groben Schäden angerichtet hat und dass im von Slowenien und Kroatien gemeinsam betriebenen Kraftwerk alles normal läuft. So hätten die slowenischen Behörden entschieden, das Kraftwerk nicht abzuschalten, Analysen und Kontrollen erfolgen bei laufendem Betrieb.

Ausstieg aus Atomenergie

Kaiser ist trotzdem alarmiert: "Dieses Mal ist vielleicht alles gut gegangen, aber was ist beim nächsten Mal? Auch wenn ein Supergau wie in Fukushima vielleicht nie eintreten wird: Die Gefahr, die Ungewissheit, insbesondere in dem alten Reaktor in Krsko, ist permanent da. Daher ist der möglichst rasche Umstieg auf alternative Energiequellen mittel- und langfristig alternativlos." 
Er erwartet sich von der EU rigorose Schritte und Unterstützung für alle europäischen Staaten beim Ausstieg aus Atomenergie.
Auch die Bundesregierung, so Kaiser, also die zuständigen Ministerinnen Leonore Gewessler und Elisabeth Köstinger, müssten sich bei ihren slowenischen und europäischen Amtskollegen einsetzen.

FPÖ fordert Krsko-Schließung

Die FPÖ Kärnten mit Chef Gernot Darmann nimmt das heutige Erdbeben zum Anlass, einmal mehr die Krsko-Schließung zu fordern. Strahlung kenne keine Staatsgrenzen, das AkW Krsko weise das höchste Erdbeben-Risiko von allen europäischen Atomkraftwerken auf.
Und auch Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer schließt sich an: "Gerade das Erdbeben in der Nähe der kroatischen Hauptstadt Zagreb hat uns gezeigt, wie berechtigt die Sorge vor einer Atomkatastrophe vor unserer Kärntner Haustüre ist. Es kann und darf aktuell nur mehr eine Devise geben und diese lautet das Kraftwerk zu schließen."

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