Mein Österreich, Oberndorf
Kleine Kapelle, große Geschichte(n)

Die Bergkapelle am Rerobichl in Oberndorf. | Foto: Gde. Oberndorf
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  • Die Bergkapelle am Rerobichl in Oberndorf.
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Die Bergkapelle in Oberndorf überrascht mit vielen Geschichten.

OBERNDORF. Die große Bergbau-Vergangenheit Oberndorfs trug nicht nur zum Aufstieg der Region ab dem 16. Jahrhundert bei, sondern führte auch zu verheerenden Unglücken. Als die Bergleute 1732 von dramatischen Wassereinbrüchen heimgesucht wurden, die zahlreiche Opfer gefordert hatten, stiftete die Knappschaft die Kapelle am Rerobichl. Geweiht wurde sie dem Hl. Nepomuk; genannt wird sie heute schlicht Berg- oder Rerobichl-Kapelle.

Das kleine Gotteshaus wurde von Baumeister Jakob Singer aus Götzens geschaffen, die Stuckaturen stammen von seinem Bruder Johann, die Deckengemälde vom Kitzbüheler Bildhauer Simon Benedikt Faistenberger. Dasselbe Trio zeichnet auch für die Errichtung der neuen Pfarrkirche im Ortszentrum Oberndorfs zwischen 1733 und 1734 verantwortlich.

Karajan-Hochzeit

Fast 230 Jahre überdauerte die Bergkapelle Irrungen und Wirrungen der Geschichte, ehe sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. In den 1950er-Jahren wurde die Kapelle vom Wiener Industriellen Herbert Kloiber erworben. Eine enge Freundschaft bestand zwischen Familie Kloiber und Herbert von Karajan (1908 - 1989), einem der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts; der Maestro war auch regelmäßig in Oberdorf zu Besuch.
So entstand unter den Freunden die Idee, in der Kapelle eine Hochzeit auszurichten: Am 12. August 1964 gaben sich Eliette und Herbert von Karajan – unter strenger Geheimhaltung und mit nur 20 Gästen – in dem historischen Kleinod das Ja-Wort. Getraut hat die beiden Oberndorfs damaliger Pfarrer Karl Födinger.

Heute befindet sich die Bergkapelle wieder im Besitz der Gemeinde Oberndorf. 2009 wurde sie zuletzt restauriert.
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