Freizeitpark
Volles Haus beim Bezirksjägertag in Micheldorf
Über einen bis auf den letzten Platz gefüllten Saal im Freizeitpark Micheldorf durften sich Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner und Bezirksjägermeister Franz Humpl beim diesjährigen Bezirksjägertag freuen.
MICHELDORF, BEZIRK KIRCHDORF. Nicht nur zahlreiche Jäger, sondern auch viele Ehrengäste statteten der Veranstaltung einen Besuch ab. Mit dabei war unter anderem Micheldorfs Bürgermeister und "Hausherr" Horst Hufnagl, dessen Vater an diesem Nachmittag die Ehrung für 70 Jahre Jägerschaft erhielt. "Ich habe von meinem Vater das Jagen gelernt", so Hufnagl. "In ihm habe ich einen Freund und Lehrmeister gehabt, der mich mit viel Ehrgeiz gelehrt hat, wie schön die Natur ist und wie schön die Jagd sein kann."
"Das Miteinander pflegen"
Bezirksbauernkammer-Obmann Andreas Ehrenhuber bezog sich in seinen Worten unter anderem auf das neue Jagdgesetz. "Ich glaube, dass hier etwas Gutes gelungen ist, das für beide Seiten tragbar ist – nicht nur für die Jäger, sondern auch für die Bäuerinnen und Bauern. Mir war und ist als oberster Vertreter der Bauern das gute Miteinander immer ein großes Anliegen. Es kann nur etwas Gescheites herauskommen, wenn wir gemeinsam an eine Sache herangehen. Reibungspunkte gibt es immer wieder, daher ist es mir wichtig, das Miteinander zu pflegen."
Klimafitte Wälder erhalten
Bezirkshauptfrau Elisabeth Leitner freute sich über die gute Erfüllung der Abschusspläne. So wurde der Rehwild-Abschuss mit 102 Prozent sogar übererfüllt. Beim Rotwild lag man mit 95 Prozent etwas darunter. "So hoch war der Abschuss jedoch noch nie", informierte Leitner. Beim Gamswild lag der Abschuss bei 64 Prozent.
In Zukunft gehe es unter anderem darum, klimafitte Wälder zu erhalten und aufzubauen. "Daher ist auch die Anhebung der Abschusszahlen unabdingbar und wird sich in dem einen oder anderen Abschussplan im kommenden Jahr widerspiegeln." Leitner erwähnte außerdem die gute Ausbildung der Jungjäger und bedankte sich bei Helmut Sieböck und seiner Gattin. "Das ist wirklich beachtlich. Hut ab, wie gut die Jungjäger vorbereitet werden!"
"Jagd fordert, verbindet und erfüllt"
Bezirksjägermeister Franz Humpl bedankte sich bei den Leitern der sieben Hegeringe für ihre wertvolle Arbeit. Er erwähnte weiters das überaus beliebte Thema "Schule und Jagd" und jenes der Jungjägerausbildung. "Sie liegt uns am Herzen", bekräftigte er. "Auch das Modulsystem in der Landwirtschaftsschule Schlierbach hat sich bestens bewährt." Über 60 Kandidaten haben im vergangenen Jahr die Jagdprüfung erfolgreich abgelegt.
"Wir bekennen uns zur traditionellen Jagd und zur Freude an den jagdlichen Erlebnissen. Dazu gehört auch die eine oder andere Trophäe als Erinnerung."
Franz Humpl
Das landesweite Thema "In unserer Natur" beschäftigt auch den Bezirk Kirchdorf. "Bei allen Zusammenkünften ist mir aufgefallen, dass durchaus Bereitschaft besteht, unsere Natur rücksichtsvoller zu nutzen", berichtete Humpl. "Entscheidend für den Erfolg wird aber sein, dass die verschiedenen Raumnutzer respektieren, sich als Gast auf fremdem Boden zu verhalten."
"Bin ein Freund der Jagd"
ÖVP-Klubobmann LAbg. Christian Dörfel bezeichnete sich ebenso als "Freund der Jagd", selbst wenn er (noch) kein Jäger ist. "Sie ist eine wichtige Säule unserer Landeskultur, gelebtes Brauchtum und Emotion – aber auch Verantwortung und ständige Weiterentwicklung", so Dörfel. Was das neue Jagdgesetz betrifft, fügte er hinzu: "Erste Reaktionen zeigen, dass es akzeptiert und für gut befunden wird. Jedes Gesetz ist ein Kompromiss, das ist aber ein guter." Die gesamte Gesellschaft sei jedenfalls aufgefordert, die Tätigkeit der Jäger wertzuschätzen.
"Botschafter einer zeitgemäßen Jagd sein"
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner aus Molln ergänzte: "Wir bauen auf ein Jagdgesetz auf, von dem ich überzeugt bin, dass es lange hält. Es ist ein Gesetz, das auch auf die Ansprüche der Wildtiere Rücksicht nimmt. Dafür bin ich allen Beteiligten dankbar."
Der Mehrwert der Jagd für die Gesellschaft müsse erkannt werden, so Sieghartsleitner. Was die steigende Zahl der Naturraumnutzer angeht, spricht er sich für "schlüssige, vernünftige Regelwerke" aus. Sein Appell an die Anwesenden: "Wir müssen uns in der Darstellung der Jagd verbessern und Botschafter einer zeitgemäßen Jagd sein. Es ist wichtig, dass wir unsere Aufgabe mit Leidenschaft machen und dafür brennen. Tragen wir das Feuer weiter!"
Auszeichnungen und Ehrungen:
Goldener Bruch
Norbert Berger, Spital am Pyhrn
Alois Bittendorfer, Inzersdorf
Maximilian Ganzert, Wels
Bernhard Grenzfurtner, Pettenbach
Friedrich Henninger, Roßleithen
Ludwig Neuhauser, Pettenbach
Franz Radlingmayr, Spital am Pyhrn
Hans Schmid, Spital am Pyhrn
Karl Steiner, Grünburg
70 Jahre Jagdausübung
Ludwig Herzog, Steyrling
Johann Hufnagl, Micheldorf
60 Jahre Jagdausübung
Franz Mörtenhuber, Kremsmünster
Walter Raml, Steinbach/Steyr
Josef Renner, Molln
Franz Rohrauer, Molln
Walter Stecher, Molln
Robert Tragler, Pettenbach
Hubertus Trauttenberg, Seisenburg
Raubwildnadel
Karl Bäck, Pettenbach
Mario Danner, ÖBF Rev. Beindlau
Siegfried Erker, Hinterstein
Jagdhornbläserabzeichen
Rudolf Jandrasits, 40 Jahre Jagdhornbläsergruppe Kremstal
August Kogler, 30 Jahre JHBG Kremstal
Gerhard Mayr, 10 Jahre JHBG Kremstal
Ehrenurkunden
Herbert Baumschlager, JHBG Steyrtal
Herbert Brandstetter, JHBG Steyrtal
Alois Großhagauer, JHBG Steyrtal
Reinhard Oberbichler, ÖBF Rev. Breitenau
Walter Raml, JHBG Steyrtal
Karl Steiner, JHBG Steyrtal
Musikalisch umrahmt wurde die gelungene Veranstaltung vom Micheldorfer Jagagsang und von der Jaghornbläsergruppe Kremstal.
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