Gewerkschaft
vida Kärnten fordert arbeitnehmerfreundliche Politik

Die vida Kärnten überprüfte das Wahlangebot der Parteien für Berufstätige in Kärnten | Foto: vida Kärnten
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Die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida Kärnten fordert faire Einkommen, bessere Arbeitsbedingungen und ausreichend Freizeit für ihre Mitglieder.

KÄRNTEN (kh). Der Österreichische Gewerkschaftsbund stellte den wahlwerbenden Parteien 81 Fragen zu Arbeitnehmer-relevanten Themen. Nun nahm die Gewerkschaft vida einige der Antworten zur Verkehrs- und Dienstleistungsbranche genauer unter die Lupe.

Öffentlicher Verkehr und Klimaschutz

Für Klima, Menschen und Umwelt ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs unerlässlich. Kein Wunder also das ausnahmslos alle Parteien die Frage, ob sie für oder gegen einen Ausbau wären, mit ja beantworteten.
Der vida ist es zudem ein Anliegen, dass bei LKW auf Elektro-Mobilität gesetzt wird, denn laut Studien des Verkehrsministeriums würde das 30.000 neue Jobs bedeuten. Weiters fordert die Gewerkschaft die Einrichtung einer Bundesagentur für den Straßengüterverkehr, in der alle Kompetenzen gebündelt werden. Damit könnte die Behörde bei angehaltenen LKW alles auf einmal prüfen.

Arbeitsbedingungen im Berufsverkehr

"Der Fahrermangel, mit dem fast alle Kärntner Unternehmen zu kämpfen haben, spricht eine deutliche Sprache", betont Markus Petritsch, Stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida Kärnten.
Trotzdem hält die Gewerkschaft nichts von Kurzausbildungen, wie sie die WKÖ angedacht hat. Sie ist der Meinung, dass der Berufsstand wieder deutlich attraktiver gemacht werden muss, um Angestellte zu halten und jungen Menschen eine Motivation zu bieten in den Berufsstand einzusteigen.
vida Kärnten geht es dabei vor allem um verträglichere Arbeits- und Ruhezeiten, eine zielgruppenorientierte Gesundheits- und Sozialpolitik sowie ein angemessenes Einstiegsgehalt.

Tourismus und private Dienstleister

Auf die Frage des ÖGB, ob die Parteien für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die Einführung einer Tourismusurlaubs- und Abfertigungskasse (nach dem Vorbild der Baubranche) für Berufe mit mangelnder Attraktivität wären, antworteten alle außer die ÖVP mit Ja.
Die Volkspartei will die Verbesserung der Arbeitsbedingungen den sozialpartnerschaftlichen Kollektivvertragsverhandlungen überlassen und sieht diese nicht im Zuständigkeitsbereich der Politik.

Unzufriedenheit steigt

Besonders im Tourismus und bei den privaten Dienstleistern steigt die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer. Daher überlegen viele aus der Branche auszusteigen. "Wenn man an Berichte wie den Vorfall aus Wolfsberg denkt, bei der einer Kosmetikerin jahrelange Überstundenzuschläge und Lohnbestandsteile vorenthalten wurden, dann darf man sich da auch nicht wundern", stellt Hermann Lippitsch, Vorsitzender der vida Kärnten, klar.
Für ihn steht fest, dass Dienstleistungs-Branchen dem Fahkräftemangel nur durch eine passende Entlohnung und Work-Life-Balance entgegenwirken können. Faire Arbeitsbedingungen, hochwertige Ausbildung sowie der Erhalt des Arbeitnehmerschutzes sind für ihn essentiell um Personalnöten entgegenzutreten.

Forderungen der vida Kärnten:

  • Tourismusurlaubs- und Abfertigungskasse nach dem Vorbild der Baubranche
  • Dienstplansicherheit
  • ein familienfreundliches Arbeitsleben mit ausreichend Ruhephasen und Entspannung
  • faire Arbeitsbedingungen und hochwertige Ausbildung
  • mehr Arbeitnehmerschutz per Gesetz
  • Berufsbild und Ausbildung attraktiver machen

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