Verkehrssicherheit
Sicherheitsrisiko „Corona-Raser" - Strafen sollen erhöht werden

VCÖ fordert höhere Strafen für Raser | Foto: Pixabay/Free-Photos
  • VCÖ fordert höhere Strafen für Raser
  • Foto: Pixabay/Free-Photos
  • hochgeladen von Julia Dellafior

Trotz des Rückgangs des Straßenverkehrs infolge der Corona-Krise, ist die Zahl der eklatanten Überschreitungen des Tempolimits weiterhin hoch. Der VCÖ fordere daher eine rasche Anhebung der Strafen für Raser.

KÄRNTEN/ÖSTERREICH. Aktuell wird der Begriff „Corona-Raser" auf Österreichs Straßen geprägt. Denn obwohl die Verkehrsbelastung deutlich abgenommen hat, ist die Zahl der Überschreitungen von Tempolimits laut Polizei trotzdem hoch. Diese stellen aber ein erhöhtes Unfallrisiko dar, da sich der Anhalteweg und die Verletzungsschwere bei Unfällen massiv erhöht. Der VCÖ fordert aufgrund dessen eine Anhebung der Strafen.

In Zeiten von Corona doppelt verantwortungslos

Eine Auswahl von Polizeimeldungen mit erheblichen Tempoüberschreitungen zeigt das Ausmaß der Rasereien der letzten Tage. Dabei ist dieses Verhalten generell und ganz besonders in Zeiten von Corona verantwortungslos. Verkehrsunfälle bereiten den Einsatzkräften und Ärzten in den ohnehin schon schwierigen Zeiten weitere Arbeit. Folgendes Beispiel soll die Folgen von zu hoher Fahrgeschwindigkeit erläutern: 

Ein Pkw, der im Ortsgebiet mit 50 km/h einen Anhalteweg von 24 Metern hat, hat bei 80 km/h einen Anhalteweg von 51 Metern und nach 24 Metern noch eine Geschwindigkeit von 72 km/h. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, sind tödliche Verletzungen die Folge. Ein Pkw, der bei erlaubten 100 km/h einen Anhalteweg von 74 Metern hat, steht bei Tempo 140 erst 60 Meter später und hat nach 74 Metern noch eine Geschwindigkeit von 106 km/h. Ein Zusammenstoß bei diesem Tempo endet für Pkw-Insassen mit schwersten, meist tödlichen Verletzungen.


Straferhöhung für Raser

Da die Höhe der Strafen keineswegs im Verhältnis zur Gefährlichkeit des Delikts stehen, fordert der VCÖ eine deutliche Anhebung der Geldstrafen in Österreich und einen längeren Führerscheinentzug. „In Finnland und Schweden zum Beispiel steigt die Geldstrafe für Raser mit dem Einkommen. Und damit haben diese Geldstrafen auch für Personen mit höherem Einkommen eine abschreckende Wirkung“, sieht VCÖ-Experte Schwendinger einkommensabhängige Strafen auch für Österreich als eine sinnvolle Maßnahme. Außerdem gilt es, das Bewusstsein für die Gefährdung durch verantwortungsloses Verhalten im Straßenverkehr zu schärfen. Ein erhöhtes Fahrtempo dürfe somit nicht verharmlost werden.

Tipps fürs Osterwochenende

Um die Zahl der Verkehrsunfälle möglichst gering zu halten, werden folgende Sicherheitstipps genannt:

  • Rücksichtsvoll und mit voller Aufmerksamkeit fahren
  • „Don't drink and drive"
  • „Don't phone and drive"
  • Tempolimits einhalten

Zur Erinnerung: Anhalteweg = Reaktionszeit + Bremsweg. Mit der Geschwindigkeit verlängert sich also der Anhalteweg und damit steigt das Unfallrisiko.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.