Die tägliche Arbeit als Stück einer Mission

Günther Reiter ist Geschäftsführer der Lebenshilfe in Kärnten. Gemeinsam mit den knapp 200 Mitarbeitern kümmert er sich um 270 Klienten an vier Standorten. Für den Business Lunch wählte er den Dorfwirt im Resort Schönleiten. Der Grund: "Klienten von uns arbeiten mehrmals die Woche auf der Anlage und helfen den Garten zu gestalten", so Reiter für die Kooperation mit dem Betrieb.
Den Verantwortlichen ist er dankbar für die Zusammenarbeit, denn: "Es ist schwer Partner zu finden, die die Herausforderung annehmen", so Reiter. Eine Ursache sieht er auch im Gesetz. "Man müsste daraus streichen, dass eine Gruppe Menschen erwerbsunfähig ist", sagt er klar.
Seine Erfahrungen zeigen nämlich das Gegenteil. "Mit entsprechender Assistenz sind Menschen mit Behinderung in der Lage, sich ein Einkommen zu verdienen." Und: Jeder Mensch brauche Assistenz im einen oder anderen Bereich, "manche benötigen eben mehr Unterstützung."
Viele Schwierigkeiten beurteilt Reiter als hausgemacht. Unterschätzung von Menschen steht an der Tagesordnung. "Wenn jemand über viele Jahre Hilflosigkeit erlernt hat, ist es schwierig, die Ressourcen wieder herzustellen", weiß Reiter. Bei der Lebenshilfe stellt man sich dieser Herausforderung. "Wenn man etwas tut, lernt man vom eigenen Erfolg."

Die innere Haltung
Für eine Veränderung hat laut Reiter der Wechsel von Integration zu Inklusion gebracht. "Früher mussten sich Menschen anpassen - in der Inklusion wird jeder so genommen, wie er ist", erklärt er. Selbstbestimmung und Mitbestimmung definiert den Alltag in der Lebenshilfe.
Es komme auf die innere Haltung der Menschen an. "Wenn sich etabliert, dass jeder gut ist, wie er ist, brauchen wir keine Begriffe mehr", ist Reiter überzeugt. "Man stößt immer auf Grenzen in der Gleichbehandlung, aber die Haltung löst 90 Prozent der Probleme." Große Hoffnung setzt er in die junge Generation seiner Klienten. "Sie haben den inklusiven Geist intus und wollen ihn auch verwirklicht sehen."
Etwas zurückgeben
An der Verwirklichung beteiligt sich die Lebenshilfe. "Wir überlegen uns, was wir zurückgeben können", so Reiter. Seit mehreren Jahren ist das Lebenhilfe-Wohnhaus in Ledenitzen Postpartner für die Bewohner des Ortes; Klienten verrichten dort ihren Dienst. Reiter hegt auch den Wunsch, einen Nahversorger zu etablieren. Die Machbarkeit wird derzeit ausgelotet.
"Die Berührungsängste bauen sich ab, wenn unsere Klienten näher am echten Arbeitsmarkt sind", spricht er aus Erfahrung. Und: "In Ledenitzen kommt an, dass wir etwas beitragen wollen - und die Klienten auch."
Es sei nämlich nicht einfach, Begeisterung für ein neues Projekt zu entfachen. Freiwillige finden sich unter den Bewohnern immer. "Schwierig ist es, nach einem Misserfolg dabei zu bleiben", so Reiter. Dazu animieren die Betreuer ihre Klienten.
Reiter bleibt ebenfalls dran. "Wenn ich jemanden treffe, der es besser kann als ich, lasse ich ihn weiter machen", so sein Credo. Den Grund kann Reiter leicht erklären: "Diese Mission hat sich einfach den besten verdient."

Eine köstliche Brise von der Meeresluft
Seit drei Jahren leitet Nino Ejupovic die Geschicke im Dorfwirt am Faaker See. Das Restaurant ist Teil des Naturel Resorts Schönleiten in Oberaichwald und richtet sich nicht nur an Hotelgäste. Auch Tagesgäste und Gesellschaften - ob Firmenfeier, Seminare oder auch Hochzeit - sind gerne willkommen. In der Küche legt das Team großen Wert auf Hausgemachtes. Aus regionalen Produkten entstehen handgegrendelte Käsnudel oder Kaiserschmarrn. Ebenfalls Renner sind die Importe aus dem Süden. Fisch und Meeresfrüchte bringen Abwechslung auf die Karte. "Der Branzino aus Piran wird derzeit sehr gerne bestellt", verrät Ejupovic.

Zur Sache - Menü
Im Dorfwirt im Resort Schönleiten am Faaker See gibt es neben einer fixen Speisekarte auch immer Gerichte im Tagesangebot.

Beim Business Lunch servierte das Team:

Weißweinrisotto

Schinken-Topfen-Röllchen mit Vogerlsalat