Volksbefragung
Das Volk wird zu den Windrädern Stellung beziehen

Vor zwei Jahren wurde aufder Koralpe der erste Windpark errichtet. Die IV spricht sich für den Ausbau von Windrädern aus, da damit der Industriestandort gesichert wird. | Foto: Imre Antal
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  • Vor zwei Jahren wurde aufder Koralpe der erste Windpark errichtet. Die IV spricht sich für den Ausbau von Windrädern aus, da damit der Industriestandort gesichert wird.
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Windenergie bleibt in Kärnten heiß diskutiert: Eine von der FPÖ initiierte Volksbefragung am 12. Jänner 2025 soll die Tendenzen der Kärntnerinnen und Kärntner aufzeigen. SPÖ und ÖVP versichern, dass Kärnten nicht mit "Windrädern zugepflastert" wird, wie es die Freiheitlichen befürchten. Die SPÖ betont, dass in Windparks die neuen Windräder aufgestellt werden. Die Industriellen Vereinigung (IV) hofft auf Ausbau von Windenergie.

KÄRNTEN. Don Quijote kämpfte einst gegen Windmühlen, in der Energiekrise haben es sich die Freiheitlichen in Kärnten zur Aufgabe gemacht, gegen Windräder zu kämpfen. Nicht ganz erfolglos – am 12. Jänner 2025 wird es zu einer Volksbefragung kommen. Kärntnerinnen und Kärntner können sich zu dieser Frage äußern: "Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?". Die Kosten dafür werden bei 500.000 bis 600.000 Euro liegen. Die FPÖ verbucht dies als ersten Erfolg gegenüber der Nachhaltigkeitskoalition.

Kaiser: "Kein Zupflastern"

Diese hat es sich zum Auftrag gemacht, den Energiemix aus Wasser, Sonne, Biomasse und Windkraft zu forcieren. Den Vorwurf des "Zupflasterns" der Natur lässt man bei der SPÖ nicht gelten. "Dem Natur- und Landschaftsschutz tragen wir auch in allen anderen Entscheidungen Rechnung – so ist und wird es auch beim Ausbau der Windkraft sein. Derzeit sind 45 Windräder in Kärnten genehmigt oder im Genehmigungsverfahren – bis 2030 werden jedenfalls nicht mehr als 45 stehen. Diese Zahl soll sich im Endausbau nicht einmal verdoppeln", erfahren wir aus dem Landeshauptmann-Büro von Peter Kaiser (SPÖ). "Dabei werden die Windräder nicht wahllos über das ganze Land verstreut aufgestellt, sondern in gut konzipierten Windparks zusammengefasst sein – es wird also klar definierte Gebiete mit Windrädern geben", heißt es zudem.

Gruber: "Kein Wildwuchs"

Weniger konkret beantwortet Lhstv. Martin Gruber (ÖVP) die Frage nach der Anzahl der Windräder in den nächsten 20 Jahren: "Wir arbeiten in Kärnten derzeit an einer neuen Energie-Strategie. Die wird aufschlüsseln, wie viel Energie in Zukunft aus welcher Energiequelle gebraucht wird. Es wird daraus ein sinnvoller Kärntner Energiemix abgeleitet. Es wird keinen Wildwuchs an Windrädern, sondern klare und strenge Regelungen geben."

Abhängigkeit: kein Thema

Die FPÖ sieht im Ausbau "reine Geldmacherei der Energiekonzerne". Die SPÖ betont wiederum, dass der Ausbau moderat und maßvoll erfolgen werde. Laut den Freiheitlichen benötige man diese nicht, da Kärnten "ohnehin schon jetzt 100 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie deckt". Eine Antwort, wie man die Abhängigkeit vom russischen Gas beenden wolle, bleiben die Blauen schuldig.

Industrie für Windenergie

Eine aktuelle Studie der IV (Industriellen Vereinigung) macht deutlich, dass der Energiebedarf der Industriebetriebe sich bis 2040 verdoppeln wird. Kärnten produziere nur im Sommerhalbjahr ausreichend Strom, man müsse im Winter-Halbjahr ein Viertel des Strombedarfs importieren. Die IV betont, dass Windkraft die einzige Technologie sei, die im Winter zur Verfügung steht und den Energiebedarf in der kalten Jahreszeit abdecken kann. Kärntens Industriebetriebe hadern nämlich mit den hohen Energiekosten, stehen diese im internationalen Wettkampf. Wesentlicher Aspekt: Jeder zweite Arbeitsplatz Kärntens ist von Industrie abhängig.

"Windräder als Gefahr für Kärntner Nockberge"
Vor zwei Jahren wurde aufder Koralpe der erste Windpark errichtet. Die IV spricht sich für den Ausbau von Windrädern aus, da damit der Industriestandort gesichert wird. | Foto: Imre Antal
LH Peter Kaiser | Foto: Erich Varh
Lhtsv. Martin Gruber | Foto: Helge Bauer

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